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Test - Curling 2006 : Curling 2006

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Wintersport ist angesagt, Olympia sei Dank. Unter diesen Gegebenheiten schaffen es nun sogar Sportarten wie Curling, den passenden virtuellen Ableger auf dem PC hervorzurufen. Warum zuschauen im TV jedoch mehr zu bieten hat, als selber spielen am PC, klärt unser Review.

Putzfrauen auf Medaillenjagd

Die Olympischen Spiele in Turin sind Geschichte und wir damit um viele wichtige Erfahrungen reicher. Was nehmen wir also mit aus den vergangen zwei Wochen? Erstens: Die besten deutschen Bobfahrer kommen gar nicht aus Deutschland, sondern der DDR. Zweitens: 95 Prozent der österreichischen Sportler sind Angsthasen und 'Asthmatiker'. Und am wichtigsten: Die versautesten Puppen gibt's immer noch beim Damencurling zu bestaunen. Klar, der eine oder andere mag nun gelangweilt anmerken, dass er kreischende Frauen, die den Schrubber schwingen, jeden Tag in den eigenen vier Wänden zu sehen bekommt. An der Tatsache, dass Curling auf dem Weg nach oben ist, ändert das allerdings nichts. Und weil jede hippe Trendsportart eine noch hippere Videospiel-Umsetzung verlangt, veröffentlicht So What! Software mit großzügiger Unterstützung von Ubi Soft 'Curling 2006' nun für den PC.

In den verfügbaren Spielmodi 'Skip' oder 'Team' betretet ihr dabei die Curling-Arenen, die die Welt bedeuten und kämpft entweder in unverbindlichen Freundschaftsspielen oder vorher festgelegten Turnieren um Ansehen und Prestige in der schillernden Glitzerwelt des internationalen Spitzensports. An spielbaren Teams stehen dabei die wichtigsten Curling-Nationen zur Auswahl, die sich wiederum aus vier Teammitglieder zusammensetzen. Die Spieler unterscheiden sich ihrerseits durch die unterschiedlich stark ausgeprägten Attribute 'Kondition', 'Konzentration' und 'Selbstbeherrschung', was sich allerdings im Spiel so gut wie nicht bemerkbar macht. Die eigentliche Umsetzung ist trostlos und langweilig geraten. Kein Wunder, schließlich gibt die Sportart auch kaum verwertbares Material her. Warum sie dennoch in Programmcode gegossen wurde, ist rätselhaft. So beschränken sich auch die Aktionsmöglichkeiten des Spielers auf ein Minimum. Während ihr in der Rolle des Skips festlegt, wohin ein Stein mit welcher Geschwindigkeit gespielt wird, versucht ihr anschließend durch Wischen in drei unterschiedlichen Intensitätsstufen den Stein optimal zu platzieren. Mehr gibt es nicht zu tun. Besonders enttäuschend ist übrigens die Tatsache, dass die computergesteuerten Gegner die taktische Tiefe, die die Sportart ausmacht, zu keiner Zeit ausnutzen. Nach kurzer Einarbeitungszeit haben selbst ungeübte Spieler keine Probleme, die langatmigen Partien für sich zu entscheiden. Wer einmal die richtige Taktik für sein Spiel gefunden hat, kommt damit immer zum Erfolg. Schade.

Handwerklich schlechte Arbeit

Abgerundet wird der negative Gesamteindruck, den 'Curling 2006' hinterlässt, zudem durch unzählige handwerkliche Fehler, die So What! In der Entwicklung des Programm unterlaufen sind. Eine indiskutable Grafik-Engine, die nur eine Auflösung von 800x600 Bildpunkten unterstützt, katastrophale Animationen, debil winkende Zuschauer und das Fehlen eines Kommentars sind nur einige von vielen Unzulänglichkeiten, die jede aufkommende Atmosphäre im Keim ersticken!

Fazit

von Michael Beer
Setzen, Sechs. Weil 'Curling 2006' selbst den wichtigsten Aspekt der Sportart, nämlich die taktische Tiefe, nicht einmal anschneidet, und auch ansonsten ziemlich hingeklatscht wirkt, ringt uns das Spiel nicht viel mehr als ein müdes Lächeln und vollkommen verdiente 32% in der Spielspaßwertung ab.

Überblick

Pro

  • lässt sich schnell deinstallieren

Contra

  • keine taktische Tiefe
  • schlechte Steuerung
  • wenig Eingriffsmöglichkeiten
  • basiert auf einer Sportart, die für ein Videospiel nur bedingt geeignet ist
  • schlampige technische Umsetzung

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