Test - Cougar Phontum : Headset unter der 50- Euro-Marke
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Wenn es um Peripherie wie Mäuse, Tastaturen oder Headsets geht, kollidiert der Wunsch nach Qualität nicht selten mit dem spärlich gefüllten Geldbeutel. Eben darum gibt es Firmen, darunter auch Cougar, die preiswerte Hardware an den Mann bringen wollen. Nichts dagegen, solange dafür vernünftige Qualität geboten wird und der Neukauf nicht gleich wieder einen Retourenaufkleber bekommt. Das Headset Cougar Phontum liegt preislich unter der 50-Euro-Marke und war uns deshalb einen näheren Blick wert.
Der erste Eindruck vom Cougar Phontum ist gar nicht übel, nicht zuletzt dank des stabil wirkenden Metallkopfbands, das mit einem dünnen Kopfpolster umhüllt ist. Das Design gibt sich halbwegs dezent in Mattschwarz, lediglich das orange gefärbte Kopfpolster bietet eine farbige Komponente. Die runden Ohrmuscheln sind mit dicken, weichen Polstern nebst Kunstlederbezug versehen, wodurch das Headset ein wenig klobig wirkt. Wer möchte, kann diese aber austauschen, denn es liegen zwei dünnere Ohrpolster dabei, wodurch das Headset durchaus außenwelttauglich gestaltet werden kann.
Bei der Befestigung der Ohrmuscheln am Kopfband kommen allerdings erste Zweifel auf. Das Kopfband kann nämlich nicht verstellt werden, lediglich die Ohrmuscheln innerhalb eines gewissen Rahmens verschoben. Zudem sind die Ohrmuscheln nicht drehbar, auch wenn sie ein wenig Spiel haben. Der seitliche Druck beim Tragen ist moderat bei Nutzung der dicken Polster, bei den dünneren wird es etwas unbequem. Da die gesamte Konstruktion nicht gerade flexibel ist, solltet ihr das Phontum vor einem Kauf unbedingt mal aufsetzen. Unserem Eindruck nach könnte es vor allem bei Spielern mit kleinerem Kopf nicht rutschfest sitzen.
Beim Phontum handelt es sich um ein analoges Stereoheadset, der Anschluss erfolgt dementsprechend per 3,5-mm-Klinkenkabel. Neben dem 1,2 Meter langen Kabel mit vierpoligem Anschluss, das am Headset fest montiert ist, gibt es eine Y-Weiche auf zwei 3-Pol-Stecker, sodass das Headset sowohl am PC als auch an Konsolen oder mobilen Geräten genutzt werden kann.
Die nächste Schwäche wird schnell offenbar: Es gibt zwar ein Kabelbedienteil, mit dem die Lautstärke geregelt und das Mikrofon an- und ausgeschaltet wird, jedoch befindet es sich an der Y-Weiche und dient dort auch als Anschlussbuchse für das Kopfhörerkabel. Konsolenspieler müssen also ohne Bedienelemente auskommen. Für den PC wiederum ist das Bedienteil unpraktisch weit vom Headset entfernt. Das geht besser und wirkt nicht durchdacht. Immerhin sind beide Kabel textilummantelt, in der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.
Der abnehmbare Mikrofonarm trägt ein unidirektionales Mikrofon mit handelsüblichen Werten. Im Voice-Chat schlägt es sich ganz ordentlich und liefert recht klare Sprachübertragung ohne viele Nebengeräusche, zeigt aber deutliche Schwächen im Höhenbereich. Immerhin, es erfüllt seinen Zweck. Der Mikrofonarm mit seinem Geflecht könnte aber gern etwas straffer sein. Im Testverlauf mussten wir den Arm nach einigen Kopfbewegungen immer wieder mal nachjustieren. Auch hier also nicht alles im grünen Bereich.
Beim Klang der 53-mm-Treiber mit ihren 20 bis 20.000 Hz ist ebenfalls nicht alles gelungen. Positiv fällt der angenehm trockene, nicht übertriebene, aber dennoch kräftige Bass auf. Das offene Klangbild mit guter Richtungswahrnehmung ist ebenso gefällig. Ein Zweikammersystem soll zudem dafür sorgen, dass die Bässe den Mitten und Höhen nicht ins Gehege kommen. Das funktioniert auch ganz gut. Das Problem ist nur, dass es ohnehin deutliche Schwächen in den Höhen sowie recht dumpfe Mitten gibt. Hinzu kommt ein unangenehm hohler Unterton im gesamten Klangbild, der sehr unnatürlich klingt.
Wer nicht gerade anspruchsvoll ist, kann das Cougar Phontum noch recht gut fürs Gaming nutzen, nicht zuletzt dank der guten Richtungswahrnehmung und der kräftigen, sauberen Bässe. Die Schwächen in den Höhen machen es allerdings für Musik weitgehend ungeeignet und Sprache in Filmen oder Spielen leidet hörbar unter den dumpfen Mitten. Wie schon erwähnt, darf man in dieser Preisklasse ohnehin keine Wunder erwarten. Wir haben für um die 50 Euro aber schon deutlich bessere Headsets gehabt.
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