Preview - Splinter Cell: Conviction : Der Agent wird zum Rächer
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Neue Taktiken für den Kampf
Die Kampftaktik erfährt durch die Last-Known-Position-Anzeige ein Upgrade. Feuert ihr aus einem Versteck, wird durch eine weiße Silhouette von Sam angezeigt, wo die Gegner euch zum letzten Mal gesehen haben. Und genau dorthin orientieren sie sich, richten ihr Feuer eben auf diese Stelle. In aller Ruhe könnt ihr euch nun eine andere Position suchen und den bösen Jungs in den Rücken fallen. Das spielt sich wie in einigen anderen Titeln, etwa Ghost Recon Advanced Warfighter, in denen man seine Kameraden irgendwo postiert, sie das Feuer eröffnen lässt, das MG-Nest umläuft und von der Seite hochnimmt. Mit dem kleinen Unterschied, dass die weiße Silhouette natürlich nicht schießt.
Und noch eine weitere Splinter-Cell-Innovation will euch das Leben als gefallener Geheimagent einfacher machen. Angenommen, wir haben uns beim Infiltrieren des Waffenschieberhauses für die lautlose Variante entschieden. Dann hängt Sam nach dem Erklimmen der Fassade an einem Fenstersims. Drinnen im Zimmer stehen zwei Gangster. Mit der Mark-and-Execute-Funktion, die sich Sam wohl vom Rainbow-Six-Team geborgt hat, können wir nun ganz ruhig die beiden Herren markieren. Ein roter Punkt erscheint auf ihren Köpfen. Und weil wir wissen, dass rote Punkte in so einem Fall kein Indiz für Masern sind, brauchen wir nur kurz die Ausführen-Taste zu drücken und schon können wir Sam dabei zuschauen, wie er zwei gezielte Headshots platziert.
Nicht nur für Splinter-Cell-Neulinge ist das eine komfortable Funktion, weil damit treffsicher und blitzschnell abgeräumt wird. Um es uns aber nicht allzu einfach zu machen, hängt erstens die Anzahl der Ziele, die sich für die Mark-and-Execute-Funktion anwählen lassen, von der Waffe ab - mit der Pistole lassen sich etwa nur zwei Gegner markieren - und zweitens: Haben wir die Funktion einmal genutzt, müssen wir uns ihren Einsatz erst wieder mit der klassischen Technik - Pistole ziehen, anvisieren, verwackeln, erneut anvisieren, abdrücken - verdienen. Verlässt ein Gegner aber kurz vorm Startschuss das Sichtfeld, kann die schöne Sache auch leicht nach hinten losgehen. Und der Quick Shot muss natürlich auch wieder neu erkämpft werden.
Wo ist das Nachtsichtgerät?
Wenn man als gewissenhafter Agent bereits alle Lichtquellen ausgeknipst hat - und diesmal lassen sich wirklich alle Lichter dimmen -, fällt bei all den neuen spielerischen Hilfsmitteln, die Ubisoft dem runderneuerten Sam mitgegeben hat, im Inneren des Hauses auf, dass es wirklich verdammt dunkel ist. Aber wie oft wir das Steuerkreuz auch in alle möglichen Richtungen drücken, der Bildschirm will und will einfach nicht grün werden, Sams Drei-Augen-Nachtsichtgerät, das wie die Peitsche bei Indy zu seinem Markenzeichen wurde, hat er einfach nicht im Gepäck.
Das lässt sich von der Geschichte her damit erklären, dass Sam bei der NSA ausgestiegen ist und er deshalb nicht mehr mit hochgezüchteten Waffen oder eben seinem typischen Kopfschmuck hantieren darf. Im Spiel fehlt einem das Ding, gehört es doch seit jeher ins Splinter-Cell-Inventar, auch wenn wir uns bei den Vorgängern immer wieder trotz Nachtsichtgerät über die schlechte grüne Sicht ärgern mussten. Aber einfach so ganz weglassen, das ist mutig, Ubisoft. Als kleinen Ersatz darf Sam aber nun eine Spiegelscherbe benutzen. Die bringt zwar im Finsteren nichts, lässt uns aber bei angemessener Ausleuchtung des nächsten Raums erkennen, wo sich die Gegner gerade befinden.
Und wie spielt es sich?
Bis wir dem Waffenhändler schließlich gegenüberstehen, muss Sam noch etliche Schurken erledigen. Unter der letzten Tür schielen wir mit der Spiegelscherbe auf eine Vielzahl Gegner. Ein Öffnen könnte Sam die Pforte ins Jenseits öffnen. Die Jungs dürften aber die Spiegelscherbe gesehen haben, denn sie schießen alle auf die Tür. Daher verlassen wir die frisch gesetzte Last-Known-Position und lassen ihn zum Fenster hinausklettern. Dort hangelt er sich von Fenstersims zu Fenstersims weiter, bis er in der richtigen Position ist, um zumindest einigen der Schützen mit der Mark-and-Execute-Funktion, die wir durch etliche Standard-Kills längst wieder aufgeladen haben, das Licht auszublasen. Beim Waffenschieber angelangt, ist die kurze Präsentation aber auch schon wieder vorbei.
Auf der E3 bestätigte Ubisoft übrigens noch, dass Splinter Cell: Conviction auch einen Mehrspieler-Part beinhalten wird. Wie der genau funktionieren wird, ließ sich aber noch nicht erfragen. Anzunehmen ist allerdings, dass die Entwickler dem neuen Splinter Cell mehr als ein Deathmatch anhängen werden. Und wenn die es schon geschafft haben, das ganze Spiel inklusive Sam umzukrempeln, können wir uns da wohl auch auf interessante Neuerungen freuen. Gameswelt wird berichten.
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