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Test - Borderlands 2: Captain Scarlett und ihr Piratenschatz : Doofer Name, guter DLC

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Die deutsche Sprache ist ganz offensichtlich nicht für Wortspiele geeignet. Springt uns auf Englisch das wunderbare Wortspiel Captain Scarlett and her Pirate's Booty entgegen, könnte der deutsche Titel des ersten großen Borderlands-2-Paketes wohl kaum einfallsloser klingen. Das soll uns aber egal sein, schließlich geht es um den Inhalt, den wir für knapp 10 Euro oder gratis im Rahmen des Season-Passes geboten bekommen.

Schon beim Vorgänger sammelte Gearbox mit Download-Inhalten kräftig Punkte. Man erinnere sich an das famose Zombie Island of Dr. Ned, eine der besten Download-Erweiterungen überhaupt. Dennoch waren wir etwas überrascht, dass die Entwickler kurz nach dem Mechromancer als fünfte Klasse schon ein erstes dickes Paket ausliefern. Und das Paket hat es in sich und wird seinem Preis von knapp 10 Euro durchaus gerecht.

Der DLC schubst euch in ein halbes Dutzend neue Regionen rund um die leicht karibisch anmutende Siedlung Oasis und verpasst hartgesottenen Spielern zum Ende hin noch einen richtig fiesen optionalen Gegner ähnlich Theramorphus, nur noch heftiger. Die neuen Umgebungen erreicht ihr über das Schnellreisesystem ohne große Kommentare oder Anweisungen. Rein theoretisch könnt ihr euch den DLC ab etwa Charakterlevel 15 zu Gemüte führen, wir empfehlen allerdings, ihn jeweils erst kurz vor oder nach Ende der eigentlichen Handlung des Hauptspiels zu zocken. Schlicht aus dem Grunde, weil die Beute dort mit höheren Leveln richtig krass wird. Die neuen Gebiete passen sich leveltechnisch übrigens eurem Level an.

Explosive Cocktails

Dreh- und Angelpunkt ist eine wilde Schatzsuche quer durch Pandora, bei der ihr der skurrilen Piratin Scarlett unter die Arme greift. Oder besser unter den Arm, denn eine der beiden Gliedmaßen wurde durch mechanische Elemente ersetzt. Die Piratenthematik wurde prächtig in den Borderlands-Stil transferiert und mal ehrlich: In welches Spiel passt diese Thema eigentlich besser? Natürlich trefft ihr bei der Schatzjagd auf jede Menge äußerst skurrile Gegner und Charaktere, von denen der leicht beunruhigend wirkende Shade zu Beginn des DLCs noch fast am harmlosesten wirkt.

Natürlich treffen wir auf reichlich Ableger bereits bekannter Gegnertypen, wie Stalker oder die allseits beliebten Hyperion-Roboter. Aber Gearbox hat sich auch ein paar neue Gegner beziehungsweise passende Anpassungen bestehender Gegner einfallen lassen. Da gibt es Sandwürmer, die fleißig in den Boden und aus selbigem wieder heraushüpfen. Oder Verfluchte Piraten, die euch im Nahkampf Leben abziehen und sich damit heilen. Oder Angreifer, die euch mit Ankern und Harpunen oder explosiven Grog-Molotow-Cocktails beharken.

Borderlands 2 - Captain Scarlett DLC Launch Trailer
Im neuen DCL für Borderlands 2 gehen die Spieler auf Schatzsuche. Captain Scarlet heuert die Spieler an, um die seltenen Kostbarkeiten zu finden.

Fette Beute

Die Struktur des Spiels wurde freilich nicht groß verändert. Eine spaßige Haupthandlung rund um den Schatz zieht sich durch die gut sieben bis acht Stunden Umfang. Ergänzt wird das durch verschiedene Nebenquests, die mitunter recht originell gestaltet sind. Eine gewisse Monotonie des Ablaufs ist allerdings auch wieder zu verzeichnen und über das übliche Backtracking brauchen wir nicht reden. Insgesamt wirkt Pirate's Booty aber wie einer der besseren Abschnitte des Hauptspiels, es wirkt insgesamt etwas kompakter und straffer. Die Regionen, in denen ihr auf eure Gegner trefft, sind erfreulich abwechslungsreich und haben ihren ganz eigenen Charakter: von der Wüste rund um Oasis bis zu den farbenfrohen Höhlen von Hayter's Folly. Kleines Manko: Hier und da sind einige Kollisionsbugs zu entdecken und in der Washburn Refinery ist die Bildrate am unteren Minimum.

Natürlich wäre ein Borderlands-2-DLC nichts ohne Beute, und davon gibt es mehr als reichlich. Spielt ihr mit Level-50-Charakteren, werden zudem Unmengen von Geld in eure Kasse gespült. Die Beute ist streckenweise krass. Bereits einige weiße Standardgegenstände reichten aus, um unsere Highend-Bewaffnung aus dem Hauptspiel mit einem skeptischen Blick dem nächstbesten Händler zu überreichen. Neu dabei ist eine weitere Edelsteinsorte neben dem bekannten Eridium, die man aber erst zum Ende des DLCs in die Finger bekommt. Ebenfalls neu ist das Transportmittel der Region, nämlich das Sandskiff. Das ist im Prinzip ein schwebendes und recht agiles Boot mit verschiedenen Arten der Bewaffnung.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wieder einmal bestätigt Gearbox, dass DLCs keine Abzocke sein müssen. Was man hier für knapp 10 Euro geboten bekommt, ist ein richtig schönes, rundes und umfangreiches Paket mit schicken Umgebungen, spannender Action und reichlich fetter Beute. Okay, dass die Grundschwächen des Hauptspiels darin nicht ausgemerzt werden, ist verständlich. Um eine gewisse Ablaufmonotonie nebst Backtracking kommen wir auch in Pirate's Booty nicht vorbei, zumal sich zusätzlich noch einige kleinere Bugs eingeschlichen haben, wie unsichtbare Hindernisse, Framerate-Probleme oder falsch gesetzte Texturen. Sei's drum: Wer Borderlands 2 sein Eigen nennt, kommt um dieses Download-Paket kaum herum, speziell mit Highlevel-Charakteren ist es ein echtes und lohnendes Vergnügen.

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