Test - Dead Nation : Blut, Eingeweide und Waffen
- PSV
Zombies! Zombies! Überall Zombies! Bereits auf der PlayStation 3 und 4 ist die Welt von einem schrecklichen Virus befallen, der die Toten wiederbelebt, und nun ist auch die Vita betroffen. In Dead Nation ballert ihr euch in der Draufsicht durch die Zombie-Apokalypse.
Zu Beginn habt ihr die Wahl zwischen einem männlichen und einem weiblichen Helden, dessen Geschichte zum virusbedingten Weltuntergang erzählt wird. Nette Comicstrips und solide englische Sprecher bringen euch die Handlung zwischen den Ballereinlagen näher. Aber eigentlich ist das Nebensache - Kern des Spiels ist nämlich das Zombie-Gemetzel. Ihr steuert den Kämpfer eurer Wahl mit dem einen Stick, während ihr mit dem anderen zielt und mit der Schultertaste abdrückt. Wie für Twinstick-Shooter typisch verfolgt ihr das Geschehen aus der Vogelperspektive und schon nach wenigen Minuten geht es richtig zur Sache.
Hetzjagd
Während ihr von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt hetzt, strömen euch Horden von Untoten entgegen, die es zu erledigen gilt. Anfangs steht euch dafür lediglich ein einfaches Gewehr zur Verfügung. Sammelt ihr im Spielverlauf fleißig Punkte, könnt ihr euch ein ansehnliches Arsenal etwa mit Schrotflinte, Maschinengewehr, Granaten, Minen oder gar Flammenwerfer zusammenstellen und diese sogar verbessern. Damit sind wir beim zweiten Kernelement: dem Aufrüsten. Mit der Kohle, die ihr überall findet, etwa in Kofferräumen, Kisten oder nach dem Umlegen der Untoten, kommt der Sammeldrang.
Anfangs noch spärlich, wächst die Auswahl an Wummen von Level zu Level und ihr werdet vom Zombiejäger zum Sammler. Es motiviert ungemein, seine Spielfigur immer weiter aufzurüsten und so noch mehr Infizierte zu erledigen. Charakterwerte könnt ihr aber leider nicht verbessern. Lediglich eure Rüstung gibt euch hier nötige Boni. Ähnlich wie in Left4Dead sind die gehirnhungrigen Biester ziemlich flott unterwegs. Typische Gegnerklassen, wie der rennende, der dicke, explodierende, der monströs mutierte oder gar der gepanzerte Zombie, machen ein großes Waffenarsenal bitter nötig. Außerdem könnt ihr Umgebungsgegenstände wie Autoalarmanlagen oder Ölfässer zu Hilfe nehmen, wenn die Horde überhandnimmt.
Kleine Konsole, kleine Schwäche
Optisch punktet Dead Nation vor allem mit übertriebenen Splatter-Effekten. Platzende Köpfe, herumfliegende Gliedmaßen, blutige Straßen, wo ihr geht und steht, zaubern dem Zombie-Fan ein Lächeln ins Gesicht. All das hatten die bereits erschienen Versionen für stationäre Konsolen auch, doch hier muss die PlayStation Vita ein klein bisschen zurückstecken. Zwar ist auf dem OLED-Display alles gestochen scharf, jedoch ist der Bildschirm im Vergleich winzig, sodass viele Details verloren gehen. In einigen Levels geht leider sogar die Übersicht flöten.
Das ist schade und nimmt dem Ganzen ein wenig den überzeichneten Charme. Nervig außerdem: Die Stick-Empfindlichkeit lässt sich nicht manuell regeln. Gerade mit den kleinen Vita-Sticks, die extrem genau reagieren, wird das Zielen oft zu einer friemeligen Angelegenheit, weil man weniger Spielraum hat als mit einem normalen Controller.
Als würde das dem Vita-Spieler nicht schon genug zu schaffen machen, ist der Titel auf dem Handheld von den gleichen Ermüdungserscheinungen wie auf den großen Konsolen geplagt: Trotz abwechslungsreicher Gegner nutzt sich das Spielprinzip auf Dauer ab, auch die Verbesserungen motivieren nicht endlos. Einzig Koop-Modus und Statistiken mitsamt Online-Ranglisten motivieren auf lange Sicht zum Weiterspielen.
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