Um Santa Blanca ist es nicht gut bestellt. Die Abteilungsleiter geraten unter Druck und die Zwischenbosse werden dingfest gemacht. El Sueño ist richtig stinkig. Fesselnd ist die Handlung in Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands aber trotzdem nicht. Zwar keimen immer mal wieder interessante Story-Fetzen hervor, aber dadurch, dass das Santa-Blanca-Kartell aus so vielen Drahtziehern besteht, fällt es schwer, die Übersicht zu behalten und Interesse für sie zu entwickeln.
Ganz ehrlich? Ist auch nicht so wichtig. Mittlerweile geht es mir primär darum, die Spielwelt auszureizen und mit Freunden auf den Putz zu hauen. Es gibt an jeder Ecke etwas zu tun und jedes Mal aufs Neue lassen sich verschiedene Taktiken ausprobieren. Mal gehen wir schleichend vor, mal stürmen wir durch den Haupteingang.
Technisch nicht frei von Fehlern
Während die PlayStation 4 mit einigen Bugs und Ungereimtheiten zu kämpfen hat, aber nie mit großen Problemen, macht die PC-Version gegenwärtig den Eindruck, als wäre Ubisoft mit heißer Nadel vorgegangen. Auf meinem PC zu Hause startet das Spiel erst gar nicht, obwohl im Gehäuse eine ASUS 1070 GeForce GTX Strix OG Gaming, ein i7 6700K und 16 GB Ram stecken. Der PC in der Redaktion startet zumindest das Spiel, doch auch wenn die empfohlenen Systemanforderungen erreicht werden, läuft Wildlands nur mittelprächtig auf hohen Grafikeinstellungen.
Die PS4-Pro-Version schraubt die Auflösung auf 1440p, was für ein schärferes und klareres Bild sorgt. Abgesehen davon sind kaum Unterschiede zu erkennen. Auch die Bildrate scheint sich nicht großartig zu ändern. Vielleicht wird da Ubisoft in Zukunft noch nachlegen, immerhin soll ja auch noch ein kostenloses Update erscheinen, das PvP-Kämpfe ermöglicht.
Natürlich lässt sich Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands auch als Einzelspieler spielen, macht dann aber nicht mal ansatzweise so viel Spaß wie mit ein paar Freunden. Gerade kooperativ zeigt der taktische Third-Person-Shooter seine ganze Klasse. Die gigantische Spielwelt präsentiert sich dann von ihrer besten Seite, auch wenn Wildlands quasi immer nach Schema F abläuft, was die Missionsstruktur betrifft. Dafür passt das ganze Drumherum. Mit mehreren Mitspielern gerät man immer wieder in absurde Situationen, die nicht vorgeschrieben sind und gerade deshalb im Gedächtnis bleiben.
Der Spielspaß steigt mit jedem Mitspieler an, der sich euch anschließt, auch wenn Ghost Recon: Wildlands an einigen Ecken und Enden unfertig erscheint. So kann man unterm Strich behaupten, dass es sich wieder um ein typisches "Ubisoft-Spiel" handelt, aber gleichzeitig ist es doch anders und einzigartig. Eine bunt gemischte Action-Wundertüte, die euch mal an den Rand der Verzweiflung treibt, euch dann aber wieder mit aberwitzigen Abenteuern belohnt. Greift euch ein paar Kumpels und habt eine gute Zeit. Seid ihr hingegen alleine unterwegs, braucht ihr ein dickeres Fell.
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