Test - Deep Fighter : Deep Fighter
- PC
Auch nach dem erfolgreichen U-Boot-Titel 'Schleichfahrt' begaben sich nur wenige Spielschmieden in die Tiefen des Meeres. Nach dem mehr oder weniger guten 'Sub Culture' versuchen nun die Criterion Studios mit 'Deep Fighter' in die Marktlücke zu stossen. In diesem Spiel steigt ihr ein in ein Unterwasser-Boot ein und kämpft am Meeresgrund um nichts geringeres als das blanke Überleben.
In einer riesigen Unterwasserwelt kämpft eine Zivilisation ums blanke Überleben. Einerseits gibt es unzählige Piraten, welche den Bewohnern das Leben schwer machen, andererseits steht die Zerstörung der kompletten Umwelt bevor. Aus diesem Grund kann die Kolonie unter Wasser nicht mehr lange bestehen, weshalb ein riesiges Mutterschiff nötig ist, um zu entkommen. Ihr schlüpft dabei in die Rolle von 'Muräne 2', ein sogenannter 'Deep Fighter', der gerade erst von der Akademie entlassen wurde.
Eure Aufträge erhaltet ihr von Admiral Lynn, dem ranghöchsten Offizier in der Kolonie, wobei euch zwei weitere Mitglieder des 'Muräne'-Teams als Wingmen zur Seite stehen werden. Dabei handelt es sich um Razz, ein weiblicher Heisssporn, und Deav, der Nachdenkliche des Teams. Im weiteren Spielverlauf werdet ihr ausserdem noch Professor Joh, der für den Bau des Mutterschiffs verantwortlich ist, und die aufsteigende Doktor Bokaie kennen lernen.
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Nach dem Intro, welches in der Spiel-Engine abgespielt wird und eigentlich nichts Besonderes ist, bekommt ihr also eure erste Aufgabe in Form eines Videos mitgeteilt. Diese Sequenzen werden von realen Schauspielern gespielt, welche die oben genannten Personen darstellen. Zwar sind die kurzen Missionsbriefings grafisch qualitativ nicht gerade schlecht gelungen, richtig Atmosphäre wie in manch anderem Spiel können diese aber nicht schaffen. Habt ihr euch eure Mission zu Gemüte geführt, dürft ihr auch schon euren kleinen Unterwasser-Fighter ausrüsten.
Grundsätzlich wird hierbei automatisch die für die bevorstehende Mission beste Waffenkonfiguration gewählt, wer sich aber doch lieber auf seine eigene Auswahl verlassen will, der kann zumindest in den späteren Levels, wenn mehr Waffen verfügbar sind, seine eigenen Einstellungen vornehmen. Insgesamt dürft ihr gegen Ende dann auf zwölf verschiedene Waffen und neun unterschiedliche Werkzeuge zurückgreifen. Zu Beginn besitzt ihr jedoch lediglich die standardmässige Puls-Kanone, welche Plasmablitze abfeuert, und einen Geigerzähler, der atomare Strahlungsquellen in der näheren Umgebung für euch ausfindig macht. Ausserdem immer mit dabei ist der Objekt-Analysator, der ständig aktiv ist und automatisch alle im Fadenkreuz befindlichen Gegenstände untersucht, und der sogenannte OAS (= Objekt-Aufnahme-System), mit dem ihr Gegenstände wie zum Beispiel Ressourcen aufnehmen und am Abwurfpunkt wieder herunterfallen lassen könnt.
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Das Waffenarsenal wird dann durch zielsuchende und selbstzielende Torpedos, Granatwerfer, Laser-Kanonen und Minen erweitert, die sich allesamt in Wirkung, Schnelligkeit und Einsatzart unterscheiden. Um bestimmte Einsätze zu schaffen bekommt ihr ausserdem neue Werkzeuge wie magnetische Fanghaken, Fackeln, Hitze-Indikator und den 'Attractatron', welcher bestimmte Fischarten anzieht, hinzu.
Wer jetzt denkt, dass die unterschiedlichen Waffen und Gegenstände alles wäre, was Abwechslung ins Spiel bringt, der täuscht sich. Zwar werdet ihr zunächst nur mit dem 'Avenger' zu Wasser gelassen, später gibt es aber ganze sechs verschiedene Unterwasser-Boote. Dieser unterscheiden sich in Fahrt, Handling, Schilde und Maximaltiefe, wobei der 'WRAITH', ein getarntes Boot und eine Art Allround-Jagdboot darstellt.
