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Test - Breath of Fire : Breath of Fire

  • GBA
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Recht wenige Rollenspielreihen schaffen es, sich über mehrere Konsolengenerationen hinweg fortzusetzen. Eine davon ist die 'Breath of Fire'-Reihe von Capcom, deren ersten beiden Teile noch SNES-Zocker begeisterte, während die beiden nächsten Teile sich dann an die PSone-Besitzer wandten. Während die Geschichte um 'Breath of Fire' nie die Ausmaße eines 'Final Fantasy' annahm, konnte sie dennoch eine sehr große Zahl an Fans gewinnen. Nun bringt Ubi Soft den ersten Teil der Serie für den GBA, und es stellt sich die Frage, ob das klassische Rollenspiel von damals noch immer begeistern kann. Die Antwort findet ihr in diesem Review.

Breath of Fire
Alle Texte sind komplett in Deutsch.

Helden und Drachen
Dass bei einem Spiel mit dem Namen 'Breath of Fire' Drachen eine Rolle spielen, überrascht wohl keinen. Wie die Drachen sich allerdings in die Geschichte einfügen, entspricht nicht ganz dem Standard: Vor sehr langer Zeit regierte nämlich der mächtige Drachenclan über die Welt und sorgte für Frieden, bis die böse Göttin Milia ins Spiel kam. Milia versuchte das Gleichgewicht zu stören und den Drachenclan auseinander zu brechen, indem sie für Intrigen und Misstrauen im Clan sorgte. Schließlich hatte Milia tatsächlich Erfolg und der Drachenclan spaltete sich in zwei Fraktionen, in die der Lichtdrachen und den Clan der Dunklen Drachen.

Da Milia dann aber tatsächlich von einem unbekannten Helden und seinen sieben Gefährten in ein Verlies gesperrt werden konnte, war der Krieg vorerst vorbei. Von da an herrschte ein brüchiger Frieden im Land, den die Lichtdrachen sehr schätzten, während die Dunklen Drachen ihre Waffen eher widerwillig niedergelegt hatten.

Diese Geschehnisse sind aber lange vergessen, als die Dunklen Drachen durch die Lande ziehen und mehrere Städte zerstören. Darunter auch die Heimat von Ryu, dem Helden von 'Breath of Fire', der ein Abkömmling der Lichtdrachen ist. Angeblich plant der Clan der Dunklen Drachen die sechs Schlüssel zu finden, mit denen Milia einst gebannt wurde, um sie wieder zu befreien. Daraufhin zieht Ryu natürlich los, um etwas dagegen zu unternehmen, und das Abenteuer beginnt.

Breath of Fire
Bis zu drei Gefährten kämpfen an eurer Seite.

Wie ihr seht setzt 'Breath of Fire' nicht wirklich neue Maßstäbe hinsichtlich der Story, dies kann man aber verkraften, schließlich ist 'Breath of Fire' eigentlich ja auch ein altes Spiel, was die ebenso alten Klischees erklärt, mit denen man bereits zu Beginn konfrontiert wird. So ist Ryu nicht nur ein Abkömmling der Lichtdrachen, sondern auch ein Waise, und das ganze Spiel beginnt damit, dass Ryu nachts in seinem Bett geweckt wird, als sein Heimatdorf zerstört wird. Ein Klassiker eben.

Reden, Laufen und Kämpfen
Ebenso klassisch zeigt sich das Gameplay von 'Breath of Fire'. Ihr zieht durch die Lande, die anhand einer großen Weltkarte dargestellt werden und sucht die nächste Stadt, in der dann die Story weitererzählt wird. Natürlich werdet ihr während euren Ausflügen des Öfteren von so genannten 'Random Encounters' überrascht, also zufällig auftretenden Monsterbegegnungen, die dafür sorgen, dass auch der Kampfanteil nicht zu kurz kommt. Regelmäßig müsst ihr dann selbstverständlich noch ein paar Dungeons erforschen, in denen meist ein besonders harter Gegner auf euch wartet.

