Preview - Beyond: Two Souls : Kein Heavy Rain!
- PS3
Augenweiden auf der Flucht
Plötzlich hält der Zug unplanmäßig. Mehrere Polizisten warten nachts im strömenden Regen an einem verlassenen Bahnübergang, um im Rahmen einer Großfahndung die Bahn zu durchsuchen. Kurz bevor Jodie von den Gesetzeshütern entdeckt wird, weckt Aiden sie, indem er eine Tasche aus der Gepäckablage auf sie fallen lässt. Jodie wacht auf und flieht. Was folgt, ist eine Quick-Time-Event-Abfolge, wie wir sie aus Heavy Rain kennen. Durch die mit dem Analog-Stick im richtigen Moment ausgeführte Bewegung nach oben springt die Flüchtige über herumliegende Gepäckstücke. Packt einer der Polizisten die Protagonistin, müsst ihr den Controller schütteln, um den Cop abzuschütteln. Jodie schließt sich auf der Toilette ein. Kurz bevor die Polizei die Tür eintritt, öffnet Aiden eine Dachluke, sodass Jodie auf den Zug klettern kann. Dort zeigt sich, was Quantic Dream in Sachen grafischer Darstellung auf dem Kasten hat. Das Unwetter wirkt extrem realistisch, die Wassereffekte auf dem Gesichtern, der Kleidung und dem Zugdach sehen fantastisch aus.
Dazu verdichtet die Musikuntermalung die dramatische Atmosphäre ungemein. Besser wird auch in aufwendigen Hollywood-Produktionen Action nicht inszeniert. Nach einem kurzen Handgemenge, in dem ihr erneut per Quick-Time-Event die richtigen Tasten im richtigen Moment drückt, springt Jodie vom Zug. Während des Sprungs in Zeitlupe schützt Aiden seine Freundin mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten. Ein Schutzschirm, der optisch beeindruckend wie eine Wasserwand dargestellt wird, hält die Kugeln der Cops auf. Anschließend kommt es zu einer Verfolgungsjagd im Wald, in deren Verlauf die Hauptdarstellerin sowohl Polizisten als auch deren Hunde per Quick-Time-Schlägerei auf Distanz hält. Schließlich watet Jodie durch einen See. Hier müsst ihr abwechselnd R1 und L1 drücken, um durch das Gewässer zu gelangen. Die Übergänge von Zwischensequenzen und Spielpassagen sind dabei derart fließend, dass David Cage während der Präsentation lieber öfter darauf hinweist, dass man schon wieder die Protagonistin steuert.
Spielen wie besessen
Nachdem Jodie eine Felswand erklommen und so die Verfolger abgeschüttelt hat, erreicht sie eine Straße, auf der eine Sperre errichtet wurde. Der Wechsel zu Aiden erfolgt. In der Rolle des Geistwesens könnt ihr nun Personen im Spiel manipulieren, indem ihr von ihnen Besitz ergreift. Ob eine Person derart beeinflussbar ist, hängt von ihrer Aura ab, die Aiden sehen kann. Ist die Aura gelb, kann er von der Person Besitz ergreifen. Das macht er mit einem Cop. Nachdem er in seinen Körper gefahren ist, bringt er ihn dazu, in den Wagen zu steigen und einen Unfall zu verursachen. Die anderen Kollegen sind abgelenkt und Jodie schnappt sich ein Motorrad. Die Maschine lenkt ihr durch Neigen des Controllers. Um durch die nächste Straßensperre zu kommen, sprengt Aiden mit seinem Schutzschirm mal eben die komplette Autoschlange auseinander.
Kaum in einer Stadt angekommen, gerät die Flüchtige unter Beschuss eines angerückten SWAT-Teams. Erneut wechselt das Spiel zu Aiden und ihr habt nun diverse Möglichkeiten, der durch den Sturz vom Motorrad verletzten Jodie zu helfen. Ein mit roter Aura umgebener Soldat wird kurzerhand in seine Atome zerlegt. Danach schlüpft Aiden in den Körper eines auf dem Dach platzierten Scharfschützen, der daraufhin seine Kameraden abknallt. Dann noch ein paar Autos durch die Luft wirbeln und den örtlichen Kirchturm auf die SWAT-Typen fallen lassen und die Sache ist erledigt.
Bei den zahlreichen Quick-Time-Events kommt das Interface von Heavy Rain zum Einsatz. Ob das im finalen Spiel auch noch der Fall sein wird, ließ David Cage offen. Stattdessen betonte er, dass es im Gegensatz zur Präsentation nicht nur um eine Abfolge von Quick-Time-Events geht, bei denen die Action im Vordergrund steht. So gesehen führte die E3-Präsentation die Journalisten sozusagen in die Irre. Da aber Action mehr Aufmerksamkeit errege als ruhigere Passagen, habe man sich für diese Demo entschieden.
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