Test - Combat Mission : Combat Mission
- PC
Für alle, die genug von Echtzeittiteln im Stile von 'Command & Conquer' oder 'Sudden Strike' haben, kommt aus dem Hause CDV endlich Abhilfe. In 'Combat Mission - Beyond Overlord' wird nämlich zuerst geplant und dann die Soldaten in die Schlacht geschickt.
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Echtzeitstrategie-Titel haben bekanntlich Hochkonjunktur, wobei hier meist die Spieltiefe auf der Strecke bleibt. Dafür haben rundenbasierende Spiele oft den Ruf, dass sie langweilig, komplex und daher schwer zu erlernen sind. Ob das stimmt? - Fangen wir doch einfach einmal an.
Lasst die Spiele beginnen ...
Gerade als Anfänger ist man für jede Hilfestellung dankbar und freut sich immer, wenn man über ein gut gemachtes Tutorial möglichst schnell ins Spiel finden kann, indem einem die grundlegende Steuerung und etwas zu den Einheiten beigebracht wird. Auch hier gibt es eine kleine Einführung, allerdings nicht in der Form, die sich mittlerweile etabliert hat: Anstatt also mittels Bildschirmtexte oder Spreche durch eine Übungs-Mission geführt zu werden, klickt ihr euren Kampfverband euch mit aufgeschlagenem Handbuch ins Gefecht. Das funktioniert zwar recht gut, allerdings ist es doch im Vergleich zu anderen Strategie-Titeln recht mühsam, sich lesend durch das Tutorial zu kämpfen.
Habt ihr diese Hürde gemeistert, könnt ihr euch auch schon in den ersten Kampf wagen. Das ganze lässt sich in zwei Phasen unterteilen: In der Planungsphase gebt ihr euren Einheiten per Rechtsklick genaue Anweisungen, wobei über das Kontextmenü die Feuerbefehle ausgewählt werden können. Weiterhin lässt sich festlegen, wie schnell sich eure Verbände fortbewegen und wie sie sich bei Feindkontakt verhalten sollen.
Sind alle Befehle gegeben, gelangt ihr in die Aktionsphase: Hier werden alle Befehle ausgeführt, wobei ihr alle Aktionen aus verschiedenen Perspektiven und Winkeln beobachten könnt. Natürlich kann hier kein Einfluss mehr auf das Geschehen genommen werden, ihr könnt aber diese Aktionsphase beliebig oft wiederholen, zurückspulen, vorspulen, bis ihr euch an eurer Glanzleistung satt gesehen habt.
Während des ganzen Spiels hat die Sichtlinie eine wichtige Funktion, da sie einerseits darüber entscheidet, ob eure Einheiten einen Gegner aufs Korn nehmen können, andererseits aber auch wichtig ist, um abschätzen zu können, ob der Feind euch sehen kann. Etwas vermisst habe ich in diesem Zusammenhang ein Reichweiten- oder Sichtkreis, so dass nicht ständig mit der Sichtlinie jeder einzelne Widersacher aufs Korn genommen werden muss, um die Trefferchancen zu eruieren.
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Nahe an der Realität
Bereits das Szenario orientiert sich an den historischen Vorlagen: Eure Einsätze finden allesamt im Zeitraum zwischen der Landung der Alliierten in der Normandie im Jahre 1944 und dem Kriegsende in Deutschland im Jahre 1945 statt. Ihr könnt dabei euer Können entweder auf Seiten der Deutschen oder Alliierten unter Beweis stellen, wobei sich auf Seiten der Alliierten Amerikaner, Briten, Franzosen, Kanadier und Polen unter euren Soldaten befinden. In 50 unterschiedlichen Einzelgefechten könnt ihr dann zeigen, dass ihr das Zeug zum Kriegsherren habt.
Daneben gibt es zwar auch noch eine Kampagne, die allerdings nicht sehr motivierend ist: Zum einen handelt es sich hier um eine bloße Aneinanderreihung verschiedener Einsätze, zum anderen finden diese alle auf der gleichen Karte statt - schade.
Nicht nur das Gelände hat einen Einfluss auf den Kampf, auch die Verfassung eurer Leute spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Neben insgesamt acht Moral-Stufen und sechs Erfahrungs-Stufen spielt auch der Ermüdungsgrad, sowie der Kontakt zu einem Offizier eine Rolle
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Die Einheiten
Eure Armee lässt sich grob in drei Typen einteilen: Infanterie, Geschütze und Mörser, sowie Panzer und andere Fahrzeuge. Über jeden Einheiten-Typ lassen sich nun die verschiedensten Informationen abrufen. Das beginnt mit der simplen Angabe der Nationalität, führt über die Geschwindigkeit, Waffen und Feuerkraft, eventuelle Spezialausrüstungen und im Falle eines Offiziers bis hin zu dessen Führungsqualitäten. In einer Waffenliste wird zudem für jede Waffe eine Tabelle mit deren Feuerkraft, wobei diese wiederum abhängig von der Distanz zum Ziel ist. Bei über 125 verschiedenen Fahrzeugen und über 130 Infanterietypen kann da schon mal die Übersicht etwas verloren gehen, wenn ihr euch in die ersten Gefechte stürzt.
Erfreulicherweise wurde im Gegensatz zur Konkurrenz erstmals eine zoombare 3D-Umbgebung mit echten 3D-Modellen verwendet. Optisch hat das Spiel zwar gegen Echtzeit-Titel immer noch keine Chance, das ist aber schliesslich auch nicht nötig, denn schliesslich steht die Spieltiefe im Vordergrund. Wenigstens könnt ihr euch eure Soldaten und Fahrzeuge nun auch endlich aus der Nähe anschauen.
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