Test - Borderlands 2: Sir Hammerlock auf Großwildjagd : Jagdszenen auf Pandora
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Mit den ersten beiden DLCs zum Loot-Shooter Borderlands 2 hat Gearbox ja recht ordentliche Arbeit geleistet, sieht man mal davon ab, dass die Bosskämpfe ein bisschen prickelnder hätten sein können und man sich nicht von Design-Sünden wie Backtracking lösen wollte. Derweil steht schon der dritte von vier geplanten DLCs bereit und schubst euch in die vertrauensvolle Obhut von Sir Hammerlock.
Der ruft euch in ein neues Gebiet namens Aegrus, das ab etwa Level 30 per Schnellreisefunktion erreichbar ist. Treffpunkt ist die dortige Jagdhütte, wo Meister Hammerlock schon auf euch wartet und euch mit Arbeit versorgen will. Es geht um die Großwildjagd - oder in diesem speziellen Falle eher Großmonsterjagd. Allerdings mischt sich zusätzlich noch Professor Nakayama ins Geschehen ein, der sich als leicht unfähiger Fan von Handsome Jack entpuppt, den wir ja bekanntermaßen bereits in die Hölle Pandoras geschickt haben.
Die Großwildjagd und der Konflikt mit dem lästigen Diktatoren-Groupie beschäftigen uns samt Nebenmissionen etwa fünf bis sechs Stunden, also im Großen und Ganzen ähnlich lang wie die ersten beiden DLCs. Leider reicht die erzählerische Qualität (wenn man davon reden kann) nicht so recht an selbige heran. Die Handlung wirkt etwas fad, der Professor ein bisschen zu langweilig, Hammerlock ein wenig zu bemüht. Auch der typische Humor von Borderlands 2 mag in diesem DLC nicht richtig zünden. Da war der Badassitude-Krater mit seinen Arenen deutlich spaßiger.
Wildnis mit Macken
Immerhin, die Großwildjagd bietet eine Reihe neuer Umgebungen, und die sind wirklich sehenswert. Da gibt es große Ebenen mit Tafelbergen, aber auch schattige Sumpfgebiete mit Siedlungen der Eingeborenen in den Bäumen. Das Luftkissenboot im Everglades-Stil passt hervorragend in die Umgebung und ist auch nötig, da die Level umfangreich und die Wege teilweise entsprechend lang sind. Und natürlich aufgrund des allseits beliebten Backtrackings, auf das Gearbox auch dieses Mal offenbar nicht verzichten konnte oder wollte.
Ergänzend haben die Entwickler es sich nicht nehmen lassen, Spawn- und Transportpunkte streckenweise sehr unglücklich zu positionieren. Unter anderem hatten wir einen Fall, wo wir direkt beim Respawn schon von einem feindlichen Boot beschossen wurden und gleich wieder ins Gras bissen. Das wirkt zuweilen nachlässig, zumal auch Unebenheiten des Bodens immer wieder dafür sorgen, dass unsere Spielfigur nur stockend vorankommt. Vielleicht boxt Gearbox die DLCs doch ein wenig zu überhastet heraus. Wir staunen ohnehin, dass entgegen der ursprünglichen Ankündigung von vier Add-ons bis zum Juni wohl bereits im März der letzte DLC aus der Kiste rollt.
Nervensägen und anderes Großwild
Neben den neuen und hübschen Umgebungen gibt es erfreulicherweise auch mal eine Reihe neuer Gegnertypen, sodass wir uns nicht erneut ewig mit Skags oder Bullymongs herumschlagen müssen. Das Viehzeug ist mitunter recht groß geraten, auch an fliegenden Gegnern mangelt es nicht. Hinzu kommen die Wilden, die in Aegrus für allerlei Ungemach sorgen. Bei diesen Kerlchen hat es Gearbox allerdings etwas übertrieben. Während die Bosse eine eher schwache bis moderate Herausforderung bieten, werden die Wilden zuweilen zur Bewährungsprobe für die eigenen Nerven.
Der Grund hierfür sind die Hexendoktoren, die in fast jedem Camp der Wilden zu finden sind. Diese unfreundlichen Gesellen können nicht nur jede Menge Schaden einstecken, sondern heilen sich zu allem Überfluss auch noch regelmäßig, manchmal dank Vampirismus sogar auf eure Kosten. Doch nicht nur das, sie teilen auch brachialen Schaden aus und als ob das noch nicht reichen würde, verpassen sie ihren Kameraden Heilung und Upgrades. Man muss sich also nicht wundern, wenn man irgendwann einen Hexendoktor nebst verschiedenen Badass-Varianten am Hintern kleben hat. Da hilft meist nur noch die Flucht.
Immerhin, zum Trost gibt es wieder einen ganzen Batzen frischer Beute, die sich recht gut einfügt und tatsächlich ab und zu mal eine echte Verbesserung bietet. Weiterhin dabei sind neue Raid-Bosse und die üblichen kleinen Gaben, die für die Gearbox-DLCs typisch sind. Auf jeden Fall empfehlen wir, den DLC grundsätzlich erst nach dem Ableben von Handsome Jack zu spielen, dann ist wenigstens die Ausrüstung auf einem Niveau, das den Frust nicht allzu groß werden lässt. Ach ja, eine Erhöhung des Maximallevels ist auch diesmal nicht dabei, die soll nun endgültig im März kommen, wohl mit dem vierten und letzten DLC.
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