Test - Crush Your Enemies : Pixelige Barbaren-Echtzeitstrategie
- PC
Bevor sich die Gründer von Vile Monarch mit ihrem eigenen Studio selbstständig gemacht haben, waren sie bei den 11bit Studios unter anderem am 2014 erschienenen Ausnahmespiel This War of Mine beteiligt. Gemeinsam mit Publisher Gambitious Digital Entertainment hat das polnische Entwicklerstudio nun mit Crush Your Enemies das zweite Spiel veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ein Echtzeitstrategiespiel in bunter Retropixeloptik mit Barbaren-Fantasy-Szenario.
Crush Your Enemies erzählt eine recht einfach gestrickte Geschichte um einen Barbareneinfall in das Land Generia. Unter der Führung von Brog und dessen nichtsnutzigem Sohn Fuzgut versuchen diese das alte Land ihres Stammes zurückzuerobern. Präsentiert wird die Handlung in Textboxen, die mit leicht animierten Charakterbildern versehen sind. Dabei setzen die Entwickler stark auf Humor, der mit Anspielungen auf andere Spiele, Popkultur oder die Gesellschaft recht generisch und klischeebehaftet daherkommt. Viele Witze zünden nicht oder schaffen es höchstens, ein schwaches Lächeln hervorzurufen. Das gilt genauso für die barbarische Art, mit der Brog und seine Kameraden auftreten, und den dazu im Widerspruch stehenden Fuzgut.
Pixelschlachten
Als Echtzeitstrategiespiel stehen bei Crush Your Enemies Schlachten gegen die Verteidiger von Generia im Mittelpunkt. Ausgewählt werden sie über eine lineare Weltkarte. Die Schlachten sind in einer recht ansehnlichen, bunten Pixeloptik gehalten. Sonderlich lange braucht ihr für keine der Schlachten. Einige sind sogar darauf ausgelegt, in unter einer Minute absolviert zu werden. Allerdings mangelt es auf Dauer etwas an Abwechslung, auch wenn später neue Elemente wie selten erforderliche Ressourcen hinzukommen. In den Schlachten erobert ihr die Felder des Schauplatzes und schreitet so voran. In Gebäuden können neue Truppen rekrutiert oder zu besseren Kämpfern ausgebildet werden.
Die Kämpfe laufen automatisch ab, sobald sich eure Truppen in Reichweite des Feindes befinden. Dabei ist neben der Klasse auch die Anzahl der Gruppen von Bedeutung. Abgesehen vom Einsatz von Gegenständen habt ihr keinen Einfluss auf die Kämpfe. Vorsicht ist beim Bewegen der eigenen Kämpfer erforderlich, da die Wegfindung trotz der Einteilung des Schlachtfeldes in Quadrate nicht immer einwandfrei ist. Besonders in späteren Schlachten, wenn der Schwierigkeitsgrad etwas unausgeglichen anzieht, kann das zu unnötigen Verlusten führen. Immerhin erleichtert die simple Maussteuerung das korrekte Navigieren der Einheiten deutlich.
Mangelnde Motivation
Jede Schlacht bietet drei teilweise herausfordernde Zielvorgaben, von denen nur eine für den Sieg erfüllt sein muss. Allerdings ist der verdiente Respekt erforderlich, um die folgenden Missionen freizuschalten. Deshalb lohnt es sich, auch die optionalen Schlachten anzugehen, durch die ihr zudem Dörfer auf der Weltkarte erobern könnt. Diese bringen wiederum nach jeder Story-Schlacht Bier, mit dem das Maximum an verfügbaren Gegenständen wie Stärkungstränken oder Minen erhöht werden kann. Das erforderliche Einsammeln des Bieres auf der Weltkarte stört mit der Zeit, da auch ein automatisches Hinzufügen ausgereicht hätte.
Das größte Problem von Crush Your Enemies ist allerdings der mangelnde Wiederspielwert. Nach fünf bis sechs Stunden habt ihr die Kampagne beendet. Wollt ihr alle Ziele in den Schlachten erfüllen, seid ihr etwas länger beschäftigt. Danach gibt es allerdings nichts mehr zu tun. Selbst der Multiplayer-Modus fesselt nur bedingt. Der Spielablauf verändert sich nicht. Entweder als Barbaren oder Generianer tretet ihr gegen einen Freund oder zufälligen Gegner an. Die Fraktionswahl ist dabei zufällig, was aufgrund der fehlenden Unterschiede jedoch nicht stört. Durch das begrenzte Spielprinzip motiviert der Mehrspielermodus schon nach wenigen Partien kaum noch, da hilft selbst die Cross-Play-Funktion zwischen PC und Mobile-Geräten nur wenig.
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