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Preview - D-Day : D-Day

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'D-Day' wurde von der Vereinigung 'Normandie Mémoire' zum offiziellen Spiel der 60jährigen Gedenkfeier zur Landung der alliierten Truppen in der Normandie ernannt. Eine hohe Auszeichnung, vielleicht sogar zu hoch?

Mit 'D-Day' steht ein weiteres Echtzeit-Strategie-Spiel mit Weltkriegsthematik in den Startlöchern, das die Genre-Fans begeistern will. Interessant ist alleine schon die Tatsache, dass dieser Titel von der Vereinigung 'Normandie Mémoire' zum offiziellen Spiel der 60jährigen Gedenkfeier zur Landung der alliierten Truppen in der Normandie ernannt wurde. Eine hohe Auszeichnung, doch gleichzeitig auch eine große Last, die große Erwartungen mit sich bringt.

Historisch korrekt

Das Fundament der insgesamt drei Kampagnen bildet ein historisch korrektes Gerüst, das die Entwickler mit Hilfe von intensiven Recherchen errichtet haben. Dabei haben sie nicht nur wochenlang Geschichtsbücher und originale Schlachtpläne gewälzt, sondern es wurden auch echte Veteranen aus diesen Tagen zur Rate gezogen - authentischer geht es wohl kaum noch. Die einzelnen Missionen, die sich ganz auf den Feldzug innerhalb der Normandie beschränken, sind also allesamt realer Bestandteil der 60jährigen Vergangenheit und dürfen von euch nachgespielt werden. Von Sainte Mère l'Église über die Kämpfe bei Falaise bis hin zur berühmten Truppenlandung an Omaha Beach sind alle wichtigen Schlachten vertreten und werden euch vor die ein oder andere Herausforderung stellen. Eingeleitet von Originalvideos aus dem Zweiten Weltkrieg sowie Cutscenes in In-Game-Grafik wird man auf den bevorstehenden Einsatz eingestimmt und mit den wichtigsten Informationen versorgt. Vor allem Einsteiger sollten sich jedoch zuvor im umfangreichen Tutorial mit den wichtigsten Steuerungselementen vertraut machen.

Taktisch ausgefeilt

Denn schnell wird klar, dass ohne eine besonnene Vorgehensweise und entsprechende Taktik die Mission schnell wieder beendet sein wird. Dafür werden euch aber auch die entsprechenden Möglichkeiten eingeräumt: Infanteristen können sich in Gräben oder Gebäuden verschanzen, wo sie vor feindlichem Beschuss deutlich besser geschützt sind. Gerade Häuser können jedoch auch zerstört und gestürmt werden, wo es dann zu einem erbitterten Nahkampf der Soldaten kommt. Aber auch bei den Fahrzeugen muss auf taktische Feinheiten geachtet werden. Gepanzerte Vehikel sollten am besten von der Seite oder gar von hinten attackiert werden, um somit ihre Schwachpunkte ins Visier zu nehmen. Es ist sogar möglich verschiedene Teile unter Beschuss zu nehmen. Einem Kettenfahrzeug werden so zunächst die wichtigen Transportketten zerstört, um ihm dann den Rest zu geben. In der Praxis gestaltet sich ein solches Vorgehen jedoch schwieriger, als es die Theorie vorgaukeln will, und nur echte Hardcore-Strategen werden wohl alle Finessen bis zum Letzten auskosten können. Auch die Wegfindung der Truppen macht euch immer wieder einen kleinen Strich durch die Rechnung, was bis zum Release hoffentlich noch behoben wird. Allgemein präsentiert sich das Missionsdesign sehr ansprechend und bietet genügend Abwechslung und Dramatik.

Bleiben wir aber nochmals kurz bei den Einheiten. Insgesamt gibt es von ihnen über 60 verschiedene Arten, was Infanteristen (Schützen, Minenleger, Sanitäter etc.) wie auch Fahrzeuge und Panzer beinhaltet, die allesamt den realen Vorbildern dieser Epoche nachempfunden wurden. Doch gerade bei den Fußtruppen gibt es einen riesigen Nachteil: Bis auf ein kleines Icon oberhalb der Einheit selbst erkennt man gerade in höheren Zoomstufen kaum einen Unterschied zwischen den einzelnen Soldaten, so dass gerade bei hohem Truppenaufkommen und in hektischen Situationen ein gezieltes Vorgehen kaum möglich ist. Nur vorherige und teilweise etwas nervige Einteilungen der Gruppen verhindert dies schon im Vorfeld – es hätte aber auch grafisch gelöst werden können. Das führt auch zwangsweise zur KI, welche die gegnerischen Einheiten über das Schlachtfeld steuert. Diese hat genauso viele helle Momente wie vermeidbare Aussetzer. Mal verschanzen sich angegriffene Soldaten geschickt hinter einer Deckung und im nächsten Augenblick gelingt es ihnen nicht, einen direkt vor ihnen stehenden Feind unter Beschuss zu nehmen. Auch daran sollte noch gewerkelt werden.

Neben der Kampagne und den Einzelszenarien steht mit dem Multiplayer noch eine spaßige Option zur Verfügung, sich mit bis zu acht Spielern gleichzeitig auf den vorgefertigten Karten auszutoben.

Schicke Optik mit Schwächen

Das gesamte Geschehen wird in einem recht schicken 3D-Gewand präsentiert und ist sehr detailverliebt. Die Einheiten, insbesondere die Fahrzeuge, wurden sehr exakt nachgebaut und sehen teilweise wirklich sehr schick aus. Auch die Explosionen und sonstigen Kampfeffekte können sich wirklich sehen lassen. Im Gegenzug hapert es aber dann aber mit so mancher Textur doch gewaltig, denn wirken sie gerade aus geringer Distanz verwaschen und verzogen. Bitte nachbessern! Die Soundkulisse geht ebenfalls in Ordnung und wartet mit krachenden Explosionen und guter Sprachausgabe auf. Die Musik hat zwar einige beachtliche Ansätze und weiß das Geschehen phasenweise ansprechend zu untermalen - wirklich mitreißen kann sie bisher jedoch nicht.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Die Entwickler haben bei 'D-Day' bisher sehr vieles richtig gemacht, doch gerade bei den wichtigsten Aspekten dieses Genres hakt es noch ein wenig. Ansonsten dürfen vor allem Hardcore-Strategen mit einem sehr ansprechenden Titel rechnen.

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