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Preview - Assassin's Creed: Rogue : Die guten Bösen

  • X360
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Als Ubisoft Assassin’s Creed: Rogue als Abschluss der zweiten Serientrilogie enthüllte, waren die Reaktionen vielerorts gleichermaßen verwundert: „Das ist eine Trilogie?“ Die Zusammenhänge zwischen Assassin’s Creed III und Black Flag waren dank der Verwandschaftsverhältnisse der Hauptfiguren offensichtlich. Allerdings entstand nie der Eindruck einer direkt fortlaufenden Geschichte wie in der beliebten Ezio-Trilogie. Wie fügt sich nun Rogue in dieses lose verbundene Dreiergespann ein? Wir haben es gespielt.

Assassin’s Creed: Rogue erzählt die Geschichte von Shay Patrick Cormac. Als wir ihm in unserer Vorschauversion im Jahr 1756 begegnen, ist er in keinem guten Zustand. Auf der Flucht vor seinen ehemaligen Assassinen-Brüdern überlebte er einen gefährlichen Sturz nur um Haaresbreite. Wir haben es also mit einem Ex-Assassinen zu tun und erleben seinen Weg zu den Templern spielerisch mit. Im New Yorker Haus eines netten irischen Pärchens muss sich Shay schon früh zur Wehr setzen, denn das Pärchen wird von Einbrechern heimgesucht.

Gut erzogener Templer in spe

Shay erleben wir von Beginn an als sehr freundlichen, zurückhaltenden Menschen mit guten, nachvollziehbaren Zielen. Dieser Eindruck hielt sich über die komplette Spielzeit der Vorschauversion, die zwei vollständige Sequenzen enthielt. Shay ist also weit weg vom Bad-Boy-Assassinenjäger, den wir nach den ersten Rogue-Szenen erwarteten. Beim Kampf gegen die Einbrecher zeigte sich jedoch, dass manche Dinge im Trilogiefinale trotzdem ganz den Erwartungen entsprechen, sprich: Dauerkontern funktioniert nach wie vor. Nur wenn manche Gegner betäubende Bömbchen werfen, die Shay kurzzeitig wehrlos machen, kann es knifflig werden.

Shay selbst greift vor allem auf seine versteckten Klingen sowie eine Kombination aus Dolch und Schwert zurück. Sein Luftgewehr dient in erster Linie dazu, das Blasrohr der Vorgänger zu ersetzen. Es gibt also auch in Assassin’s Creed: Rogue Pfeile, die Gegner einschläfern oder tollwütig herumtoben lassen. Hinzu kommen Knallgeschosse, die zur reinen Ablenkung dienen. Im Verlauf der Geschichte, in der wir neben historischen Persönlichkeiten und diversen Templern auch alten Bekannten wie Haytham Kenway, Achilles und Adéwalé begegnen, bekommt Shay sogar einen Granatwerfer. Wie sein Luftgewehr kann diese mächtige Waffe mit verschiedenen Munitionsarten gefüttert werden. Die wichtigste ist natürlich das klassische Explosionsgeschoss, mit dem ihr Tore aufsprengt oder ganze Gegnergruppen aufmischt.

Neue Waffen gibt es in Rogue auch auf hoher See. Shays Schiff, die Morrigan, kann alles, was bereits Edward Kenways Jackdaw in Assassin’s Creed IV: Black Flag konnte, und ist ebenfalls aufrüstbar. Unter den neuen Waffen erweist sich insbesondere das Brandöl als äußerst praktisch, um Verfolgern wortwörtlich einzuheizen. Besonders auffällig ist die enorm große Eisramme, mit der sich die Morrigan im Nordatlantik ihren Weg durch die Eisschollen bahnt. Die Ramme ist ebenfalls effektiv gegen Feindschiffe, die in Rogue von den französischen Truppen, Assassinen oder deren Verbündeten gesteuert werden.

