Test - Baldur's Gate: Dark Alliance : Baldur's Gate: Dark Alliance

Nach dem großen Erfolg von ’Baldur’s Gate: Dark Alliance’ für die PlayStation 2 und während bereits an einem Nachfolger gewerkelt wird, ist das ausgezeichnete Action-Rollenspiel nun endlich auch für Xbox und GameCube zu haben. Kann der Titel auch auf diesen Plattformen begeistern?

Mit Flammenpfeilen gegen einen Monster-Käfer. (Xbox)

Altbekannte Klasse
Nachdem die ’Baldur’s Gate’-Reihe mit zwei PC-Teilen mit ihrer spannenden Story, detailreichen Welt und komplexem Rollenspiel-Gameplay für Furore sorgte, erschien Ende 2001 für die PlayStation 2 der Titel ’Baldur’s Gate: Dark Alliance’, der zwar ebenfalls Höchstwertungen einheimsen konnte, aber auf ein anderes Gameplay setzte - das Geschehen war deutlich unkomplizierter und die Kämpfe liefen sehr actionbetont in Echtzeit ab. Ein Highlight des Spiels war aber vor allem die Grafik, die mit bis dahin noch nie gesehener Qualität und beeindruckenden Spezialeffekten überzeugte. Wer nun allerdings glaubt, die Xbox- und GCN-Version seien im Vergleich zur PlayStation 2-Version überarbeitet worden oder würden irgendwelche Extras bieten, der liegt leider falsch. Technik und Spiel sind praktisch Eins zu Eins identisch mit der PS2-Vorlage, was aber im Hinblick auf deren Güte zu verschmerzen ist. Selbst die Steuerung wurde vorbildlich auf die neuen Konsolen portiert. Wer aber bereits das PS2-Original gezockt hat, der braucht sich für die Umsetzungen nicht zu interessieren.

Eisiger Kampf mit zwei riesigen Wikingern. (GCN)

Dungeons durchstöbern und Monster plätten
Nach dem Starten des Spiels müsst ihr euch erst einmal für eine der drei Spielfiguren entscheiden. Der Arkane-Krieger Vahn ist ein Meister im Umgang mit dem Bogen und beherrscht Magie - so kann er Pfeile verzaubern, um beispielsweise mehrere Geschosse gleichzeitig abzufeuern und Explosiv- oder Feuer-Pfeile einzusetzen. Durch seine Distanzwaffe eignet sich Vahn vor allem für diejenigen Spieler, die dem Gegner nicht zu nahe kommen und ihn aus der Entfernung ausschalten wollen. Ganz anders der zähe Zwerg Kromlech - er schwingt meisterhaft seine Waffen wie beispielsweise eine Axt und ist auf den Nahkampf spezialisiert. Die schöne Elfin Adrianna kann zwar ebenfalls mit Waffen umgehen, ihre Talente liegen aber mehr im Bereich Magie. Somit kommt es stark drauf an, was für eine Figur ihr wählt, da sich das Gameplay je nach Charakter leicht ändert. Jeder Charakter lässt sich aber ganz wie in Rollenspielen mittels Erfahrung in verschiedenen Attributen verbessern und findet diverse Waffen, Rüstungen und sonstige hilfreiche Objekte wie Zaubertränke und Teleportier-Flaschen. Die Story des Spiels ist schnell erzählt: Ihr kommt eines Tages in der Stadt Baldur’s Gate an und werdet prompt von Dieben niedergeschlagen und ausgeraubt. In einer Schenke macht ihr euch zunächst daran, den Keller von Ratten zu säubern und sucht nach Hinweisen auf die Diebesbande. Diese ist allerdings nur ein kleiner Teil eines großen Übels, das seine Arme um die Stadt legt und das ihr besiegen sollt. Das Gameplay ist sehr einfach ausgefallen und erinnert an die Klassiker-Reihe ’Diablo’. Ihr steuert euren Charakter aus einer schrägen Vogelperspektive durch die Dungeons, Höhlen, Kerker, Eisgebiete und Berge und bekämpft mittels Knopfdruck die zahlreichen Gegner inklusive mächtiger Bosskreaturen. Darüber hinaus gilt es das eine oder andere einfache Rätsel zu lösen, Sprungpassagen zu meistern, den richtigen Weg zu finden und die Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen, um Items, versteckte Räume, wichtige Goodies zu entdecken.

Unfair: Ein Dutzend Skelettkrieger im Anmarsch. (Xbox)

Multiplayer-Spaß und sehenswerte Technik
Dank des schnell kapierten Gameplays und der einfachen Steuerung steht neben dem Singleplayer-Abenteuer dem Zweispieler-Spaß nichts im Wege. Ihr könnt die Levels mit insgesamt zwei Spielern gleichzeitig in Angriff nehmen, was für ordentlich Vergnügen sorgt, da man bei der Itemhatz und dem Monster-Meucheln mit Teamwork noch besser vorankommt, seine Taten aber koordinieren muss. Neben dem Spielspaß kann aber auch die Technik überzeugen. Wie schon erwähnt, konnte die Grafik damals auf der PS2 für offene Münder sorgen, und auch heute noch kann sich die Optik wahrlich sehen lassen, auch wenn sie für die Xbox- und GCN-Fassung kaum überarbeitet wurde. Die Levelumgebung punktet mit ansprechenden und sauberen Texturen, die von verschiedenen Lichtquellen atmosphärisch angestrahlt werden. Außerdem finden sich diverse, teils interaktive Details in den Dungeons, Kerkern und anderen Gebieten. Ein echter Hingucker sind aber die verschiedenen Grafikeffekte wie der beeindruckende, interaktive Wassereffekt und hübsche Zaubereffekte. Aber auch die kleinen, aber detaillierten Charaktere und Feinde können überzeugen und sind gelungen animiert. Da die Grafik komplett in Polygonen gehalten ist, dürft ihr die Perspektive frei drehen, so dass es kaum Übersichtsprobleme gibt. Kein Grund zur Klage gibt es auch beim Sound, der mit passender Musikuntermalung, Geräuscheffekten und gelungener deutscher Sprachausgabe daherkommt.