Test - Belief & Betrayal: Das Medaillon des Judas : Templer, Verschwörungen und alte Kathedralen
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Die Templer, Verschwörungen, alte Kathedralen und Hinweise in Gemälden? Nein, es geht nicht um 'Sakrileg'! Aber so ganz unähnlich geht es in 'Belief & Betrayal: Das Medaillon des Judas' nicht zu. Wir haben das Adventure einem Test unterzogen.
Die Templer, Verschwörungen, alte Kathedralen und Hinweise in Gemälden? Nein, es geht nicht um 'Sakrileg'! Zu diesen Themen gibt es viele Geschichten zu erzählen und eine neue und gleichzeitig alte Geschichte erzählt 'Belief & Betrayal: Das Medaillon des Judas', ein Adventure aus der Spieleschmiede Artematica, die den meisten Adventure-Fans wohl vor allem durch 'Das Eulemberg-Experiment' bekannt sein dürfte.
Bloß nicht Tom Hanks!In diesem Adventure schlüpft ihr in die Rolle des Journalisten Jonathan Danter, der in die mysteriöse Suche nach einem uralten Kirchengeheimnis verwickelt wird. Ihr werdet von Scotland Yard mit der Nachricht überrascht, dass euer Onkel ermordet wurde – nur dass ihr dachtet, der wäre schon seit zehn Jahren tot. Ihr reist also nach London, um der Sache auf den Grund zu gehen, und findet dort nicht nur Hinweise auf das heimliche Leben eures Onkels, sondern auch neue Freunde und dummerweise auch Feinde. Von hier an spielt ihr nicht mehr alleine, sondern werdet von Katrin McKendal begleitet, die euren Onkel kannte und euch bei den Nachforschungen hilft.
Während des weiteren Spielverlaufs seid ihr nicht nur als Jonathan unterwegs, sondern auch als Katrin. Das Interessante hierbei ist, dass ihr mit den Figuren parallel an unterschiedlichen Schauplätzen agiert und euch gegenseitig über einen Kommunikator Nachrichten und Hilfe zukommen lassen könnt. So bleibt das Rätsellösen spannend und abwechslungsreich. Die Rätsel selbst, Gradmesser jedes Adventures, sind eher einfach und im Großen und Ganzen auch logisch und fair. Das gilt vor allem für die Kombinationsrätsel. Etwas nervig ist es hingegen, die benötigten Gegenstände zu finden, denn manchmal müsst ihr ohne ersichtlichen Grund einen Ort zweimal absuchen, um einen Gegenstand zu finden.
Innovationen trotz VatikanDie Steuerung erfolgt genretypisch mit der Maus, deren Cursor sich verändert, wenn ihr etwas über einen Gegenstand erfahren, ihn benutzen oder die Örtlichkeit verlassen könnt. Eine gute Idee ist das Ideen-Inventar, in dem abgelegt wird, was euch Spielrelevantes aufgefallen ist. Später könnt ihr diese Infos dann mit den anderen Charakteren austauschen oder auch mit Gegenständen verwenden. Lobenswert: In einem Tagebuch werden offene Rätsel und Tipps dazu festgehalten. Damit ihr die Charaktere zügig durch die Bilder bewegen könnt, aktiviert ihr per Doppelklick die Lauf-Funktion – sehr hilfreich.
Grafisch kommt 'Belief & Betrayal: Das Medaillon des Judas' sehr ansprechend daher. Die Orte, ob nun Londoner Arbeiterviertel, der Petersplatz in Rom oder die Kathedrale in Chartres, haben die Entwickler durch die Bank mit extrem viel Liebe zum Detail gestaltet. Auch das Intro und die verhältnismäßig häufig eingeschobenen Zwischensequenzen sehen toll aus und wurden durchaus kinoreif inszeniert. Die Musik ist passend, aber standardmäßig einfach zu laut eingestellt – runterregeln! Die Sprachausgabe wurde klasse umgesetzt, aber wie in jedem Adventure nervt es nach geraumer Zeit, wenn ihr zum x-ten Mal hört, dass ihr mit diesem Gegenstand nichts anfangen könnt.
Die Geschichte um die Vatikan-Verschwörung kommt leider erst ab der Hälfte des Spiels in Gang, in diesem Fall ist man geneigt zu sagen, dass das Glas schon halb leer ist. Denn mit den sechs Kapiteln, die ein durchschnittlicher Adventure-Spieler in höchstens zwölf Stunden hinter sich hat, ist das Spiel eindeutig zu kurz. Zwar ist das Preis-/Leistungsverhältnis okay, aber es wäre nett und der Geschichte zuträglich gewesen, an den verschiedenen Orten noch etwas mehr Zeit mit ein paar mehr Rätseln zu verbringen.
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