Test - Uncharted: Golden Abyss : Kleiner Bildschirm - großes Kino
- PSV
Im Normalfall muss die normale Pistole herhalten, um sich die Gegner vom Leib zu halten. Maximal zwei Wummen kann Drake mit sich führen. Wer also im weitläufigen Gelände unterwegs ist, sollte die Schrotflinte lieber liegen lassen und stattdessen das Gewehr mitnehmen. Rücken euch die fiesen Typen zu nah auf den Pelz, fliegen die Fäuste. Will unser Held Aufsehen vermeiden, schleicht er sich hinter eine Kiste oder einen Baum, um Wachen von hinten lautlos per Würgegriff zu erledigen. Das spart Munition und Nerven. Fehlt nur noch der Rätselteil. Auch in Golden Abyss wollen zerrissene Urkunden zusammengesetzt, Schlüssel ausfindig gemacht und Statuen gedreht werden.
Echte Alternative?
Kommen wir nun zur wirklichen Neuerung des Spiels: der Steuerung. Die Entwickler der Sony Bend Studios haben sich alle Mühe gegeben, alle Steuerungselemente der PS Vita für ihr Spiel zu nutzen. Statt am Hang mit Analog-Stick und X-Taste zu klettern, könnt ihr euren bevorzugten Weg auch einfach per Fingerzeig auf dem Touchscreen vorgeben. Wer Vorsprünge überwinden will, neigt die Vita zur entsprechende Seite. Beim Balancieren haltet ihr mittels Bewegungssensor das Gleichgewicht. Puzzleteile dreht ihr mit dem Finger direkt auf dem Touchscreen, auch das Verschieben erfolgt mit dem Finger. Um Gegner lautlos aus dem Weg zu räumen, tippt ihr den Feind an, sobald ihr hinter ihm lauert.
Kommt es zum Nahkampf, führt ihr Schlagbewegungen in Form eines Minispiels aus, indem ihr vorgegebene Richtungspfeile innerhalb eines Zeitlimits nachzeichnet. Auf diese Weise bahnt ihr euch auch mit der Machete einen Weg durch dichtes Gestrüpp. Bewegt ihr die Vita vor und zurück, schwingt sich Drake auf dem OLED-Screen in die entsprechende Richtung. Außerdem könnt ihr auch den gesamten Bildschirm als Zielscheibe nutzen, um die Schurken aus größerer Entfernung mit dem Zielfernrohr unter Beschuss zu nehmen. Technisch wurden alle neuen Steuerungselemente sauber und präzise ins Spielgeschehen eingebunden. Wer es lieber traditionell mag, bewegt Drake mit den zwei Analog-Sticks und den vier Knöpfen durch den Dschungel.
Edel und farbenfroh
Die Schauplätze machen der Uncharted-Serie alle Ehre und bieten alles, was ein Archäologe gern mal untersuchen möchte. Geheime Tempelanlagen verbergen Geheimnisse, in Dschungeldörfern lauert der Feind hinter Wellblechhütten, mächtige Gebirgsketten fordern den Kletterer heraus und im dichten Dschungel kann jeder Schritt der letzte sein. Die Action in den detailgespickten, wunderschönen Arealen wird durch dynamische Perspektivwechsel perfekt in Szene gesetzt. Die aufwendigen Licht- und Schatteneffekte sind ebenfalls ein echter Augenschmaus.
Die Animationen der Protagonisten gehören zum Besten, was wir je auf einem tragbaren Gerät bestaunt haben. Die Präsentation liegt somit tatsächlich sehr nahe an dem, was ihr von den letzten beiden Uncharted-Teilen gewohnt seid. Die deutsche Sprachausgabe ist solide, ohne vom Hocker zu hauen. Über jeden Zweifel erhaben ist auch in der Vita-Version der exzellente Soundtrack. Von Anfang an winden sich die wunderschönen Melodien in euren Gehörgang und werden diesen so schnell nicht mehr verlassen.
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