News - Call of Duty : Klage gegen Activision von Angehörigen der Uvalde-Amoklauf-Opfer
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Es ist mal wieder soweit - Activision sieht sich einer Klage wegen Call of Duty gegenüber. Die Angehörigen der Opfer des Amoklaufs an der Robb Elementary School machen den Shooter mitverantwortlich.
Sobald es zu einem der leider viel zu häufigen Amokläufe kommt, geraten auch Videospiele im Nachgang in die Schusslinie, auch wenn Studien mehrfach belegt haben, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Shootern und realen Gewalttaten geben soll. Nun sieht sich Activision einer weiteren Klage gegenüber.
Dabei dreht sich alles um den Amoklauf an der Robb Elementary School im texanischen Uvalde, bei dem 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen sowie etliche weitere Personen verletzt wurden. Der 18-jährige Täter wurde von der Polizei erschossen.
Die Angehörigen haben nun Klage gegen einen Waffenhersteller, aber auch gegen Activision Blizzard eingereicht. Laut Anwalt der Kläger gäbe es " eine direkte Verbindung zwischen dem Verhalten dieser Unternehmen und der Schießerei in Uvalde". Bei dem Waffenhersteller handelt es sich um Daniel Defense, dem Hersteller der Tatwaffe. Activision Blizzard ist aufgrund der akkuraten und funktionsgetreuen Darstellung der Waffe in Call of Duty mit dran.
In der Klage heißt es: "Die Wahrheit ist, dass die Waffenindustrie und Daniel Defense nicht allein gehandelt haben. Ohne Instagram hätten sie dieses Kind nicht erreichen können. Sie hätten ihn nicht der Dopaminschleife aussetzen können, die das virtuelle Töten eines Menschen mit sich bringt. Das ist es, was Call of Duty tut. (Meta und Activision Blizzard) haben den Schützen wissentlich mit der Waffe konfrontiert, ihn darauf konditioniert, in ihr die Lösung für seine Probleme zu sehen, und ihn trainiert, sie zu benutzen."
Activision Blizzard veröffentlichte eine unmittelbare Antwort auf die Klagen und betonte, dass sie mit den "schrecklichen und herzzerreißenden" Ereignissen, die 2022 in Uvalde stattfanden, mitfühlen, aber "Millionen von Menschen auf der ganzen Welt genießen Videospiele, ohne sich zu schrecklichen Taten hinreißen zu lassen".
Die mit der Klage betraute Kanzlei hat bereits Erfahrung mit solchen Fällen. Nach dem Sandy-Hook-Amoklauf vertrat die Kanzlei die Opfer in einer Klage gegen den Waffenhersteller Remington und erreichte neben medialer Aufmerksamkeit auch eine Vergleichssumme von 73 Millionen US-Dollar für die Kläger.
Dass der Täter, der offenbar in der Schule unter massivem Mobbing litt, an seinem 18. Geburtstag problemlos die Möglichkeit hatte, ein AR15-ähnliches Sturmgewehr und über 1.600 Schuss Munition zu erwerben, scheint kein Bestandteil der Klage zu sein. Über die überaus lockeren Waffengesetze in den USA wird schon seit Jahren hitzig diskutiert, vor allem nach Ereignissen wie diesem. Durch die verhärteten Fronten zwischen Demokraten, die sich für striktere Regulierungen einsetzen, und den Republikanern, die auf dem zweiten Verfassungszusatz beharren, geht dabei allerdings so gut wie gar nichts voran.
Der Amoklauf an der Robb Elementary School geriet unter anderem auch dadurch in die Schlagzeilen, dass Polizei und Behörden im Rahmen eines Berichts eines Untersuchungsausschusses massives Versagen beim gesamten Einsatz vorgeworfen wurde im Hinblick auf ein zu zögerliches Vorgehen, um den Schützen aufzuhalten, aber auch chaotischen Abläufen bei der Behandlung der Verletzten.
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