Test - Blackmagic Intensity Shuttle / Intensity Pro 4K : Industriestandard für den kleinen Geldbeutel?
Mit der Intensity-Serie möchte Blackmagic Design auch im Low-Budget-Bereich Kunden für sich gewinnen. Dafür bietet das Unternehmen seine Capture-Hardware sowohl als PCI-Express-Karte als auch als externe USB-3.0- beziehungsweise Thunderbolt-Lösung an. Versprochen wird, dass sowohl analoge als auch digitale Quellen problemlos von den Karten abgegriffen und in einer angemessen hohen Qualität weiterverarbeitet werden können. Wie sich beide Lösungen schlagen, erfahrt ihr in unserem Hardware-Test!
Die Software bringt sowohl für die interne als auch die externe Variante der Capture-Karte die gleichen Features mit. Die Konfigurationssoftware für die Karten ist recht übersichtlich und einfach gehalten. Ihr könnt entweder manuell oder automatisch die grundlegenden Einstellungen für das Ein- und Ausgangssignal anpassen und sowohl Video- als auch Audiosignal noch ein wenig nachjustieren. Die Software tut, was sie tun soll, und macht in der Regel keine größeren Probleme.
Weiterhin wird die Aufnahme-Software Blackmagic Media Express beigelegt, mit der man zum einen ein Vorschaubild des anliegenden Signals in Echtzeit bekommt und zum anderen das Signal aufnehmen und in den wichtigsten Formaten speichern kann. Ich musste im Test allerdings erst eine gute Stunde herumdoktern und Firmwares sowie Treiber nochmals herunterladen und aktualisieren, bevor überhaupt irgendein Signal zu sehen war. Einige grobe Bearbeitungsfunktionen bringt die Software ebenfalls mit, aber eine richtige Videoschnittsoftware wird damit definitiv nicht ersetzt.
Die komplette Software wird zwar auf einer SD-Karte mitgeliefert, muss aber so oder so erneut von der offiziellen Support-Seite heruntergeladen werden, damit die Karten überhaupt funktionieren. Alles in allem ist der grundsätzliche Software-Bedarf gedeckt, auch wenn es sich empfiehlt, das Eingangssignal direkt in kompatiblen Videoschnittprogrammen, wie Adobe Premiere, Sony Vegas oder Final Cut, aufzunehmen.
Die mobile Variante – Intensity Shuttle
Beim Kauf der Intensity Shuttle, also der mobilen Karte, sollte man zunächst darauf achten, welchen Anschluss das Gerät hat. Die Shuttle gibt es nämlich sowohl in einer Thunderbolt- als auch in einer USB-3.0-Variante. Apple-Nutzer mit mehr oder wenigen modernen Systemen können bedenkenlos zur Thunderbolt-Variante greifen, während Windows-Nutzer hier nur zugreifen sollten, wenn sie eines der relativ seltenen Notebooks mit Thunderbolt-Anschluss besitzen. Grundsätzlich gibt es aber bei beiden Geräten keinen erkennbaren technischen Unterschied, denn der USB-3.0-Anschluss eignet sich ebenso hervorragend für den Datendurchsatz der Capture-Karte.
Was positiv auffiel, war, dass die Intensity Shuttle im Vergleich zur Konkurrenz wesentlich mehr Optionen anbietet, auch alte analoge Signale über Composite abzugreifen, statt sich vollständig auf HDMI und Component zu konzentrieren. Dadurch eignet sich die Shuttle nicht nur für Besitzer alter Spielkonsolen, sondern auch für Nutzer, die zum Beispiel ihre alten VHS-Kassetten digitalisieren möchten. Das Signal kann problemlos analog oder digital wieder ausgegeben werden.
Leider unterstützt die Karte nur eine maximale Wiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde im Full-HD-Bereich. Vollkommen ausreichend, wenn man sie zum Digitalisieren oder zur einfachen Filmproduktion verwenden möchte, aber hoffnungslos veraltet, wenn man die Intensity Shuttle für Gameplay-Aufnahmen von einer Xbox One, PS4 oder Wii U nutzt. Wer auch in Full-HD mit 60 fps arbeiten oder sogar Aufnahmen in der 4K-Auflösung erstellen möchte, sollte lieber zur Intensity Pro 4K greifen.
Die interne Variante – Intensity Pro 4K
Wichtig: Um die interne Intensity Pro 4K in euren Desktop-PC einbauen zu können, benötigt ihr einen freien PCI-Express-Slot mit mindestens vier Lanes auf eurem Mainboard. Das sollte zwar auf moderneren Motherboards kein Problem darstellen, aber besonders etwas ältere sind nur mit einer zusätzlichen einfachen Lane ausgestattet. Sind alle Voraussetzungen gegeben, ist die kleine Karte schnell eingebaut und einsatzbereit.
Nach dem Einschalten des Testrechners fiel allerdings sehr schnell auf, dass die Karte laut ist. Sehr laut. Schuld daran ist ein kleiner Lüfter auf der Karte, der konstant auf Hochtouren dreht. Wieso die Karte aktiv gekühlt werden muss, ist jedoch ein kleines Rätsel, denn jedes der Konkurrenzprodukte kommt problemlos mit einer passiven Kühlung aus. Freunde ruhiger Desktop-PCs sollten das also im Hinterkopf behalten.
Ansonsten bietet auch die Intensity Pro 4K die gleichen grundlegenden Features wie die externe Box: viele analoge und digitale Inputs und Outputs, um auch ältere Signale abzugreifen und wiederzugeben. Die Component- und Composite-Geräte werden über beigelegte Kabelpeitschen angeschlossen und einfach mit dem HDMI-In oder HDMI-Out verbunden. Wie erwähnt kann die Karte nicht nur mit 1080p60-Signalen problemlos umgehen, sondern stemmt auch 4K-Signale. Diese können dann mit vollkommen ausreichenden 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden.
Kommentarezum Artikel