Test - Acer Predator XB252Q : 240-Hertz-Monitor mit G-Sync im Test
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Seitdem die TN-Panels mit 240 Hertz auf den Markt gekommen sind, springt ein Monitorhersteller nach dem anderen auf den Zug auf. Acer hat ein Modell der Predator-Reihe am Start, das sich mit Full-HD-Auflösung, schneller Reaktionszeit und derzeit maximaler Bildwiederholrate ebenfalls ins Herz der E-Sportler schleichen will. Besitzer schneller GeForce-Grafikkarten profitieren zudem vom Anti-Tearing-Wunder G-Sync für flüssigstes Gameplay. Das haben wir uns genauer angeschaut.
Acer setzt beim 599 Euro teuren Predator XB252Q mehr oder minder auf das bereits bekannte Design mit dem kreuzförmigen Standfuß, viel mattem Schwarz und Rottönen beim Logo. Die Montage geht leicht vonstatten, da Display und Ständer mit einem Einrastmechanismus verbunden werden. Der Kreuzschlitzschraubendreher darf also in der Schublade bleiben. Auch der Klick auf Amazon & Co. entfällt, denn HDMI- und DisplayPort-Kabel nebst USB-Uplink-Strippe gehören zum Lieferumfang.
Auffällig am ansehnlichen, aber wenig ungewöhnlichen Design ist der schmale Rahmen (Bezel) oben und an den Seiten, der den XB252Q für Multimonitor-Set-ups prädestiniert. Die Verarbeitung wirkt ansonsten solide und standfest. Die Ergonomie lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Die Neigung kann von -5 bis +21 Grad verstellt werden, die Höhe kann um 115 mm angepasst werden und das gesamte Display um 45 Grad nach beiden Seiten geschwenkt werden. Auch an eine Pivotfunktion wurde gedacht.
DisplayPort 1.2 und HDMI 2.0 sorgen für hinreichend Anschlussfreudigkeit. Hinzu kommen USB-3.0-Ports, ein USB-Uplink sowie eine Kopfhörerbuchse. Schön: Zwei weitere USB-Ports sind zur Seite ausgerichtet, sodass ein USB-Stick mal schnell ohne große Fummelei angeschlossen werden kann. Zwei integrierte 2-Watt-Lautsprecher sind ebenfalls vorhanden.
Die Bedienung des OSDs erfolgt über vier Tasten nebst einem Ministick an der rechten unteren Rückseite. Wird eine Taste berührt, so erscheinen sofort Menü oder Symbole auf dem Bildschirm, sodass eine zusätzliche Kennzeichnung am Gehäuse nicht notwendig ist. Das aufgeräumte und mit reichlich Optionen bestückte On-Screen-Menü kann damit schnell und intuitiv bedient werden.
Wie bei allen Konkurrenten wurde auch im Acer Predator XB252Q ein TN-Panel von AU Optronics mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (Full-HD) verbaut. Entsprechend liegt die schnelle Reaktionszeit bei 1 ms, die Bildwiederholrate bei 240 Hz, die Helligkeit bei 400 cd/m² und der Kontrast bei 1.000:1, was in der Praxis aber nicht ganz erreicht wird. Zusätzlich wurde der Monitor mit NVIDIA G-Sync ausgestattet, um Tearing und Ruckeln auf GeForce-Karten zu unterbinden, überdies wird ULMB (Ultra Low Motion Blur) unterstützt. Wie gewohnt funktioniert ULMB aber nicht in Verbindung mit aktiviertem G-Sync und ist auf 85, 100 und 120 Hz limitiert.
Das überaus schnelle Display wird von diversen Zusatzfunktionen unterstützt. So gibt es verschiedene Profile für Action, Racing und Sports sowie ein benutzerdefiniertes Profil. Dark Boost hebt die Details in dunklen Bereichen an, der adaptive Kontrast täuscht einen höheren Kontrast über Helligkeit und Gamma vor. Hinzu kommen Fadenkreuz-Overlays – ganz praktisch für Shooter – sowie eine ganze Reihe an Anpassungsmöglichkeiten und Betriebsmodi. Nichts zu meckern in diesem Bereich.
Um die 240 Hz des XB252Q auszunutzen, bedarf es natürlich einer kräftigen Grafikkarte. Die hohe Bildrate ist für E-Sport-Titel wie CS:GO oder Overwatch aber überaus interessant und zusammen mit der G-Sync-Funktion erlebt ihr ein ungemein flüssiges Zocken. Störungsfrei übrigens, denn da die 240 Hz nativ sind, bekommt ihr keine unschönen Nebenwirkungen von Übertaktungen der Bildrate zu spüren. So gibt es dann auch kein Ghosting, keine Unschärfen und allgemein nichts, woran man herummäkeln könnte.
Dass die Bildqualität des TN-Panels mit aktuellen, aber langsameren IPS-Panels nicht mithalten kann, nimmt der geneigte Speedfreak gern in Kauf. Paneltypisch gibt es Schwächen vor allem beim Blickwinkel, bei den Schwarzwerte und dem Color Gamut. Wer sich ein TN-Panel zulegt, weiß das aber im Allgemeinen vorher. Die Helligkeit wirkt allerdings nicht hundertprozentig homogen, das stört beim Zocken aber ebenfalls recht wenig.
Hinsichtlich Backlight-Bleeding, Glühen oder Ähnlichem gab es keine störenden Auffälligkeiten, sieht man mal davon ab, dass unser Testexemplar einen kleinen Transportschaden auf dem Weg in unsere Redaktion erlitten hat. Aber das sollte ja nicht die Regel sein. Inwieweit die allgemeine Qualität auf die gesamte Baureihe zutrifft, können wir natürlich anhand eines Musters nicht sagen – beim Monitorkauf kann man leider immer mal Pech haben.
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