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Preview - Batman: Arkham Origins : Alles wird gut

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Tiefe Sorgenfalten gab es bei den Fans, als der Entwicklerwechsel bekannt gegeben wurde. Hatte doch Rocksteady Studios mit Arkham Asylum und Arkham City zwei hervorragende Action-Spiele ins Rennen geschickt. Nun ist Warner Bros. Montreal für den Titel zurständig und will die Reihe mit ein paar eigenen Ideen aufpeppen. Kann der neue Teil der Reihe trotz Entwicklerwechsels das hohe Niveau der Serie halten oder landet die Fledermaus bei der Veröffentlichung am 25. Oktober im Dreck? Dieser Frage gingen wir in Los Angeles auf der E3 nach.

Batman: Arkham Origins spielt einige Zeit vor Arkham Asylum mit einem jungen Batman. Der sieht allerdings nicht richtig „jung“ aus, sondern eigentlich genauso, wie man ihn kennt. Bösewicht Black Mask hat jedenfalls ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar auf Batman ausgesetzt. Kein Wunder, dass die Superschurken nun Schlange stehen, um der Fledermaus die Flügel zu rupfen. Batman muss nun alles tun, um diese eine Nacht zu überleben und Black Mask das Handwerk zu legen. So einfach, aber spannend und effektiv können Videospielgeschichten mitunter sein.

Die Demo spielt in South Gotham bei Nacht und Schneefall. Das Szenario bietet viele Hochhäuser und breite Straßen. Perfekte Voraussetzungen also für die Mittel und Methoden unseres Superhelden. Stilistisch und qualitativ ist das Szenario nah an Arkham City, es gibt also keinen so großen Sprung wie von Arkham Asylum zu Arkham City. Auch die Fortbewegung funktioniert so wie in City, sprich, es gibt wieder Greifhaken, Klettern und Gleiten. Ebenso wenig neu ist, dass ihr neben der Haupthandlung wieder viele Nebenmissionen angehen könnt.

Ein paar Neuerungen gibt es aber. Zum Beispiel das sogenannte Progression-Level: Je höher die Gefahr bei einer Mission ist und je besser man die Mission gelöst hat, desto mehr XP bekommt man. Ebenfalls neu ist eine sogenannte Crime-in-Progress-Anzeige, die darauf hinweist, wo sich gerade ein Verbrechen abspielt. Es bleibt aber optional, ob ihr eingreift oder nicht. Neu sind auch die Most-Wanted-Criminals – eine Gruppe von „normalen“, aber organisierten Verbrechern unter einem Anführer namens „Anarchy“: Die Most-Wanted-Criminals könnt ihr suchen und erledigen, müsst es aber nicht. Uns wurde nebenher eine solche Most-Wanted-Mission vorgespielt. Dabei ging es darum, unter Zeitdruck eine Bombe zu entschärfen. Durch die Most-Wanted-Criminals-Missionen soll man sich im Spiel so nach und nach dem Anführer namens „Anarchy“ nähern.

Der Detektivmodus mit all seinen Vorteilen ist auch wieder dabei. Neu und damit zusammenhängend ist das sogenannte Case-File-System. Ihr schickt die Informationen von einem Tatort zum Bat-Computer, der anhand dessen den Ablauf des Verbrechens rekonstruiert, was wir dann in der Spielwelt wie ein Augmented-Reality-Video anzeigen lassen und dabei vor- und zurückspulen können. Das sieht spektakulär aus, passt hervorragend in die Batman-Welt und vermittelt gut die detektivische Seite des Hauptcharakters. Schließlich ist einer der Vorteile Batmans in den Comics immer seine Intelligenz gewesen und sein detektivisches Denken beziehungsweise Vorgehen. In der Demo findet Batman durch das Case-File-System heraus, weshalb ein Helikopter abgestürzt ist. Ihr könnt praktisch mitverfolgen, wann genau von wo und wohin welche Teile des Hubschraubers geflogen sind. Nach näherer Betrachtung entdeckt ihr so, dass ein Schuss der Auslöser für das Unglück war. Da dieser per Abpraller platziert wurde und so etwas nur ein Scharfschütze auf der Welt kann, wird klar, dass es sich beim Schützen um Deadshot handeln muss.

Batman: Arkham Origins - E3 2013 Gameplay Trailer (dt.)
Den offiziellen Trailer zu Batman: Arkham Origins von der E3 gibt es bei uns nun auch mit deutschen Untertiteln.

Beim guten Free-Flow-Kampfsystem hat sich nichts großartig verändert. Es gibt wieder reichlich Kombomöglichkeiten, wie wir es kennen. Das Parieren funktioniert wie gewohnt durch Drücken einer Taste, sobald ein Symbol über dem Kopf eines Angreifers erscheint. Bei den Gadgets gibt es einen Neuzugang, nämlich eine Art Seilhaken, mit dem ihr Objekte oder Personen zueinanderziehen könnt. Ihr schießt beispielsweise einen Gegner damit an, die Haken krallen sich in dessen Rücken. Das andere Ende feuert ihr auf einen anderen Gegner und beide werden zueinandergezogen und prallen aufeinander. Das funktioniert auch, wenn ihr ein Ende an Objekten platziert, zum Beispiel an harten Wänden oder explosiven Behältern, was dann beim Aufprall dank der Explosion enorm effektiv wirkt.

Gegen Ende der Demo sehen wir noch Joker und Bane in einer Zwischensequenz. Joker hat Batman natürlich schon erwartet. Er hat in der ganzen Stadt Bomben verteilt und zündet eine zur Demonstration. Wahnsinnig wie immer. Aber schön, dass er wieder da ist.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Ganz ehrlich: Ich habe mir große Sorgen gemacht. Batman: Arkham Asylum und vor allem Batman: Arkham City gehören für mich zu den besten Spielen der letzten Jahre. Unter anderem auch, weil Entwickler Rocksteady es schaffte, das Batman-Gefühl und die Beziehung des dunklen Ritters zu seinen Gegenspielern so gut zu transportieren, wie es zum Teil nicht mal die Comics, geschweige denn die Filme schafften. Das ist etwas, das nicht einfach so an ein neues Entwicklerstudio weitergegeben werden kann – nicht so wie eine Engine, Artworks, Charakter-Designs und Ähnliches. Nachdem die Arkham-Origins-Entwickler mir nun ihr Spiel gezeigt haben, bin ich beruhigt: Bis jetzt scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein. Sie übernehmen viele Tugenden der Vorgänger, aber trauen sich, eigene gute Ideen hinzuzufügen. Besonders angetan hat es mir das Case-File-System, mit dem man Tathergänge auf spektakuläre Weise rekonstruiert. Das zeigt, dass Batman auch im dritten Teil nicht zum bloßen Prügler versimpelt wird.

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