News - Blizzard Entertainment : Neuer Skandal - leitender WoW-Entwickler gefeuert

Uff, bei Blizzard läuft es weiterhin nicht rund hinter den Kulissen. Nach all den Skandalen der vergangenen beiden Jahre ist nun ein weiterer an die Öffentlichkeit gelangt und dazu gehört auch die Entlassung eines leitenden Entwicklers von World of Warcraft.

Um es gleich klarzustellen, Brian Birmingham, einer der leitenden Entwickler von WoW Classic, hat sich im Grunde nichts zuschulde kommen lassen. Birmingham hatte lediglich gegen eine Personalpraktik bei Blizzard protestiert, was nun durch einen Bericht bei Bloomberg öffentlich wurde.

Dabei geht es um ein System der Mitarbeiterbewertung und die Tatsache, dass es offenbar eine vorgegebene Quote gibt, welcher Prozentsatz von Mitarbeitern schlechte Bewertungen bekommen muss - unabhängig davon, ob sie im Grunde gute Arbeit leisten oder nicht. Eine entsprechende Bewertung hat unter anderem auch negative Auswirkungen auf Entlohnung und Aufstiegschancen. Die Quote soll etwa fünf Prozent betragen, die Anordnung kam offenbar nicht vom Blizzard-Boss Ybarra, sondern von der übergeordneten Firma, die Birmingham in einem langen Tweet ABK nennt.

In einer E-Mail an die Mitarbeiter schrieb Birmingham über seine Frustration darüber, dass er gezwungen war, einen Mitarbeiter von der durchschnittlichen Bewertung "erfolgreich" auf "in der Entwicklung" herabzustufen, um die vom Unternehmen vorgegebene Quote zu erreichen. "Als die Teamleiter fragten, warum wir dies tun mussten, erklärten die World of Warcraft-Direktoren, dass sie zwar nicht damit einverstanden seien, aber die Gründe, die von der Geschäftsleitung angegeben wurden, waren, dass es wichtig sei, die schlechtesten Spieler unter Druck zu setzen, um sicherzustellen, dass alle weiter wachsen", schrieb Birmingham in der E-Mail.

Laut Birmingham fördert diese Ranking den Wettbewerb zwischen den Mitarbeitern, die gegenseitige Sabotage der Arbeit, den Wunsch, leistungsschwache Teams zu finden, in denen man der leistungsstärkste Mitarbeiter sein kann, und letztlich untergräbt sie das Vertrauen und zerstört die Kreativität. Er weigere sich, weiter bei Blizzard zu arbeiten, solange diese Regelung besteht. Nachdem seine Äußerungen intern die Runde machen, wurde Birmingham bei Blizzard entlassen.

Ein Statement seitens Blizzard, bzw. Activision Blizzard steht bisher aus, aber die Sache dürfte mit Birminghams Entlassung wohl noch nicht ausgestanden sein.