Preview - Two Worlds II : Beim zweiten Mal wird alles besser
- PC
- PS3
- X360
Vor knapp drei Jahren wagte sich das polnische Entwicklerstudio Reality Pump in ein ungewohntes Terrain. Bis dato bekannt durch Strategiespiele, wie beispielsweise die Earth-Reihe, brachten die Polen ein Rollenspiel auf den Markt. Die Unerfahrenheit der Entwickler machte sich allerdings bemerkbar, denn Two Worlds krankte in vielen Bereichen an Kinderkrankheiten. Was allerdings nichts daran änderte, dass sich der Titel zumindest in Deutschland recht ordentlich verkaufte. Mit dem finanziellen Polster und den Erfahrungen im Rücken geht es nun an den Nachfolger.
Two Worlds II spielt erneut in der fiktiven Welt Antaloor und ist rund fünf Jahre nach dem Erstling angesetzt. Kenntnisse des Vorgängers sind nicht zwingend vonnöten, denn die Vorgeschichte wird euch im Intro stichpunktartig dargelegt. Unser Held indes hat unfreiwillig ein ungemütliches Domizil bezogen, nämlich den Kerker von Oberfiesling Gandohar. Doch Rettung naht in Form einer mysteriösen jungen Dame, ausgerechnet in Begleitung der an sich verhassten Orks. Frau hin, Ork her - alles ist besser als Knast und so erfreuen wir uns der frisch gewonnenen Freiheit.
Selbige hat natürlich ihren Preis, den wir schnell erfahren. Hinter dem Rettungskommando steht die mysteriöse Drachenkönigin, die augenscheinlich ein Hühnchen mit dem finsteren Gandohar zu rupfen hat und unsere Hilfe benötigt. Das Ziel: die Vergangenheit des düsteren Herrschers, um dort möglicherweise eine Schwachstelle zu finden und ihm so das Handwerk zu legen. Da wir oder besser unser Alter Ego noch eine Rechnung mit Gandohar offen haben, stürzen wir uns ohne zögern in die Fantasy-Welt, die uns Reality Pump liebevoll zusammengebaut hat.
Beeindruckende Grafikpracht
Schon die ersten paar Schritte zeigen uns die auffälligste Neuerung des Spiels. Die Entwickler haben die Engine des Vorgängers sang- und klanglos in den Sperrmüllcontainer geworfen und präsentieren das Spiel in einer nagelneuen Verpackung. Und die beeindruckt wahrlich. Hoher Detailgrad, bildschöne Ausleuchtungen, stimmungsvoll und realistisch wirkende Umgebungen. Bäume wiegen sich im Wind, das Gras weicht unseren Schritten, trübes Sonnenlicht flackert durch düstere Ruinen. Wow.
Das alles ohne Pop-ups, ohne spürbare Laderuckler, ohne Tearing, selbst bei der hervorragend aussehenden Xbox-360-Version, die gegenüber der PC-Variante eigentlich nur im Hinblick auf die Auflösung der Grafik das Nachsehen hat. Ebenfalls beeindruckend ist der Aufwand, den Reality Pump betrieben hat - nahezu alles wurde per Motion-Capturing in Szene gesetzt. Lediglich die Dialog- und Zwischensequenzen schwächelten noch ein wenig, allerdings wird hieran laut Publisher Topware noch gearbeitet. Two Worlds II dürfte sich zumindest eins sichern können: einen vorderen Platz unter den bestaussehenden Rollenspielen der Gegenwart.
Eine Reise durch die Spielwelt
Die Geschichte selbst ist in neun Kapitel unterteilt und soll, was die Haupthandlung angeht, rund 15 Stunden umfassen. Hinzu kommt noch einiges an optionaler Erkundung und zahlreichen Nebenaufgaben, die nochmals etwa 40 bis 50 Stunden drauflegen. Die Spielwelt Antaloor ist eine offene Welt, alle Regionen werden aber erst ab dem dritten Kapitel zugänglich sein. In den rund 60 km² wird landschaftlich eine Menge Abwechslung geboten: Wüste, Küstenregionen, Savanne, Wälder und Sümpfe locken zur Erkundung. Selbstverständlich gibt es Städte und Siedlungen, in welchen die Bewohner ihrem eigenen Tageszyklus nachgehen. Kleiner Hinweis am Rande: Wer die Hauptgeschichte beendet hat, darf weiterspielen und die Spielwelt erforschen.
Einige Gebiete sind recht weit voneinander entfernt und nur zu Pferd oder per Segelboot erreichbar, bei deren Nutzung ihr kräftig selbst Hand anlegen könnt. Die Pferdesteuerung soll gegenüber dem Vorgänger dabei stark verbessert werden. Neugier und Erkundungsdrang können sich lohnen, denn diesmal sollen deutlich mehr Hintergrundinformationen zur Geschichte von Antaloor zu entdecken sein, mal ganz abgesehen von zusätzlicher Erfahrung und reichlich fetter Beute. Selbst ein Blick in die zahlreichen Bücher lohnt sich, denn nicht selten verstecken sich darin Nebenquests oder Schatzkarten.
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