So macht ihr euch dann auf die Unterwasser-Welt zu erkunden. Euer erster Auftrag besteht darin 'Thorium'-Kristalle zu sammeln, da die entsprechende Förderungs-Mine ausgefallen ist und der atomare Rohstoff für den Bau des Mutterschiffes benötigt wird. Diese und die darauffolgenden ersten Missionen sind leider sehr langatmig und hinterlassen einen eher langweiligen Eindruck. Ob nun das Sammeln von Ressourcen oder das Fangen von Fischen zu Nahrungszwecken, Feindkontakt ist zunächst Mangelware. Sind diese Aufgaben gemeistert, beginnt 'Deep Fighter' aber zu zeigen, was wirklich im Spiel steckt. Während Auseinandersetzungen mit dem üblichen Unterwasser-Getier wie Fischen, Kraken oder sich krebsartig fortbewegenden Spinnen eher träge und fad sind, leben vor allem die Kämpfe mit den mehr und mehr auftauchenden Piraten der 'Schattenbande' vom Tempo und wissen zu überzeugen.
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Auch das Missionsdesign nicht von schlechten Eltern. Wie schon bei Waffen und U-Booten ist auch hier für Abwechslung gesorgt. Ihr müsst Rohstoffe sammeln, Minen vor Angreifern verteidigen, Transportschiffe eskortieren oder verloren gegangene Fracht mit Hilfe des magnetischen Greifarms zurück in die Basis bringen. Dass dies in manchen Situationen nicht unmöglich wird, dafür sorgen eure Wingmen, die euch zumeist zur Seite stehen und entsprechend unterstützen, auch wenn ihr natürlich den Grossteil der Arbeit selbst erledigen müsst.
Obwohl während dieser Aufträge immer wieder überraschende Wendungen eintreten, so kann 'Deep Fighter' doch keine fesselnde Spannung aufbauen. Es kommt vielmehr der Eindruck auf, die Story würde mehr oder weniger nur nebenbei ablaufen. Der Erhalt von Auszeichnungen und Orden für geleistete Arbeiten kann zwar kurzfristig motivieren, viel mehr Atmosphäre wird dadurch aber auch nicht geschaffen.
Weiterer Frustfaktor ist die Steuerung. Grundlegende Optionen wie steigen, sinken oder beschleunigen sind zwar frei einstellbar, dennoch fehlen diverse Einstellungen, die das Handling wesentlich erleichtert hätte. So ist es zwingend erforderlich neben der Tastatur auch mit Maus oder Joystick zu Werke zu gehen, wobei die Programmierer lediglich die Veränderung der Mausempfindlichkeit bieten. Was wohl viele Spieler zu Beginn in den Wahnsinn treiben wird, ist die Tatsache, dass die Y-Achse genau umgekehrt fungiert. Bewegt ihr also die Maus nach oben, senkt sich die Nase eures U-Boots nach unten. Eine derartige Option, die sich grundsätzlich in jedem Action-Titel einstellen lässt, fehlt in 'Deep Fighter' schlicht und ergreifend, genau wie einige andere auch.
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Habt ihr euch nach einiger Zeit daran gewöhnt, könnt ihr euch zumindest noch der guten Grafik erfreuen. Während die ersten Waffeneffekte wie die der Plasma-Kanone eher durchschnittlich sind, bekommt ihr später einige schön anzusehende Explosionen und optische Spielereien zu Gesicht. Ansonsten weiss im Bereich Optik auch der Meeresboden zu gefallen, der äusserst detailliert und durch die verschiedenen Pflanzen und Lebensformen sehr lebendig wirkt.
Nachdem ihr dann nach einigen Stunden die Kolonie gerettet habt steht euch immer noch der Multiplayer-Modus zur Verfügung, der euch im Netzwerk noch einige weiteren Stunden Spielspass gewährt. Löblich ist dabei, dass bereits eine einzige Vollversion ausreichend ist, um mit bis zu acht Spielern im lokalen Netzwerk zu spielen. Ähnlich wie bei 'StarCraft' genügt es dabei, dass ein Spieler die Vollinstallation und die Übrigen eine entsprechend kleinere Netzwerk-Installation vornehmen.
Zur Auswahl stehen dann elf Multiplayer-Karten, die ihr mit drei verschiedenen U-Booten spielen dürft. Interessant machen das Spiel mit menschlichen Konkurrenten auch neue Power-Ups, die lediglich im Mehrspieler-Modus zur Verfügung stehen. So findet ihr jetzt einen 'B.U.R.S.T'-Antrieb, der euer Boot schneller werden lässt, kleine und grosse Rumpf-Reparaturen und ein 'Invisibility', mit dem ihr für kurze Zeit unsichtbar werdet.
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