Test - Afro Samurai 2: Revenge of Kuma : Fortsetzung mit Bärenkopf
- PS4
Sechs Jahre ist es her, dass Afro Samurai für Xbox 360 und PS3 erschien. Jetzt bekommt der Titel einen Nachfolger – von einem Entwicklerneuling und im Episodenformat. Drei Episoden soll das Spiel umfassen, das direkt an die Geschichte des Vorgängers anknüpft. Doch leider ging schon in der ersten Episode einiges schief. Da hilft es auch nicht, dass sich der Protagonist einen Bärenkopf aufsetzt.
Jinno, der sich jetzt Kuma nennt, will sich an seinem ehemaligen Freund Afro rächen. Achtung, Spoiler zum Vorgänger: Afro tötete im ersten Teil alle, die Jinno nahestanden. Jinno, der schwer verletzt gegen den Tod ankämpfte, wurde von einer Art Sekte in ihre Obhut genommen und wieder aufgepäppelt. Da diese Sekte technologisch recht weit fortgeschritten war, machte sie aus Jinno eine Art Cyber-Ninja und stattete ihn mit besonderen Fähigkeiten aus. Jetzt macht sich Jinno auf die Suche nach Afro, um Rache für dessen scheußliche Taten zu nehmen.
Blick zurück
Die Geschichte klingt ein wenig seltsam, besonders dann, wenn ihr den ersten Teil nicht gespielt habt. Um auch Einsteiger mit ihr vertraut zu machen, erlebt ihr während des Durchspielens von Afro Samurai 2: Revenge of Kuma immer wieder Rückblicke, die euch zeigen, was damals passierte. Daraus entwickelt sich auch der rote Faden, der sich sehr linear durch den Episodenauftakt zieht. Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Rückschau und fast immer wartet danach ein Kampf auf euch – meist gegen normale Gegner, die recht simpel zu besiegen sind.
Kämpft ihr gerade nicht, lauft ihr durch schlauchartige Spielabschnitte, in denen ihr euch nicht verlaufen könnt. Die Kämpfe gegen andere Clans und Ninjas sind ebenso simpel wie das Finden des Weges in den nächsten Abschnitt. Durch Druck auf Quadrat greift ihr an, per Dreieck blockt ihr und auszuweichen ist auch möglich – fertig. Für ein wenig Abwechslung sorgen drei Skilltrees, auf die ihr jedoch erst spät im Spiel zugreifen dürft. Immerhin sammelt ihr schon ab dem ersten Kapitel Punkte, die ihr verteilen könnt. Einen spürbaren Unterschied beim Kämpfen werdet ihr jedoch mit dem Ausbau der Fertigkeitsbäume nicht feststellen.
Bis auf die letzte Fähigkeit könnt ihr alle drei Bäume bereits in der ersten Episode ausleveln. Die letzte Fertigkeit wird erst in einer der folgenden Episoden freigeschaltet. Warum ihr jedoch mehr Skill-Punkte sammelt, als zu verteilen sind, bleibt wohl ein Geheimnis der Entwickler. Leider merkt man an allen Ecken und Enden, dass es ihr Erstlingswerk ist. Die Geschichte wird recht lieblos erzählt, die Spielabschnitte sind kurz und langweilig und das Spiel hat diverse kleinere und größere Fehler. Einer davon hindert euch sogar daran, die Episode durchzuspielen. Nur ein Neustart des letzten Kapitels hilft euch dann noch weiter.
Technische Probleme
Kurz nach der Veröffentlichung litt der Titel insbesondere in den Kämpfen unter massiven Einbrüchen der Framerate. Hinzu kamen unsichtbare Löcher im Boden, durch die man fallen konnte. Diese groben Fehler wurden durch einen Patch behoben, unglücklicherweise schlichen sich damit neue Ungereimtheiten ins Spiel ein. So kann es im letzten Kapitel passieren, dass ein Gegner an einer Stelle auftaucht, zu der ihr nicht gelangen könnt.
Auch der Gegner kommt nicht von dort weg. Problem dabei ist, dass das Spiel nur dann weitergeht, wenn ihr alle Gegner besiegt, was in dem Fall nicht möglich ist. Euch hilft dann nur, das letzte Kapitel neu zu starten und zu hoffen, dass der Gegner nicht wieder an der gleichen Stelle auftaucht. Kurz darauf wartet schon der Bosskampf der ersten Episode auf euch. Zumindest denkt ihr das, denn mitten im Kampf ist die Episode zu Ende und ihr bekommt einen Hinweis, dass der Kampf in der kommenden fortgesetzt wird.
Optisch ähnelt das Spiel dem Vorgänger. Der hat jedoch bereits sechs Jahre auf dem Buckel und war schon damals grafisch etwas veraltet. Euch erwarten in Afro Samurai 2: Revenge of Kuma grauenhafte Texturen, langweilige Spielabschnitte und abgehackt wirkende Animationen. Die simplen Kämpfe werden nur durch einige Lauf- und Sprungpassagen aufgelockert, wobei auch die alles andere als spannend sind. Einzig der Soundtrack weiß zu gefallen, denn die Musikstücke sind sehr gelungen.
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