Test - AMF Bowling Pinbusters : Besser als 'Wii Sports'?

Seien wir ehrlich: Als die Wii auf den Markt gekommen ist, haben wir uns alle schon schwingend, rüttelnd und schüttelnd vor dem Bildschirm stehen gesehen und die virtuellen Sportfans haben uns zugejubelt. Aber nach ’Wii Sports’ herrscht bis jetzt viel Tristesse auf dem heimischen Sportplatz und eine neue Bowling-Simulation klingt da von der Idee her schon einmal sehr viel versprechend.

Alle Pins mit einem Streich?

'AMF Bowling Pinbusters' nutzt den Erfolg der Bowling-Einlage aus 'Wii Sports' und will euch neben spannenden Turnieren, Party-Atmosphäre und witzigen Minispielen auch die volle Nutzung der Bewegungssteuerung ermöglichen.

Dass die inhaltlichen Versprechen ziemlich fragwürdig erscheinen, wird euch spätestens bei dem Blick in das mehr als übersichtliche Hauptmenü klar. Selbst Handyspiele bieten da heutzutage schon mehr Auswahlmöglichkeiten, was aber beim ersten Starten des Spiels noch nicht so stark ins Gewicht fällt. Schließlich ist die Vorfreude auf den ersten Kugelwurf viel zu groß, weshalb ein näherer Blick über den Spielumfang auf später verschoben wird.

Sobald ihr ein Spiel startet, seht ihr eine sauber animierte Bowling-Bahn, die optisch weitestgehend überzeugt. Zwar könnten die gerade einmal acht Charaktere detailreicher animiert sein und die Leere der Räume könnte als Warnung der Bowling-Welt vor dem ersten Wurf verstanden werden, aber eingefleischte Miis haben da schon ganz anderes über sich ergehen lassen müssen.

Während am Rande noch einige nette Lichteffekte ins Auge fallen, erscheint die Aufforderung zum Spielbeginn. 'AMF Bowling Pinbusters' setzt dabei auf die gleiche Technik wie 'Wii Sports' und lässt euch die Kugel mit einer schwungvollen Bewegung der Wiimote in Richtung der Pins feuern. Selbst die Tastenbelegung ist die gleiche - klingt ganz nach einer Garantie für Spielspaß und Qualität?

Obwohl euch die ersten Würfe überraschend vertraut vorkommen werden, stellt sich spätestens nach den ersten Fehlversuchen, die vielleicht noch auf fehlende Übung gemünzt werden könnten, Ernüchterung ein. Denn leider spart das Spiel anscheinend bei der richtigen Kugelphysik und der Präzision, sodass viele Versuche eher zufällig oder gar nicht im Ziel landen. Da könnt ihr die Wiimote dann auch drehen und wenden, wie ihr wollt, aber ein Lerneffekt ist hier nicht möglich - dazu ist der zurückgelegte Weg der Kugel einfach zu wenig nachvollziehbar.

No-Budget-Titel

Als hätten die Entwickler diese Probleme bereits vorher geahnt, haben sie sich die Arbeit bei den Spielinhalten anscheinend gleich gespart - oder die Zeit ist schlicht beim nicht gerade erfolgreichen Überarbeiten der Spielphysik verloren gegangen. Denn neben einfachen Spielen findet in 'AMF Bowling Pinbusters' nur ein Turnier statt, das mit satten drei Runden nicht gerade mit spielbereiten Gegnern und Dauermotivation glänzt. Dass die acht Charaktere dabei einfach nur simplen Klischees entsprechen und die Miis ausgesperrt bleiben, fällt inzwischen kaum mehr ins Gewicht.

Auch die versprochenen Party-Games sind kaum eine Erwähnung wert. Eine Mischung aus Pool und Bowling und ein Hindernis-Bowling stehen zur Auswahl, die sich beide dadurch auszeichnen, dass sie durch die schwache Kugelphysik kaum spielbar erscheinen. Ohne eine passende Steuerung bleibt der Spielspaß eben auf der Bahn liegen.

Wir wollen euch nun wirklich keine Höhepunkte des Spiels vorenthalten, aber 'AMF Bowling Pinbusters' hat einfach nicht mehr zu bieten. Am meisten Spaß macht das Spiel sicher noch in einer Runde mit bis zu vier Freunden, wenn sich jeder mit der problematischen Steuerung anfreunden muss. Vielleicht sollten am Ende noch die eigentlich zu erwartenden Extras und die Highscore-Liste erwähnt werden, die kollektiv mit ihrer Abwesenheit glänzen - die Entwickler werden schon wissen, warum.