Breath of Fire
Eure Reise führt euch auch an einige exotische Plätze.

Glücklicherweise seid ihr aber nicht das ganze Spiel über alleine unterwegs, sondern baut mit der Zeit eine 'Party' auf, die euch zur Seite steht. Durch das Hinzukommen von immer mehr verschiedenen Charakteren bekommt ihr dann nicht nur neue Fertigkeiten, wie das Fischen oder Jagen von Tieren, die ab und zu auf der Weltkarte erscheinen, sondern es kommen auch immer wieder neue Quests auf euch zu, wie beispielsweise die Rettung eines Angehörigen durch das Finden eines bestimmten Gegenstandes. So zieht sich die eigentlich recht simple Grundgeschichte dann zusätzlich und unauffällig in die Länge, so dass das Spiel nicht zu kurz ist.

Natürlich dürfen auch ein paar mehr oder weniger spektakuläre Zaubersprüche nicht fehlen, wobei hier am ehesten Ryus Fähigkeit, sich in verschiedene Drachen zu verwandeln, wirklich auffällt. Die normalen Zaubersprüche sind nämlich leider, nicht zuletzt wegen der altbackenen Grafik, nicht wirklich spektakulär.

Einige Änderungen im Spiel hat es allerdings schon gegeben. So ist 'Breath of Fire' nun komplett in Deutsch, einige Menüs wurden im Aufbau leicht verändert und zu guter Letzt gibt es die Möglichkeit, Gegenstände mit anderen 'Breath of Fire'-Spielern zu tauschen. Dies funktioniert mit einem Link-Kabel und der entsprechenden Option im Hauptmenü des Spiels, die es euch beispielsweise ermöglicht, seltene Items miteinander zu tauschen.

Breath of Fire
Über die Weltkarte gelangt ihr an andere Orte.

Langweilige Grafik und klassische Ohrwürmer
Wie bereits erwähnt kann die Grafik von 'Breath of Fire' nicht mehr wirklich begeistern. Hässlich ist das Spiel zwar keineswegs, doch sowohl die Umgebungen als auch die stets recht kleinen Charaktere hätten einige Details mehr vertragen können. Bei den Kämpfen verschlimmert sich die Lage dann noch, da 'Golden Sun' erst vor kurzem eindrucksvoll bewiesen hat, was auf Nintendos kleiner Wunderkiste alles möglich ist. Während man dort nämlich schön große, vorgerenderte Figuren betrachten und sogar über Kameraschwenks staunen darf, gibt es bei 'Breath of Fire' bloß einige kleine gezeichnete Figuren und Monster, die spärlich animiert sind. Eine je nach Geschehen anders positionierte Kamera oder Ähnliches fehlt komplett.

Bei der Tonkulisse ist das hohe Alter des Originals zwar nicht ganz so gut zu erkennen wie bei der Grafik, wirklich Spektakuläres wird aber dennoch nicht geboten. Die Qualität von Sound und Musik sind eher mittelmäßig und könnten teilweise mehr Abwechslung vertragen. Immerhin sind bei der Musik aber einige schöne Ohrwürmer dabei, die man so schnell nicht aus dem Kopf kriegt.

 

Fazit

von Sascha Szopko
'Breath of Fire' für den GBA ist genau das, was man als Kenner des Originals erwarten würde: eine minimal überarbeitete Neuauflage des Klassikers, die technisch wie auch in punkto Story nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist, aber einen dank des bewährten Gameplays in ihren Bann ziehen kann. Rollenspielfans können mit 'Breath of Fire' also keinen Fehlkauf tätigen, es sei denn sie haben sich bereits ausführlich mit dem Original auseinandergesetzt oder legen sehr viel Wert auf moderne Technik. In diesem Falle sollte eher zur Konkurrenz, nämlich 'Golden Sun', gegriffen werden.  

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