Test - Charlie und die Schokoladen-Fabrik : Charlie und die Schokoladen-Fabrik

Passend zum gleichnamigen Kinofilm 'Charlie und die Schokoladen-Fabrik' mit Johnny Depp dürfen die PS2- und Xbox-Spieler Willy Vonkas bizarre Süßigkeiten-Welt erkunden. Wir haben uns ganz ohne Zuckerschock in das süßliche Action-Spiel gestürzt.

Es ist ein wunderbares Märchen, das uns Regie-Exzentriker Tim Burton mit seinem Film 'Charlie und die Schokoladen-Fabrik', der auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Roald Dahl basiert, derzeit im Kino erzählt. Die Geschichte handelt von dem armen, aber gutmütigen kleinen Jungen Charlie Bucket, der gemeinsam mit seinen Eltern und den vier Großeltern ein entbehrungsreiches Dasein fristet, ehe er gemeinsam mit vier weiteren Kindern eine Führung durch die Schokoladenfabrik des abgedrehten Chocolatiers Willy Wonka gewinnt.

Anders als der erfolgreiche Blockbuster mit Johnny Depp und Freddie Highmore in den Hauptrollen erzählt das Videospiel jedoch nicht von Charlies Tour durch die Schokoladenfabrik, sondern malt jene Ereignisse genauer aus, die im Film nur angedeutet werden. Ihr befreit den fresssüchtigen Augustus Glupsch aus dem Saugrohr von Wonkas Schokospeicher oder versucht, Veruschka Salz aus der Müllrutsche zu helfen, ehe sie von der Schrottpresse zermatscht wird. Ihr übernehmt dabei übrigens die Steuerung von Wonkas kleinen Helfern, den Umpa-Lumpas, und macht euch deren individuelle Spezialfähgkeiten zu Nutze, um die entsprechende Aufgabe zu erfüllen.

Wie es sich für ein kindgerechtes Spiel gehört, sind die Herausforderungen sehr simpel ausgefallen. Etwas zu simpel. Ihr gebt den kleinen Arbeitern immer lediglich einen spezifischen Befehl und dieser wird dann so lange ausgeführt, bis das entsprechende Ziel erreicht ist. Die Missionen sind sehr repetitiv und lassen schon nach kurzer Zeit jede Abwechslung schmerzlich vermissen. Auch an der praktischen Umsetzung hapert es allerorts. Die Wegfindungsroutine der Umpa-Lumpas ist katastrophal, die Einbindung in das Spielgeschehen, nachdem die Kommandos erteilt wurden, nicht vorhanden und die Steuerung ein Graus. Selbiges gilt im Übrigen auch für die wenigen Arcade-Abschnitte von 'Charlie und die Schokoladen-Fabrik'. Die Plattform-Action-Einlagen stellen unsere Geduld wegen der Steuerung, die sämtliche Kontrolleingaben viel zu langsam verarbeitet, erheblich auf die Probe und reihen sich nahtlos in das trostlose Gesamtbild ein.

Auch technisch wird das Spiel der Vorlage nicht gerecht. Zwischen der farbenfrohen und verrückten Schokoladenfabrik aus dem Film und seinem mausgrauen Gegenstück im Videospiel liegen Welten. High Voltage Software ist es in keinster Weise gelungen, die Stimmung des Originals einzufangen. Einziger Lichtblick: der brauchbare Sound des Spiels.