Preview - Watch_Dogs: Legion : Angezockt: London im Chaos nach dem Brexit
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In Watch Dogs Legion ruft ihr eine Widerstandsbewegung ins Leben. Wo die Freiheit unterdrückt wird, ist Dedsec nicht weit, um der Unterdrückung die Stirn zu bieten. Dabei übernehmt ihr im im Chaos versunkenen London nicht die Kontrolle lediglich eines einzigen Hackers. Im London von Watch Dogs Legion kann wirklich jeder zum Freiheitskämpfer werden und von euch gesteuert werden. Wir haben Watch Dogs Legion bereits angezockt.
Ich stehe vor einem Pub. „Ich“ ist in diesem Fall eine alte Omi. Eine untypische Heldin für einen Actiontitel. In der Welt von Watch Dogs Legion kann wirklich jeder zum Zünglein an der Waage werden, wenn es darum geht, London vom Chaos zu befreien. Was nach einem flotten Marketing-Spruch klingt, verwirklicht sich schon aber nach den ersten Minuten.
In der Kneipe suche ich mir einen punkigen Typen aus, der in auffälliger Jacke in Landesfarben gerade ein Bier trinkt. Um ihn für Dedsec zu gewinnen, muss ich ihn erst von der Widerstandsbewegung überzeugen. Um sein Vertrauen zu gewinnen, müssen wir für ihn einen Auftrag, sozusagen einen Gefallen erledigen, damit er sich uns anschließt.
Die Simulation der Bewohner scheint nicht zu kleckern, sondern zu klotzen. Nicht nur besitzt jeder digitale Einwohner in London spezielle Fähigkeiten, sondern pflegt auch Beziehungen zu anderen Menschen und verfolgt darüber hinaus einen eigenen Tagesablauf. Für die Extraportion Persönlichkeit verrät das Spiel zudem immer noch ein paar Stichpunkte über die ausgewählte Person.
Mit Gewalt, mit List oder mit Gadgets
Im konkreten Fall meiner Demo-Session muss ich Daten von einem Server löschen, der sich in einem Polizeirevier befindet. Die ältere Dame, mit der ich unterwegs bin, ist eine Hackerin. Jeder Charakter kann nämlich in eine von drei Klassen eingeteilt und fortan in ihren speziellen Fähigkeiten verbessert werden. Der Hacker nutzt Gadgets wie Spiderbots oder Geschütztürme. Als Infiltrator seid ihr besonders im Schleichen versiert und dürft euch kurzzeitig quasi unsichtbar machen. Komplettiert werden die Klassen vom Enforcer. Diese Kämpfer können als einzige schwere Waffen einsetzen.
Wie für Watch Dogs üblich lässt sich mit allerhand Dingen in der Umgebung interagieren. Um das Polizeirevier auszukundschaften, die Anzahl der Wachen in Erfahrung zu bringen und den Ort des Servers ausfindig zu machen, hacke ich mich in die Überwachungskameras und übernehme kurzerhand eine der vielen Drohnen, die durch die Luft fliegen.
Die Keycard, um verschlossene Türen aufzubekommen, kann ich auch aus der Entfernung quasi herunterladen. Ich muss nur den Träger der Schlüsselkarte sehen, egal ob mit den eigenen Augen oder durch die Sicherheitskamera. Watch Dogs Legion bleibt der Serie treu und lässt euch Vieles erledigen, ohne dass ihr euch dafür vom Fleck bewegen müsst.
Wer stirbt, ist tot
Schließlich verschaffe ich mir Zugang zum Server, lösche die entsprechenden Daten und kann so eine weitere Person in den Reihen von Dedsec begrüßen. Zwischen den einzelnen Charakteren darf ich jederzeit wechseln. Diese verhalten sich je nach Persönlichkeit in den Zwischensequenzen unterschiedlich, was aber keinen Einfluss auf den Verlauf der Story hat. Aber es ist schön zu sehen, dass Ubisoft daran gedacht hat, den einzelnen NPCs verschiedene Charaktereigenschaften zu spendieren. Schön auch, dass der Neuling bei Dedsec nicht nur mit KI-Kollege Bagley interagiert, der euch mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern auch mit der Omi, die ihn rekrutiert hat. Das gibt der Glaubwürdigkeit in der Welt einen kleinen, aber nicht unwichtigen Schub.
Der Kniff an der Möglichkeit, jeden Bewohner Londons rekrutieren zu können, liegt darin, dass ein Dedsec-Freiheitskämpfer, der stirbt, auch dauerhaft tot bleibt. Alle Fortschritte mit dieser Person, sämtliche erlernten Fähigkeiten, sind dann futsch. Soweit muss es aber nicht kommen: Bevor der Löffel abgegeben wird, geht ihr zu Boden. Wenn ihr euch in diesem Fall nicht dazu entscheidet weiterzukämpfen, wird dieser Charakter verhaftet und verbringt eine gewisse Zeit im Gefängnis, bevor er wieder zur Verfügung steht. Manchmal kommt es vor, dass Charaktere verletzt werden und dann ebenfalls aussetzen müssen. Es lohnt sich also, sich nicht auf einen kleinen Kreis an Charakteren zu konzentrieren.
Die Hälfte aller Waffen im Spiel sind übrigens nicht tödlich. Jede Person, die ihr kontrolliert, besitzt eine entsprechende Waffe im Arsenal. Watch Dogs Legion legt wieder größeren Wert auf nicht tödliche Auseinandersetzungen. Außerdem hat Ubisoft das Nahkampfsystem erweitert und gewährt die Möglichkeit, Angriffe abzuwehren oder Attacken auszuweichen. Natürlich dürft ihr auch rambomäßig zu Werke gehen. In der Anspielsitzung hat die polizeiliche Staatsgewalt aber ordentlich dagegen gehalten. Ständige Verstärkung und zielsichere Gesetzeshüter machen das Leben schwer.
Anarchie in London
Zwar befand sich die Watch-Dogs-Legion-Version noch in einer Alpha-Phase, dennoch macht die britische Hauptstadt bereits eine hübsche Figur. Die verschiedenen Stadtviertel (auch wenn nur ein kleiner Teil der Spielwelt betretbar war) besitzen allesamt eine eigene Identität sowie zahlreiche Sehenswürdigkeiten und wirkten sehr lebendig.
Leider gab es keine handfesten Informationen zur Multiplayer-Komponente. Nur, dass ihr auf bis zu drei andere Spieler (samt Rebellenteam) treffen könnt, mit denen ihr gemeinsam Aufgaben erledigen dürft. Wie das jedoch genau aussieht, wird zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert.
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