Special - Dark Souls II – Kommentar : Ein echtes Kinderspiel!
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Dieser Text ist nicht sonderlich lang. Darum geht es auch gar nicht. Gestern saß ich vor Dark Souls II wie jeden Abend seit rund einer Woche. Hier einen Feind erledigen, da eine Alternativroute ausprobieren, dort Seelen aufsammeln und versuchen, nicht ins virtuelle Gras zu beißen. Dabei fiel mir auf, warum ich Dark Souls II so genieße.
Dark Souls II erinnert mich an meine Kindheit. Ich war damals zwar kein Ritter und Dämonen gab es außerhalb meiner Schule auch keine. Allerdings hatte ich dieses Gefühl der inneren Ruhe. Als Kind hat man keine großartigen Sorgen und Existenzängste. Man bekommt keine Finanzamtbriefe, muss sich nicht mit Vermietern rumärgern oder überlegen, ob kommende Woche noch genug Geld auf dem Konto ist, um am Mittag mehr als eine Scheibe Brot mit Wurst zu essen.
Kinder existieren vor allem im Hier und Jetzt. Und genau das macht Dark Souls II mit einem Erwachsenen. Es befördert den stressigen Alltag nach draußen und lässt diese kindliche Gelassenheit herein. Es gibt wenige Spiele, die volle Konzentration fordern. Dark Souls II ist so ein Spiel. Man kann es nicht pausieren. Nie. Es geht immer weiter. Man kann nicht mal "eben verschnaufen". Ist nicht. Nie. Dann dringt ein anderer Spieler in die eigene Spielwelt ein und all das erspielte Hab und Gut ist weg.
Deshalb bedarf es einer vernünftigen Vorbereitung, um Dark Souls II zu spielen. Telefon aus, Rollos runter, volle Konzentration auf das Ziel. Alltag abschalten, rein in die Spielwelt. Das ist wichtig – wichtig und gut. Es ist wichtig, dass der Mensch den Alltag, seine Sorgen und komplexen Gedanken nimmt und sie wegsperrt - und sei es für drei Stunden am Stück bei Dark Souls II.
Angriffsmuster der Feinde erkennen, so wie damals bei den Plattformern des NES. Überlegen, welche Gegenden bereits bereist wurden und wohin man noch muss, so wie damals bei den großen Rollenspielen des SNES. Sich selbst in einer Spielwelt verlieren und Bosse immer und immer wieder neu versuchen, sich selbst kennenlernen. Den Controller verfluchen und nicht den Vorgesetzten der Firma. Virtuelle Welten werden zu Zufluchtsorten für das innere Kind. Sich so wie in der Kindheit fühlen. Sorgenfrei sein. Danke, Dark Souls II.
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