Preview - Contrast : Shadow Broker

Während Killzone: Shadow Fall die Grafikfetischisten unter den PlayStation-4-Nutzern zum Konsolenstart zufriedenstellen soll, wird Contrast die Fahne für die Indie-Fraktion hochhalten. Das Erstlingswerk des Studios Compulsion Games wartet mit einem besonderen Kniff auf und verwischt die Grenzen zwischen 3-D und 2-D. Ein interessanter Ansatz, der um einen schönen Film-noir-Schauplatz ergänzt wird. Wir konnten im Rahmen einer PlayStation-4-Veranstaltung erste Hands-on-Eindrücke von Contrast sammeln und haben uns in die frühen 90er-Jahre zurückversetzen lassen.

Unsere Demo fängt in einer dunklen Seitengasse an. Wir sehen ein Mädchen, das auf uns einredet und die Situation näher skizziert. Der Name der noch recht jungen Dame lautet Didi. Didi hat eine schwere Zeit hinter sich. Nicht nur wurde ihre Mutter kürzlich ermordet, auch ihr Vater scheint sich ihr immer mehr zu entfremden. An einem Bahnhof wird sie schließlich von Dawn aufgefangen, einer erwachsenen Frau, über die ihr die Kontrolle erhaltet. Didi bittet Dawn, den Verlauf der vergangenen Ereignisse zu verändern, damit ihr Familienleben positiver ausfällt. Nichts leichter als das.

„Nightmare before Christmas“ trifft „Alice im Wunderland“

Contrast versteht sich als ein klassisches Puzzle-Adventure, das seine Handlung um eine Kernidee strickt. In der normalen Spielwelt kontrolliert ihr Dawn in einer 3-D-Umgebung – in der Nähe von Lichtquellen verwandelt sich die Protagonisten jedoch auf Wunsch in einen Schatten. Als Schatten könnt ihr eure Spielfigur wie in einem 2-D-Plattformer nur von links nach rechts bewegen. Der Wechsel von 3-D- hin zu 2-D-orientierter Spielmechanik bietet einige interessante Ansätze für eine innovative Rätselgestaltung. So mussten wir uns in der Nähe eines Karussells auf den sich konstant in Bewegung befindlichen Schatten der Attraktion hieven, um so auf eine erhöhte Plattform zu gelangen. Eine größere Lücke überwanden wir dank Didi, die sich mit einem erhobenen Stock passend ins Licht stellte.

Guillaume Provost, Verantwortlicher Kopf hinter Contrast, hat sich hierbei von Spielen wie Portal inspirieren lassen. Wie er bei den ehemaligen Kollegen von 1UP kundgab, ist er von solchen Spielen begeistert, die komplett auf der Basis einer simplen Idee gestaltet wurden. Die Entwicklung von Contrast verfolgt eine ähnliche Vorgehensweise und versucht dabei, seine Spielmechanik in ein düsteres Konstrukt zu packen. So erinnert die Gestaltung der Charaktere und der Spielwelt stark an Filme wie „Nightmare before Christmas“ oder „Alice im Wunderland“. Der Stil wird zudem mit einer gehörigen Portion Film noir angereichert.

Was die technischen Belange angeht, zeigt sich das Grundgerüst von Contrast als angestaubt. Dass die Unreal Engine optisch zu mehr in der Lage ist, haben wir bereits auf der PlayStation 3 gesehen. Auch die Steuerung wirkte in den ersten Minuten etwas schwammig, gerade bei den 2-D-Plattformpassagen. Jedoch handelte es sich bei der angespielten Fassung um eine frühe Version, Verbesserungen sind also noch möglich.

Fazit

von Ilyass Alaoui

Aus dem Next-Gen-Line-up sticht Contrast mit seinem außergewöhnlichen Spielansatz positiv hervor. Der Bruch zwischen 3-D und 2-D, verpackt in ein Spiel mit Licht und Schatten, zeigt frische Ansätze und überzeugt mit einem schön ausgewählten Szenario. Aus optischer Sicht überzeugt Contrast für einen Next-Gen-Titel jedoch weniger – wen wundert es, war das Indie-Puzzle-Adventure doch ursprünglich für die PlayStation 3 geplant. Dennoch bin ich auf die Rätsel und den Verlauf der Handlung gespannt. Besonders das Zusammenspiel aus Film-noir-Atmosphäre und den düsteren Untertönen eines „Nightmare before Christmas“ oder „Alice im Wunderland“ lassen in der Hinsicht Großes erwarten. PS-Plus-Nutzer, und das werden in den ersten Wochen alle PS4-Besitzer sein, können sich den Titel für einen bestimmten Zeitraum ohne weitere Kosten herunterladen.