Preview - Catherine : Zwischen Albträumen und Affären
- PS3
- X360
Catherine ist ein außergewöhnliches Spiel. Ein Spiel, dem man seine japanischen Wurzeln nicht nur dank der Anime-ähnlichen Grafik sofort ansieht. Auch ist es ein Spiel, in dem man mal ausnahmsweise nicht die Welt retten, eine Prinzessin befreien oder gigantische Bossgegner mit sechs Tentakeln besiegen muss. Stattdessen setzt man sich in Catherine intensiv mit den Gefühlen des Durchschnittsbürgers Vincent auseinander, der aufgrund von massiven Heiratsängsten und einer heimlichen Affäre nicht mehr ruhig schlafen kann. Ist doch mal was anderes! Aber macht das auch Spaß?
Ja, Vincent ist wirklich ein armer Tropf – bemitleidenswert ist er allerdings nicht, weil er sich selbst in diese Misere hineingeritten hat. Auf der einen Seite ist er seit mehr als fünf Jahren mit der erfolgreichen und attraktiven Katherine zusammen, die ihn jedoch plötzlich mit Heiratsgedanken konfrontiert. Auf der anderen Seite ist er durch ein kleines „Missgeschick“ mit der ebenfalls gutaussehenden Catherine im Bett gelandet. Wie soll Vincent da nur wieder heil herauskommen? Das liegt nun in euren Händen, denn in Catherine geht es neben dem Puzzle-Element vor allem darum, Vincents Schicksal weiterzuführen. Ihr habt quasi die Fäden in der Hand: In Catherine müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, die Vincents Zukunft beeinflussen werden.
Immer diese Albträume!
Alle seine persönlichen Sorgen und Probleme verarbeitet Vincent mehr oder weniger in seinen allnächtlichen Albträumen – diese gelten gleichzeitig als das spielerische Kernelement, da es hier ordentlich zur Sache geht und ihr nicht erst lange darüber nachdenken könnt, welche Entscheidung ihr nun treffen wollt. Die Albträume werden als eine Art Puzzle dargestellt. Vincent befindet sich immer in Unterwäsche am Fuße eines riesigen, aus verschiedenen Blöcken zusammengesetzten Turmes und muss diesen so schnell wie möglich hinaufklettern, um den Gipfel zu erreichen. Denn ganz oben befindet sich eine Tür, die ihn wieder aufwachen lässt, damit er ins reale Leben zurückkehrt. Jedoch klingt das wesentlich einfacher, als es ist, da sich die Persona-Macher von Atlus einige schwierige Herausforderungen ausgedacht haben, die es zu bewältigen gilt.
So fallen immer wieder Steine des Turms herunter oder klettern riesige gruselige Gestalten den Turm hinauf, um Vincent mit in die Tiefe zu reißen. Das lassen wir uns natürlich nicht gefallen und verschieben stattdessen eifrig Blöcke, um uns einen Weg nach oben zu bauen. Stellenweise ist es auch nötig, über Abgründe zu springen oder sich an Kanten entlangzuhangeln. In der angespielten Version bot Catherine einige schwierige Passagen, bei denen wir schnell reagieren mussten, um nicht im Abgrund zu verschwinden.
Ein spielbarer Anime?
Von Vincents echtem Leben in der Gegenwart konnten wir leider nicht allzu viel spielen, da die Demo lediglich knapp 15 Minuten dauerte und wir die meiste Zeit mit Albträumen verbrachten – es hätte so oder so auch eine ganze Weile länger gedauert, um einen richtigen ersten Einblick in die Dialogstrukturen und die Geschichte zu bekommen. Hier wird erst die Testfassung zeigen, wie gut die einzelnen Elemente ineinandergreifen und ob die Albträume auf Dauer nicht etwa aufgesetzt wirken. Technisch jedenfalls macht Catherine bereits einen guten Eindruck, die Animationen sind sehr fein und die Umgebungen detailliert. Alles in allem erinnert Catherine an einen spielbaren Anime – ziemlich cool, finden wir.
Kommentarezum Artikel