Assassin's Creed: Rogue - Templar vs. Assassin Trailer
Was es heißt, jeweils ein Templer und ein Assassine zu sein, zeigt dieser neue Trailer zu Assassin's Creed: Rogue.

Tödlich frostig

Die eisigen Gewässer sind tückisch. Bei der Waljagd müsst ihr gefährlichen Eisbrocken ausweichen. Springt ihr ins Meer, friert der Bildschirm langsam ein, was Shays Kampf gegen die Kälte darstellen soll. Schwimmt ihr zu lange, verliert er Energie und stirbt schließlich. Kein Wunder, dass wir – zumindest in der Vorschauversion – keine Tauchgänge à la Black Flag gefunden haben. Der Nordatlantik ist allerdings so groß, dass wir uns wundern würden, wenn wir bereits alle im finalen Spiel möglichen Aktivitäten gesehen hätten.

Ebenso riesig ist River Valley, das zwischen dem Nordatlantikgebiet und unserem Start im frei erkundbaren New York liegt. In allen drei Arealen fanden wir reichlich Aussichtspunkte zum Erklettern und Sammelobjekte wie die im Vorgänger so beliebten Shantys. Bereits früh im Spiel erweisen sich die Assassinen an Land als zu häufig auftretender und dadurch äußerst nerviger Gegnertypus. Sie verstecken sich oder lauern über euch an Dachkanten, um euch dann wie aus dem Nichts anzufallen – selbst wenn ihr gerade einer Zielperson hinterherjagt. Shays Adlersicht funktioniert bei ihnen zudem nicht so gut wie bei normalen Gegnern. Das heißt, ihr verbringt recht viel Zeit mit einem Versteckspiel, das zumindest in der vorliegenden Version nur mäßig motivieren konnte.

Blick zurück

Als kleiner Ausgleich macht Assassin’s Creed: Rogue rein technisch einen guten Eindruck. Es ist zwar leider weit weg von der Qualität eines PS4-Black-Flag mit 1080p-Patch und kämpft dementsprechend mit unübersehbarem Kantenflimmern und Ähnlichem, aber für Last-Gen-Verhältnisse bietet es nichtsdestotrotz ein hübsches Gesamtbild. Schön ist auch, dass New York anscheinend nicht einfach nur aus Assassin’s Creed III rüberkopiert wurde, sondern in Rogue einen ganz eigenen Charme besitzt. Dennoch sind River Valley und vor allem das eisige Nordatlantikgebiet deutlich spannender - selbst wenn ihr an allen Orten immer wieder auf Aktivitäten stoßt, die euch sehr bekannt vorkommen werden.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Eine gute Wiederholung?

Assassin’s Creed: Rogue steht Assassin’s Creed IV: Black Flag sehr nahe. Gefährlich nahe. Black Flag stieß auf sehr viel Liebe vonseiten der Fans, deshalb ist es nur allzu verständlich, dass sich Ubisoft von diesem Erfolgsrezept mit Rogue nicht weit entfernen möchte. Dementsprechend spielt sich das Trilogiefinale ähnlich gut wie der Vorgänger und die Stärken liegen wieder einmal auf dem Wasser. Die Seeschlachten machen nach wie vor einfach Spaß. Das zuständige Ubisoft-Sofia-Studio griff jedoch bereits mit Assassin’s Creed: Liberation daneben. Deshalb kräuselt sich meine Stirn umso sorgenvoller, wenn ich in Rogue unglücklichen Spiel-Design-Entscheidungen begegne wie den nervigen Assassinenüberfällen. Ein Hinweis darauf, dass es dem Studio schwerfällt, den hohen Standard der Kollegen aus Montreal und Toronto zu erreichen? Aber warten wir mal ab, schließlich ist die Prämisse, ein komplettes Spiel auf Seiten der Templer zu absolvieren, sehr reizvoll - insbesondere wenn man diversen bekannten Assassinen aus den Vorgängern als Feinden begegnet.

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