Test - Atelier Ryza 2 : Alchemie ist heute cool!
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Raus aus dem Dorf und ab in die Stadt! Protagonistin Ryza verlässt in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy ihre Heimat, um gemeinsam mit ihren alten Freunden geheimnisvolle Ruinen zu untersuchen. Neben gewohnt putzigen Charakteren und einem tollen Soundtrack punktet Atelier Ryza 2 mit seiner spannenden Geschichte. Welches neue Feature hingegen eher für Frust sorgen kann, erfahrt ihr im Test.
Habt ihr schon einmal ein Atelier-Game gespielt? Neben der Alchemie als zentralem Rollenspiel-Element gibt es immer diese unterschwellige Komponente, die vor allem für mich den Zauber dieser Spielereihe ausmacht: das Alles-ist-gut-Gefühl. Egal welchen Schwierigkeiten sich die meist superniedlichen Protagonisten stellen müssen, welche Schicksalsschläge sie erleiden und wie hart die Kämpfe auch sein mögen: Die Atelier-Marke schafft es immer wieder, ein Gefühl der Glückseligkeit und Ruhe in mir hervorzurufen, wie es sonst kein anderes Spiel vermag. Und das, obwohl die einzelnen Komponenten sicherlich das Rad nicht neu erfinden.
Geschichten über Mut, knuddelige Monster, Freundschaft und Rätsel, die es zu lösen gilt, finden sich in fast allen Rollenspielen dieser höchst japanischen Machart. Doch gepaart mit der meist grandiosen musikalischen Untermalung, der Lust am Sammeln von zahlreichen Items und der Alchemie, die als zentrales Element so ziemlich jedes Problem lösen kann, erwecken die Atelier-Spiele einfach eine innere Freude.
Auf in neue Abenteuer
Dieses Alles-ist-gut-Gefühl versprüht auch Atelier Ryza 2 schon in den ersten Minuten, wenn die namensgebende Protagonistin Ryza auf ihre wohl größte Reise in die Royal Capital Ashra-am Baird aufbricht. Angetrieben von jeder Menge Neugier macht sie sich mit einigen alten und neuen Freunden auf zu den Ruinen vor der Stadt. Sie scheinen auf irgendeine Weise mit Alchemie zu tun zu haben, und wer könnte das besser erforschen als Ryza, die im ersten Teil diese Fähigkeit nicht nur gelernt, sondern regelrecht gemeistert hat?
Aus ihrer Heimat hat Ryza zudem einen schwarzen Stein mitgebracht, der sich recht schnell als Ei entpuppt, aus dem ein seltsames Fabelwesen schlüpft. Da sich das putzige Tierchen lediglich mit “Fi..Fiiii, Fifiii” verständigen kann, wird es kurzerhand Fi getauft und zu einem festen Bestandteil der Gruppe. Fi stellt neben den Ruinen wohl das größte Geheimnis des Abenteuers da, denn es scheint Licht aufzusaugen. Riesige leuchtende Kristalle verlieren all ihren Glanz, sobald Fi in ihre Nähe kommt und im Licht badet. Was es damit wohl auf sich hat?
Nehmt alles mit
Wie in den meisten Rollenspielen ist euer Weg gepflastert mit zahlreichen Herausforderungen und Gegnern. Atelier Ryza 2 orientiert sich lose am Kampfsystem des Vorgängers, sodass sich Fans der Serie sicher schnell zurechtfinden. Für die Fortsetzung wurde das Echtzeit-Taktiksystem überarbeitet und erlaubt es euch nun, neben der typischen Verwendung von Skills, direkten Angriffen und Items, gegnerische Angriffe zu blocken. Ein nettes Feature, das etwas mehr Tiefe in die Kämpfe bringt.
Neben Geld und Erfahrungspunkten erhaltet ihr zahlreiche Items aus den Kämpfen, die ihr teilweise nur auf diese Art und Weise bekommen könnt. Andere Gegenstände lassen sich in der Stadt schnappen oder auf euren Streifzügen durch die Welt ernten. Ernten mag ein eigenartiges Wort für das Einsammeln von Items sein, doch das hat seinen Grund: Ryza trägt verschiedene Werkzeuge bei sich, die für unterschiedliche Items gedacht sind. Einige Loot-Plätze lassen sich sogar mit verschiedenen Erntehelfern bearbeiten.
Denkt immer daran: Nehmt alles mit, das euch über den Weg läuft! In eurem Atelier könnt ihr alles ablegen und im Alchemiekessel zu wertvollen Items verbrauen. Dazu müsst ihr zuvor auf einer Art Skillbrett ein Rezept für das gewünschte Objekt erlernen, bevor ihr es im Topf zusammenrührt. Alchemie anzuwenden, wirkt auf den ersten Blick kompliziert, aber keine Sorge: Eine Automatik-Taste übernimmt den Großteil der Arbeit für euch.
Meisterin der Alchemie
Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte sich etwas Zeit für die Alchemie nehmen. Um zum gewünschten Objekt zu gelangen, werden verschiedene Zutaten eines Elements miteinander kombiniert. Dabei spielt das Objekt selbst eher eine untergeordnete Rolle: Wichtig ist die Qualität, seine Eigenschaften und das Element, dem es zugehörig ist. Oft habt ihr eine größere Auswahl an Objekten, die geeignet sind. Überlegt euch also gut, was ihr opfern wollt und was vielleicht später noch gebraucht werden kann.
Gebt ihr eure mit Alchemie hergestellten Gegenstände nicht gerade einem Auftraggeber, könnt ihr sie mit in die Ruinen nehmen und im Kampf als Waffe oder zur Heilung einsetzen. Tief in den alten Höhlen erwartet euch ein neues Feature, das im Vorgänger nicht zu finden war: Ryzas Kompass. Er zeigt euch an, wo ihr auf Hinweise stoßen könnt, um das Geheimnis der jeweiligen Ruine zu lüften.
Hinweise verstehen und zusammensetzen
Das Einsammeln dieser Hinweise ist ähnlich einfach wie das Looten von Items, jedoch wird es danach ein wenig komplizierter: In einer Art Tagebuch müsst ihr dann die gefundenen Story-Schnipsel mithilfe der Hinweise korrekt zusammensetzen, um die Geheimnisse der Ruine aufzudecken. Da die Atelier-Teile leider ohne deutsche Untertitel auskommen müssen, kann das für Nicht-Muttersprachler zu einer Herausforderung werden.
Wer also nicht so fit in Fremdsprachen ist oder einfach keine Lust darauf hat, alles zu lesen und sich den Kopf zu zerbrechen, klickt jede Möglichkeit einzeln durch. Da die Hinweise ziemlich kryptisch formuliert sind, habe ich das Verstehen irgendwann aufgegeben und lustlos durchgeklickt. Je nachdem, wie viele Geschichten es in diesem Dungeon gibt und wie viele Schnipsel ihr bereits habt, kann das ganz schön dauern und auf die Nerven gehen.
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