Test - iPad Air : Leichtgewichtiger Kraftprotz
- Mob
Dünner, leichter, leistungsfähiger – Apple hat das iPad der fünften Generation einer massiven Schlankheitskur unterzogen und den Formfaktor an die grazile Linie des iPad Mini angepasst. Zwar sind die Pfunde des einstigen Brummers gepurzelt, aber unter der Haube wurde nicht abgespeckt. Hier protzt das iPad Air dank fortschrittlicher Technologie mit genügend Leistung, um selbst anspruchsvolle Spiele zu stemmen, ohne ins Schwitzen zu geraten. Wir haben die schmucke Flunder im Praxistest unter die Lupe genommen und verraten euch, ob Apple all seine Versprechen halten kann.
Als Apple letztes Jahr das iPad Mini vorstellte, das binnen wenigen Stunden restlos ausverkauft war, stellte sich die Frage, ob große 10-Zoll-Tablets den Massenmarkt überhaupt noch ansprechen können. Der Konzern aus Cupertino kennt offensichtlich die Antwort und läutete Anfang November mit dem iPad Air die fünfte Generation des iPads ein. „Alles können ist ganz leicht“, lautet der Slogan der neuen Tablet-Flunder, mit der Apple die Branche ordentlich aufwirbeln will. Aber ist der Gewichtsverlust wirklich so bemerkenswert? Und nagt die schlanke Bauweise womöglich gar an der Akkulaufzeit? Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht.
Edles Design mit tadelloser Verarbeitung
Das iPad Air trägt seinen neuen Namen nicht ohne Grund: Apple hat seinem neuen Tablet ein deutlich flacheres Design verpasst – statt 9,4 Millimeter misst der Bauchumfang nur noch 7,5 Millimeter. Zusammen mit dem um 43 Prozent schmaleren Rahmen, den abgerundeten Ecken und der neuen Oberflächenlackierung in den Farben Spacegrau oder Silber für die Rückseite gleicht das iPad Air optisch dem kleinen Bruder und kommt nun um einiges schnittiger daher. Gleichzeitig kommt der Bildschirm mehr zur Geltung. Das gesamte Gehäuse verläuft an den Rändern etwas runder und fällt nicht mehr so steil nach hinten ab wie noch beim Vorgänger – dadurch mutiert das Gerät zum echten Handschmeichler.
Die diamantgeschliffenen Kanten verleihen dem edlen Design den gewissen Wow-Effekt, zumal das iPad Air mit einer tadellosen Verarbeitung glänzt: Da wackelt nichts, da klappert nichts. Sämtliche Bauteile sind passgenau gefertigt und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck. Selbst die Tasten zur Regulierung der Lautstärke sowie der Stand-by-Knopf rasten nahtlos ein und bestehen erstmals nicht mehr aus Plastik, sondern aus Aluminium. In puncto Qualität ist Apple der Konkurrenz meilenweit voraus.
Das iPad Air wiegt nur noch 469 Gramm statt 650 Gramm – das ist ein Gewichtsverlust von 180 Gramm. Apple schuf damit das erste 10-Zoll-Tablet, das weniger als ein halbes Kilo wiegt, und das spürt man im Alltag deutlich: Endlich lässt sich das Gerät auch über eine längere Zeit mühelos in zwei Händen halten, ohne dass man plötzlich Muskelzittern bekommt. Musste man das iPad bisher immer nach wenigen Minuten unweigerlich auf dem Schoß platzieren oder anderweitig abstützen, ist es nun jedes Mal aufs Neue eine Freude, das iPad Air in die Hand zu nehmen. Menschen mit großen Fingern balancieren es sogar in einer Hand. An den Tragekomfort eines iPad Mini beziehungsweise eines kleineren 7-Zoll-Tablets kommt das iPad Air aufgrund seiner Größe aber selbstredend nicht heran.
Neue Schutzhülle notwendig
Bedingt durch die neue Bauform werden leider auch neue Smart Cover nötig. Die bunten Schutzhüllen bestehen nur noch aus drei statt vier Lamellen und kommen ohne Aluminiumschiene aus. Die verbesserte Magnetleiste, die bereits in den kuscheligen Schutzmänteln für das iPad Mini verwendet wird, schont die iPad-Oberfläche und hinterlässt bei Dauergebrauch keine Gebrauchsspuren mehr. Die alten Smart Cover und Schutz-Cases sind für das iPad Air nicht geeignet – eine bittere Pille, die zumindest Umsteiger von älteren Apple-Tablets schlucken müssen.
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