Preview - Brothers: A Tale of Two Sons : Brüder entdecken die Welt
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Seit drei Jahren arbeitet Filmregisseur Josef Fares mit einem kleinen Team an Brothers: A Tale of Two Sons. Die Indie-Produktion stellt das Abenteuer zweier Brüder in den Mittelpunkt, die eine Heilung für ihren todkranken Vater suchen. Sie stoßen auf zahlreiche Hindernisse und treffen die unterschiedlichsten Wesen. In London wurde das Spiel nun ausführlich vorgestellt.
Sehr schnell wird klar, dass Brothers: A Tale of Two Sons sich deutlich von anderen Genrevertretern unterscheidet. Könnte man anfänglich annehmen, das Action-Adventure würde sich aufgrund der Thematik mit den beiden Brüdern ideal für kooperative Sitzungen eignen, äußert sich Josef entschieden gegen diese Möglichkeit. Ihr spielt beide Protagonisten zur gleichen Zeit. Den älteren Bruder mit dem linken Analog-Stick, den jüngeren mit dem rechten. Am Anfang ist dieses Bedienkonzept irritierend, aber die Entwickler haben sich einiges dabei gedacht. So richtet sich die Perspektive automatisch so aus, dass beide Charaktere jederzeit dem Analog-Stick entsprechend auf dem Bildschirm zu sehen sind. Das heißt, der große Bruder links, der Kleine rechts.
Keine Mittel zum Zweck
Mehr müsst ihr euch eigentlich nicht merken, was die Steuerung betrifft. Die beiden Schultertasten werden noch benötigt, wenn ihr mit Personen oder Objekten interagieren wollt. Interaktion ist sowieso das Zauberwort von Brothers: A Tale of Two Sons. Praktisch an jeder Ecke dürft ihr euch mit der Spielwelt auseinandersetzen. Die beiden Brüder reagieren höchst unterschiedlich und besitzen komplett verschiedene Persönlichkeiten. Zum Beispiel fragt der ältere Bruder eine alte Dame im Schaukelstuhl nach dem Weg, während der Jüngere sich tobend auf sie stürzt. Laut Josef ist Brothers vollgestopft mit solchen Momenten, die Spieler dazu einladen, die Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen.
So passiert ihr irgendwann ein Rastplatz, auf dem fünf Hasen ihr Unwesen treiben. Vier davon haben schwarzes Fell, hüpfen gemeinsam durch die Gegend und meiden den weißen Hasen. Wenn ihr wollt, nehmt ihr euch die Zeit und überlegt, wie ihr den ausgeschlossenen Karottenknabberer in die Gruppe integriert. Hinweise oder Aufgaben bekommt ihr nicht gestellt, ihr könnt auch einfach weiterziehen. Jedes Element im Spiel ist einzigartig, keine Rätsel oder Funktionen sollen sich wiederholen.
Idyllisch
Die Spiellänge sei nicht entscheiden, sondern wie sie genutzt werde. Deswegen setzt Josef Fares auf Individualität, Ruhe und Einfachheit. Es wird keine epische Geschichte in endlos langen Zwischensequenzen erzählt. Die Erkundung steht im Vordergrund. Abseits von immer größeren Effektfeuerwerken hält sich Brothers: A Tale of Two Sons angenehm zurück. Das auf der Unreal Engine 3 basierende Abenteuer erzeugt stimmungsvolle Schauplätze. Besonders der clevere Einsatz der Perspektive und die zum Teil schöne Weitsicht wissen zu gefallen. Dazu passt auch die ruhige musikalische Untermalung. Allerdings versprach der kreative Leiter Josef, dass die anfängliche Idylle im späteren Spielverlauf eine Ende findet.
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