Test - Bladestorm: Nightmare : Die Geschichte wiederholt sich
- PS4
- One
2007 erschien Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg für PS3 und Xbox 360. Das Haudrauf-Spiel im europäischen Mittelalter war seinerzeit eine gelungene Alternative zur Dynasty-Warriors-Serie. Jetzt bringen die Schlachtenexperten von Omega Force ein erweitertes Remake des fast acht Jahren alten Titels heraus. In Bladestorm: Nightmare machen sie erneut ein Auswärtsspiel und entfernen sich von ihren angestammten Feldern in Asien. Es geht in einen der bittersten Konflikte, den Europa je gesehen hat: den Hundertjährigen Krieg. Doch was hat uns der Titel noch Neues zu bieten?
Kriegsrat
Es herrscht der Hundertjährige Krieg. Ihr seid Söldner im Dienste der Partei, die euch das beste Angebot macht. Das sind entweder die Franzosen oder die Engländer. Doch bevor die Schwerter gezogen werden, sucht ihr euch in der Taverne euren „Arbeitgeber“ nach Maßgaben wie Sold und Arbeitsaufwand und nehmt dann euren Auftrag an. Zwar spielt Bladestorm: Nightmare im europäischen Mittelalter, doch fehlt irgendwie das passende Flair, denn der Look ist japanisch geprägt, eher wie ein Dynasty Warriors in Europa. Wer Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg gespielt hat, der kann seinen Charakter importieren und mit diesem weiter spielen. Inhaltlich ist der Story-Modus komplett gleich geblieben. Schaut euch also unseren Test zu Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg an, wenn ihr dazu noch weitere Infos wollt.
Ihr kämpft euch von Basis zu Basis und von Stützpunkt zu Stützpunkt, bis ihr die feindlichen Gebiete eingenommen habt. Das wiederholt sich ständig. Abwechslung gibt es lediglich durch den sich entwickelnden Charakter und die stärker werdenden Gegner. Taktiker finden nach wie vor ein unglaublich großes System von Einheiten vor, die geschickt gegeneinander ausgespielt werden können. Mal reitet ihr die Kavallerie, mal spannt ihr den Bogen und mal greift ihr zur Hellebarde. Ihr kontrolliert nicht nur einen Krieger, sondern ganze Einheiten, zwischen denen ihr per Knopfdruck wechselt. Die Schlachten könnt ihr zusätzlich per Online-Koop-Modus mit einem Partner bestreiten. Leider konnten wir diesen aber zum Testzeitpunkt noch nicht ausprobieren.
Nach der Schlacht ist vor der Schlacht
Nach gewonnener Schlacht geht es zurück in die Taverne, dem Startpunkt eines jeden Auftrags. Ihr tauscht Waren beim Händler, dürft selbst Söldner anheuern und euch euer persönliches A-Team zusammenstellen. Informationen über Truppen und geschichtliche Hintergründe der Zeit sind ebenfalls einsehbar, was für Geschichtsfreaks interessant sein dürfte. Wem das alles nicht taugt, der kann sich in die Gerüchteküche begeben und vielleicht Interessantes über den Kampf oder neue Aufträge aufschnappen. Allerdings ist alles nur in Texten erzählt, Audiodialoge gibt es kaum.
Zwei Seiten des Krieges
Inhaltlich neu ist der so genannte Nightmare-Modus. In diesem Spielabschnitt streuen die Macher einen ganzen Haufen Fantasy mit hinein. Goblins, Zombies, Oger und Drachen fallen über Engländer und Franzosen her. Die raufen sich zusammen, um den Horden zu trotzen. Anführerin der Bösen: Johanna von Orleans. Nun liegt es an euch, mithilfe eines mysteriösen Schwertes die Jungfrau aufzuhalten und Europa zu retten. Ein Szenario, das man durchaus mit ein wenig Augenzwinkern betrachten darf, das aber gut funktioniert.
Im Grunde erwartet euch hierbei aber dasselbe Spiel, nur sind die Schlachtfelder sehr viel düsterer gestaltet. Auch eure Feinde sind von anderem Schlag. Ihr zieht gegen Armeen von Goblins ins Feld oder stellt euch gigantischen Ogern, Greifen oder anderen Fantasiewesen. Euer Einheitenpool erweitert sich um Einheiten wie Magier oder Goblins. In diesem Modus vermisst man jedoch ebenfalls erzählerischen Tiefgang und dramatische Inszenierung, da alles nur in Texten präsentiert wird.
Aus einer anderen Epoche
Die Spielgrafik wurde im Vergleich zum Original natürlich nicht unangetastet gelassen, sondern etwas geschärft. Das heißt, dass die Charaktermodelle mit etwas mehr Details dargestellt sind. Matschige Texturen sind nicht mehr vorhanden, jedoch fehlt den Umgebungen noch immer etwas Liebe zum Detail. Sie sehen teilweise aus wie aus der PS2-Ära. Die Grafik ist bei näherem Hinsehen teils erschreckend detailarm. Die Ebenen, Wälder, Festungen und Hügel sind karg, platt und ohne Besonderheiten gestaltet. Die Bildrate bleibt aber glücklicherweise während der Kämpfe bis auf wenige Absacker zumeist konstant.
Die Zwischensequenzen, so ihr denn welche seht, sind kitschig und fangen den Flair der Epoche nicht passend ein. Zudem wurden die Filme fast eins zu eins aus dem acht Jahre alten Original übernommen. Die Melodien, die während der Kämpfe im Hintergrund laufen, sind allenfalls mittelmäßig – typisch auch für die Dynasty-Warriors-Serie. Gepaart mit den sich wiederholenden Soundeffekten habt ihr so eine klangliche Mischung zwischen langweilig und dezent störend.
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