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Test - Beatbuddy: On Tour : Aus dem Takt gekommen

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Erinnert ihr euch an den kleinen, knuffigen, blauen Kerl mit den Kopfhörern, mit dem ihr in Beatbuddy: Tale of the Guardians die Unterwasserwelt von Symphonia auf den Takt genau gerettet habt? Ja? Gut – dann nehmt den und vergesst alles, was euch am ersten Spiel gefallen hat.

On Tour ist keine Fortsetzung von Tale of the Guardians, sondern ein stark eingedampftes Spin-off. Lediglich der Musikstil und das grobe Art-Design, inklusive Hauptcharakter, haben es in den neuesten Ableger geschafft. Unser kleiner Beatbuddy geht jetzt nämlich in ganz Symphonia auf Tour, als DJ quasi, und bringt die Menge zum Beben. Story gibt es aber keine, lediglich 36 kurze Levels, in denen ihr die Maus so schnell wie möglich auf bunt leuchtende Schaltflächen bewegen müsst.

Nicht rumkrebsen

Das fängt erst mal ganz gemütlich an. Die Bassdrum-Pilze geben den Beat vor, die Snare-Blasen bringen Schwung in die Sache und die Hi-Hat-Krabbe ist natürlich auch wieder am Start. In jedem Level sind die altbekannten Symphonia-Bewohner verteilt und sobald ein bunter Kreis über ihnen aufleuchtet, müsst ihr die Maus hinbewegen, um sie zu aktivieren. Je schneller, desto besser. Punkte gibt es dafür in vier Stufen von grün bis rot und jedes aufleuchtende Item hat unterschiedlich lange Aktivierungszeiten – ein klassisches Reaktionsspielchen eben.

In einigen Levels fallen noch Kristalle von der Decke oder Perlen möchten zurück in ihre Muscheln geworfen werden. Später kommen Flächen hinzu, die ihr mit der Maus nicht berühren dürft, aber das war’s dann auch schon mit Gameplay. Selten weichen Levels von diesem Schema ab und fordern genaue Bewegungsabläufe oder gekonnte Entscheidungen statt Schnelligkeit. Die Schwierigkeit steigt gegen Ende hin zwar merkbar an, aber auf dem ersten Schwierigkeitsgrad sollten selbst ungeübte Spieler maximal zwei Stunden mit Beatbuddy: On Tour beschäftigt sein.

Neue Runde, gleiche Tour

Der eine oder andere mag sich jetzt vielleicht denken: Aber es gibt doch noch zwei schwierigere Stufen, die bringen sicher härtere Bässe, krassere Beats und starke Songs. Doch weit gefehlt. Die Abläufe auf „Hard“ unterscheiden sich von denen auf „Normal“ überhaupt nicht. Gleiche Schaltfläche zum gleichen Moment an der gleichen Stelle. Lediglich die Anzahl der Leben, mit denen ihr durchs Spiel geht, wurde verringert. So schwindet der Wiederspielwert beim zweiten Anlauf schnell, wenn man sich erneut mit den verhältnismäßig langsamen Levels vom Anfang herumschlagen muss. Alles, was da noch Motivation bietet, sind weltweite Steam-Ranglisten.

Auch im freien Spiel wird’s nicht aufregender. Zwar verspricht der Freestyle-Modus, dass ihr eurer Kreativität beim Mixen eigener Beats freien Lauf lassen könnt, jedoch sind die Möglichkeiten mit den vorgegebenen Spielelementen sehr eingeschränkt und speichern, wiederholen oder abspielen könnt ihr eure Kreationen auch nicht. Obwohl der Soundtrack durchaus Schmiss hat, steigt die Intensität der Beats vom „Threaks-Music-Maestro Bulas“ und dem „Berliner Electrogott CMQK“ in den schweren Levels nicht genug, um spieltragend zu sein.

Gelegentliche Bugs und Hänger setzten dem die Krone auf. Mit Beatbuddy: On Tour kann man zwischendurch hervorragend ein paar Minuten totschlagen. Musikspiel-Fans werden aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrades aber schnell damit fertig sein. Wir könnten uns gut vorstellen, dass die Tournee mit Beat als Mobile Game beim Warten auf die U-Bahn deutlich mehr Spaß machen würde als zu Hause vor dem PC. Verglichen mit Genrekollegen wie Theatrhythm: Final Fantasy wirkt es nämlich uninspiriert und schwach.

Fazit

Antonia Seitz - Portraitvon Antonia Seitz
Verstimmt

Ich mochte Beatbuddy: Tale of the Guardians. Die coolen Beats, das knuffige Art-Design, der kindgerechte schräge Humor und die rhythmischen Jump-’n’-Run-Elemente waren voll mein Ding. Auch wenn Beatbuddy: On Tour den letzten Punkt streicht, kann da immer noch was draus werden – dachte ich. Schließlich sind kleine Spin-offs von coolen Spielen ja nicht zwingend schlecht. Rayman Jungle Run zum Beispiel hat mich fast genauso begeistert wie Rayman: Legends.

Leider ist das hier nicht der Fall, und zwar nicht, weil mich das Musikspiel-Genre langweilt, sondern weil Beatbuddy: On Tour weder versucht das Beste aus diesem simplen Spielprinzip rauszuholen noch sich auf die Stärken des ursprünglichen Spiels besinnt.

Überblick

Pro

  • netter Soundtrack
  • bunte Effekte
  • Steam-Ranglisten
  • unterschiedliche Welten

Contra

  • kleinere Bugs
  • abwechslungsarm
  • zu lineares Gameplay
  • eingeschränkter Freestyle-Modus
  • Schwierigkeitsstufen bergen kaum Steigerung

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