Test - Trackmania Turbo : Gebt Gas und kriegt Spaß!
- PS4
Solo toll, Multiplayer grandios
Wer gerne alleine auf den Rennstrecken seine Runden dreht, hat in Trackmania Turbo einiges zu tun. Das Team von Nadeo hat eine Art Kampagne mit insgesamt 200 Herausforderungen gebastelt, bei denen wir um Bestzeiten und Medaillen kämpfen müssen. Die Rennen sind der Übersicht halber in Zehnerblöcke zusammengefasst, die wir mit unseren Leistungen nacheinander freischalten.
Der Schwierigkeitsgrad steigt ständig an und stellt in späteren Levels auch gestandene Profis vor so manche Herausforderung. Dank der allgemeinen Kürze der Kurse hält sich der Frustfaktor bei Fehlern in Grenzen. Ebenfalls prima: Wer partout nicht die geforderte Goldmedaille für einen bestimmten Kurs erreicht, kann wahlweise auch drei Silberlinge eintauschen. Auf diese Weise wird auch das Durchhaltevermögen der Spieler belohnt.
Doch das volle (Spielspaß-)Potenzial entfaltet Trackmania Turbo – wie auch schon die Vorgänger – erst im Multiplayer-Part. Hier stehen neben normalen Rennen um die Bestzeit noch zahlreiche alternative Spielmodi zur Auswahl, die es an Faszination und einem hohen Schadenfreudefaktor nicht missen lassen.
Beim Modus „Monoscreen“ fühlen wir uns beispielsweise an die Zeiten von Micro Machines erinnert, wenn vier Fahrer auf einem Bildschirm gegeneinander antreten und darum kämpfen, nicht „aus dem Bild zu fallen“. Ebenfalls spaßig ist die Smash-Variante, bei der wir erst durch wiederholtes Hämmern auf einen Knopf so richtig Gas geben können. Auch eine Art Mario-Kart-Verschnitt inklusive Waffen-Items, Boosts und anderer abgedrehter Extras ist mit an Bord – und das sogar im lokalen Multiplayer-Part.
Etwas doof, weil umständlich, finden wir die Tatsache, dass die Modi mit „geheimen“ Tastenkombinationen und nicht aus einem Menü heraus gewählt werden. Das mag zwar ein netter Gag sein, geht aber zu Lasten des Komforts. Wer lieber online spielt, kommt ebenfalls auf seine Kosten – inklusive Ranglisten und mehr. Ach ja: Besonders cool ist ein Modus, bei dem zwei Spieler ein und dasselbe Auto steuern müssen. Das ist ein Erlebnis der besonderen Sorte – und der lustigen.
Rennspaß der Marke „Eigenbau“
Ein weiteres Markenzeichen von Trackmania war schon immer der Editor, mit dessen Hilfe wir eigene Strecken bauen können. Der ist auch diesmal wieder mit von der Partie – allerdings in verbesserter Form. So stehen zwei Varianten zur Auswahl, wobei die Fassung für Einsteiger viele Einstellungen automatisch vornimmt. Hobby-Architekten dürfen sich hingegen im Experten-Modus austoben und dabei selbst kleinste Details der Landschaft bestimmen.
Diese Wahlmöglichkeit finden wir besonders toll: Sie zeigt deutlich, dass sich Nadeo mit Trackmania Turbo einem größeren Zielpublikum zuwendet. Es steht sogar eine Automatikfunktion zur Verfügung, die auf Knopfdruck zufallsgenerierte Strecken erstellt. Die sehen zwar selten sonderlich schick aus, liefern aber in kürzester Zeit etwas Nachschub.
Die Präsentation von Trackmania Turbo ist ebenfalls hervorragend im Jahr 2016 angekommen. Autos, Rennstrecken und die umgebende Landschaft sind mit liebevollen Details förmlich vollgestopft und das Spielgeschehen ist dank stabiler Bildwiederholungsrate ebenso angenehm flüssig wie rasant. Die musikalische Untermalung der Bestzeitjagden gefällt uns ebenfalls sehr gut und unterstützt den treibenden Grundcharakter des Spiels.
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