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Special - Bloodborne : Die ersten Schritte im verfluchten Land

  • PS4
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Ein Mann im Rollstuhl sagt zur Person auf dem Operationstisch, dass sich die nachfolgenden paar Stunden wie ein Alptraum anfühlen werden. Er hat recht, sowohl was die gefesselte Person auf dem Tisch angeht als auch in Bezug auf den Spieler mit dem PS4-Controller in der Hand. Auch wenn das Bloodborne-Szenario anders ist, lassen sich Parallelen zu Demon's Souls entdecken. Hier werdet ihr ebenfalls beim ersten Gegner sterben - und das ist nur der erste von vielen Toden.

In den Souls-Spielen war ein solider Schild der treueste Freund vieler Abenteurer. Er bot Schutz in Gegenden, in denen es keinen gab. Man konnte sich dahinter verstecken und fühlte sich etwas sicherer, wenn riesige Hünen mit noch riesigeren Waffen auf einen zustürmten. Nun, diesen Schutz gibt es in Bloodborne nicht. In der linken Hand haltet ihr nämlich eine Schusswaffe. Statt zur Defensive werdet ihr zu noch mehr Offensive gezwungen.

Zwei Stunden ließ sich die Stadt Yharnam neulich in einer Vorschaufassung erkunden. Zwei Stunden sind für Titel aus dem Hause From Software nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Entsprechend zügig wird ein Charakter erstellt. Ohne Waffen ist der allererste Kampf gegen das werwolfartige Monster unausgeglichen. Es dauert nicht lange, bis der Protagonist windelweich verprügelt im Sterben liegt. Eine Erlösung gibt es nicht. Stattdessen erwacht man im Traum des Jägers, einem Ort, der Ähnlichkeiten mit dem Limbo aus Demon's Souls besitzt.

Vertraut und doch fremd

Hier verbringt man die Zeit damit, den eigenen Charakter aufzuwerten – es gibt nur noch sechs Attribute, die ihr mit gesammeltem Blutecho verbessert –, oder man kümmert sich um die Ausrüstung. Am Anfang wählt man aus drei Nahkampf- und zwei Schusswaffen. Da mit neuen Werkzeugen hantiert wird, passten die Entwickler die Steuerung an. Daran müssen sich Souls-Fans erst noch gewöhnen.

Die Dreiecktaste dient nicht dazu, die Waffe in beide Hände zu nehmen, stattdessen kommen nun Blutphiolen zum Einsatz, um Wunden zu heilen. Das führt in den ersten Minuten zur unfreiwilligen Regeneration des Lebensbalkens. Mit den rechten Schultertasten geht ihr in den Nahkampf und vollführt mit der hinteren Taste stärkere Angriffe. Das Pendant auf der linken Seite feuert die Schusswaffe ab, während ihr mit dem sich darunter befindlichen Knopf die Primärwaffe in beide Hände nehmt.

So erkundet man, der Umgebung schutzlos ausgesetzt, die ersten Straßenzüge von Yharnam. Natürlich ist man nicht vollkommen ungeschützt. Frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" sollte euch daran gelegen sein, den ersten Schlag anzubringen, um nicht sofort zu Mus verarbeitet zu werden. Aufgrund des deutlich höheren Tempos als in den Souls-Titeln ist das gar nicht mal so einfach. Nur wer schnell reagiert, liegt am Ende nicht im eigenen Blut, sondern darf weitermarschieren und sich wenig später neuen Herausforderungen stellen.

Jäger oder Gejagter?

An jeder Ecke lauert die Gefahr. Es fühlt sich aber wie eine andere Gefahr an. Eine, die unausweichlich und nicht so einfach zu überlisten ist. Es gibt einen etwas größeren Platz, wo ein großes Feuer die hereinbrechende Nacht erhellt. Hier tummeln sich zahlreiche Wahnsinnige, die mit Mistgabeln, Fackeln sowie Beilen bewaffnet sind und jedem ans Leder wollen, der auf den Straßen sein Unwesen treibt. Warum sie auf der Jagd sind, ist unklar. Es scheint, als wären alle anderen Bürger in ihren Häusern. Klopft man an eine Tür, bekommt man meist ängstliche oder gar wütende Reaktionen.

Bloodborne - Story Trailer
Yharnam ruft nach uns

Yharnam ist unübersichtlich. In diesem Fall ist das ein Kompliment, denn die verwinkelten Straßen und Gassen offenbaren bei genauer Erkundung Geheimnisse. Sogar komplett neue Pfade sowie Abkürzungen lassen sich so finden. Ein großer Tunnel in die Kanalisation wird erst sichtbar, wenn man das Gerümpel aus Kisten und Särgen davor beiseiteräumt. Was jedoch auffällt: Neue Ausrüstung, seien es Waffen oder Kleidungsstücke, sind rar. In der zweistündigen Sitzung wurde die Sammelsucht nicht ein Mal befriedigt.

Mit der Zeit und wegen der ständigen Wiederbelebungen werden die Kenntnisse über die Gegner und Umgebung immer umfangreicher. Irgendwann kann man sich auf die lauernden Gefahren einstellen und entsprechend reagieren. Wer sich clever anstellt, kann sogar die meisten Feinde auf dem Weg zum Boss ignorieren und sie umgehen. Allerdings wird man spätestens beim zotteligen Ungetüm von der Realität eingeholt. Waren die grauen Nebelwände der Souls-Spiele oft ein Indikator für einen Bossgegner, taucht dieses haushohe Monster auf der Brücke aus dem Nichts auf.

Am eigenen Scheitern wachsen

Stirbt man, ist der Fortschritt in Form des gesammelten Blutechos futsch. Zumindest vorerst. Es gibt die einmalige Chance, an das verlorene Gut heranzukommen, das wissen Souls-Anhänger. Doch anstatt einfach zum Ort des Ablebens zurückzumarschieren, muss in Bloodborne oft der Feind besiegt werden, der im vorherigen Versuch für den eigenen Tod verantwortlich war. Klappt das nicht, war alles für die Katz.

Bloodborne ist kein einfaches Spiel. Während der zwei Stunden mit der Vorschaufassung ging der Obermotz des Anfangsgebiets aus jeder Auseinandersetzung als strahlender Sieger hervor. An das höhere Tempo muss man sich erst einmal gewöhnen, ebenfalls an ein Leben ohne Schild. Ab dem 25. März haben alle Abenteurer mit einer PlayStation 4 die Chance, den Leidensweg am eigenen Leib zu erfahren.

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