Preview - Borderlands: The Handsome Collection : Inklusive Couch-Koop!
- PS4
- One
Borderlands 2 ist wohl der erfolgreichste Titel für Publisher 2K Games überhaupt. Der Mix aus First-Person-Shooter und Rollenspiel mit reichlich Loot traf den Nerv der Spieler, nicht zuletzt dank des kooperativen Gameplays. Da muss man nicht groß überlegen, warum der Titel von Gearbox Software nun auch den Weg auf PS4 und Xbox One findet. Die Handsome Collection soll aber nicht nur eine plumpe Portierung sein, sondern ein richtig dickes Umfangspaket nebst einer kleinen, aber feinen Neuerung.
Abgedrehte Gegner, ein bizarrer Planet, fette Bossgegner, viel brachialer Humor und reichlich Beute in Form von Waffen und anderen Ausrüstungsteilen. Mit diesem Rezept hatte die Borderlands-Reihe es leicht, die Herzen der Spieler zu erobern. Umso größer war die Enttäuschung, als der dritte Teil der Serie, Borderlands: The Pre-Sequel, dann doch nur für den PC und die alte Konsolengeneration erschien, während PS4 und Xbox One längst fleißig bei den Spielern heißliefen.
Rundum-sorglos-Paket
Borderlands: The Handsome Collection für die beiden neuen Konsolen ist nun das passende Rundum-sorglos-Paket für den Fan. Enthalten ist sowohl Borderlands 2 inklusive aller (!) DLCs und Erweiterungen als auch Borderlands: The Pre-Sequel mit allen DLCs, die bis zum Release erscheinen. Langeweile wird damit kaum aufkommen. Wer sich ein bisschen intensiver mit dem „Looter-Shooter“ beschäftigt hat, dürfte locker dreistellige Stundenzahlen an Spielzeit auf dem Konto haben. Praktisch: Eure Arbeit ist nicht verloren, denn glaubt man den Aussagen der Entwickler, könnt ihr die Spielstände übernehmen, und zwar von der PS3 auf die PS4 und von der Xbox 360 auf die Xbox One. Das Ur-Borderlands wird leider nicht enthalten sein. Schade eigentlich.
Neben den zahlreichen kleineren DLCs wie der Mechromancer- und der Psycho-Klasse enthält die Collection unter anderem alle Borderlands-2-Kampagnen:
Damit dürftet ihr also etliche Stunden beschäftigt sein. Die Stärke liegt weiterhin auf dem Koop-Modus – für Solisten ist das Spiel nach wie vor eher etwas anstrengend. Bis zu vier Spieler können online gegen die zahlreichen Gegner antreten und sich um die Beute prügeln.
Vier Mann und eine Couch
Bei den bisherigen Versionen konntet ihr – zumindest auf den Konsolen – auch im Splitscreen spielen, wenn auch nur zu zweit. Oder im Mix mit zwei Spielern an einer Konsole und zwei weiteren online. Das wird nun etwas anders. Gearbox hat ein Herz für Spieler, die gerne gemeinsam auf der Couch daddeln, und spendiert der Handsome Collection einen Splitscreen-Modus für vier Spieler. Den konnten wir unlängst bei 2K in München bereits ausprobieren.
Die neuen Konsolen machen es möglich. Während PS3 und Xbox 360 noch die Power fehlte, das Shooter-Gewitter mit mehr als zwei Spielern darzustellen, bereitet das auf PS4 und Xbox One offenbar keine Probleme. So konnten wir einen größeren Abschnitt von Tiny Tinas Sturm auf die Drachenfestung zu viert im Splitscreen zocken und erfreut feststellen, dass die Performance zu keiner Zeit in die Knie ging. Klar, der Übersicht halber sollte ein Bildschirm mit einer vernünftigen Größe vorhanden sein. Das macht Laune, gemeinsam herumzufluchen ist immer spaßiger, als einsam vor der Glotze zu hocken.
Leider lassen sich auf der Basis des Splitscreen-Modus noch keine Rückschlüsse auf mögliche Überarbeitungen des Spiels im Rahmen der Portierung ziehen. Man sieht zwar, dass die Entwickler an Performance und Texturen noch ein wenig gefeilt haben, aber bei den kleineren Fenstern im Splitscreen ließ sich noch nicht erkennen, in welchem Maße. Ohnehin ist fraglich, ob sich Überarbeitungen bei dem Cel-Shading-Comic-Grafikstil stark bemerkbar machen.
Fazit
Man kann sich über die Sinnhaftigkeit von Portierungen von der alten auf die neue Konsolengeneration streiten. Solange jedoch ein vernünftiges Paket zu einem akzeptablen Preis geboten wird, kann ich damit leben. Im Falle der Handsome Collection trifft das auf jeden Fall gleich doppelt zu. Borderlands 2 mit allen DLCs ist ein riesiger Umfangsbrocken und dazu noch The Pre-Sequel, das seinen Auftritt auf den neuen Konsolen feiert. Überdies ein Vierer-Splitscreen-Modus und die Option, Spielstände zumindest innerhalb einer Konsolenfamilie zu übernehmen – das dürfte nicht wenige dazu verlocken, die Wumme zu zücken und nochmals einige Ausflüge auf dem Planeten Pandora und dessen Mond zu unternehmen. Die Anspielsitzung bei 2K mit drei weiteren Mitspielern - gemütlich im Sitzsack und mit einem Kaffee dazu - weckte in mir jedenfalls die Lust auf mehr, auch wenn ich das Thema Borderlands nach weit über 150 Spielstunden mit dem zweiten Teil eigentlich schon abgehakt hatte. Ob sich der Sprung auf die nächste Generation auch technisch lohnt, werden wir in Kürze mit dem Test zum Spiel klären.
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