Preview - WoW: Wrath of the Lich King Classic : Der König ist tot, lang lebe der König!
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World of Warcraft Classic geht schon bald in die nächste Runde. Das Team von Blizzard Entertainment steckt in den finalen Vorbereitungen für die Erweiterung Wrath of the Lich King, die bei zahlreichen Fans bis heute sehr hoch im Kurs steht. Wir haben uns für euch durch die Beta gekämpft und wollen euch an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Dabei stellt sich vor allem die Frage, ob und wie viel das Add-on von seiner ursprünglichen Faszination behalten hat.
Bevor wir uns der Gegenwart zuwenden, machen wir mit euch einen kurzen Sprung in die Vergangenheit. Genauer gesagt geht es zurück ins Jahr 2008: Damals kam mit Wrath of the Lich King (von nun an in diesem Artikel nur noch WOTLK genannt) die dritte Erweiterung für das unglaublich populäre Online-Rollenspiel World of Warcraft auf den Markt. Sie sorgte seinerzeit für einiges an Aufruhr – und zwar im positiven Sinne. Bis heute gilt sie bei den Fans als eines der besten Add-ons, die jemals für das MMO erschienen sind.
Das hatte gleich mehrere Gründe wie etwa die Einführung einer neuen, extrem starken Charakterklasse, die packende Story rund um den Lichkönig sowie die allgemeine Atmosphäre auf dem damals neuen Kontinent namens Nordend. Mittlerweile sind 14 Jahre vergangenen, Blizzard bringt die Erweiterung im Zuge der Classic-Reihe schon bald erneut an den Start. Dank der Beta konnten wir bereits vorab durch Nordend ziehen und uns ein Bild davon machen, ob WOTLK diesen Zeitsprung gut überstanden hat.
Was euch in WOTLK Classic erwartet
Welche Gedanken gehen wohl einem WoW-Veteranen beim erneuten Besuch von Nordend durch den Kopf, der auch schon damals beim Launch hautnah dabei war? Zunächst fallen im Vergleich zum Original einige kleine Änderungen auf. Keine Angst, vom Grundgerüst lässt Blizzard glücklicherweise die Finger. Euch erwarten dieselben Quests, Dungeons etc. wie vor 14 Jahren.. Das ist immerhin der eigentliche Kern der Classic-Reihe.
Doch euch erwarten einige Quality-of-Life-Verbesserungen, die manche Funktionen etwas erleichtern. So fällt beispielsweise die damals etwas nervige Bedingung weg, einen Charakter der Stufe 55 besitzen zu müssen, um die neue Charakterklasse des Todesritter überhaupt ausprobieren zu können. Zwar gilt das lediglich für den ersten Todesritter, den ihr erstellt. Doch immerhin könnt ihr auf diese Weise nach dem Abschluss des anfänglichen Gebiets direkt in Nordend loslegen, ohne zunächst einen anderen Charakter hochleveln zu müssen. Alternativ könnt ihr einfach einen Boost erwerben, der einen bereits vorhandenen Helden direkt auf Level 70 bringt.
Eine ähnliche Funktion bot bereits The Burning Crusade Classic. Etwas überraschend kommt die Entscheidung, den Dungeon Finder (vorerst) aus dem Spiel zu lassen. Dieses Tool, das die Zusammenstellung von Gruppen für Dungeon-Streifzüge erleichtern sollte, feierte im originalen WOTLK sein Debüt und führte zu hitzigen Diskussionen. Ob die Entwickler es aus diesem Grund nun komplett außen vor lassen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt einführen werden, bleibt abzuwarten. Wir begrüßen diese Entscheidung, denn es schweißt die Leute enger zusammen und minimiert den nervigen „Leaver“-Faktor.
Ein Hauch von Nostalgie
Wir haben uns im Beta-Abenteuer natürlich gleich einem der größten Highlights von WOTLK zugewandt: dem Todesritter. Er war die erste neue Charakterklasse, die Blizzard nach dem ursprünglichen Launch von World of Warcraft eingeführt hatte. Unsere Erinnerungen an die ersten Schritte mit dieser ebenso interessanten wie mächtigen Klasse waren vor allem von Nostalgie geprägt. Als der Todesritter damals seinen ersten WoW-Auftritt hatte, war er nicht mit seiner aktuellen Version zu vergleichen. Seine Fähigkeiten waren extrem mächtig, in gewisser Hinsicht gar „overpowered“. Vor allem aber brachte er mit seinem Runensystem etwas frischen Wind ins Spielgeschehen.
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Hinzu kam das grandios inszenierte Startgebiet der Todesritter, das nicht nur eine tolle Geschichte rund um den Lichkönig und die neuen Aspiranten erzählte, sondern auch das sogenannte Phasing einführte. Diese Methode ermöglichte es, Spieler im selben Gebiet unterschiedliche Ereignisse erleben zu lassen, da sie sich in verschiedenen Phasen aufhalten konnten. Das alles hinterließ im Jahre 2008 logischerweise einen deutlich intensiveren Eindruck als heute, denn mittlerweile gehört so etwas zum Standard. Der große Aha-Effekt dürfte gerade bei Veteranen der ersten Stunde sicherlich ausbleiben oder zumindest deutlich schwächer aufkommen. Auch die Faszination rund um den damals jungfräulichen Todesritter ist zugegebenermaßen verflogen.
Dennoch hat uns der Beta-Ausflug in WOTLK Classic sehr viel Spaß gemacht. Auch ohne den Bonus der Nostalgie zeigt diese Erweiterung auch 14 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung, wie viel Wert die Entwickler damals auf die Quests, die Atmosphäre und die Story gelegt haben, ohne ständig mit verkapptem Firlefanz für Aufsehen sorgen zu wollen oder zu müssen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob das alleine reichen wird, um auch Neulinge für längere Zeit bei der Stange zu halten, zumal auch die meisten Schwächen des Originals übernommen wurden.
Bis zum Release im September dürfte sich noch einiges tun, wenn auch nur im Detail. Wir sind jedenfalls nach diesem kurzen Ausflug bereits angefixt und können es kaum noch erwarten, schon bald wieder in die Rolle eines Todesritters zu schlüpfen und Nordend unsicher zu machen.
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