Test - Tom Clancy's Ghost Recon: Future Soldier : Taktische Gadget-Action
- PS3
- X360
Leader of the Pack
In einem Team wie den Ghosts gibt es zwar offiziell einen Ghost-Leader, dieser sorgt aber lediglich für den Überblick. Habt ihr eine Gruppe Gegner ausgemacht und markiert diese für den Abschuss, müsst ihr nicht – wie in den Ghost-Recon-Advanced-Warfighter-Spielen – jedes Team-Mitglied an die richtige Stelle schicken. Das machen die Spezialisten schon selbst und sagen euch Bescheid, wenn es losgehen kann. Und genau hier kommen wir zum größten und leider auch sehr schwerwiegenden Kritikpunkt an der Einzelspielerkampagne: Sie ist schlicht zu einfach. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad „Veteran“ braucht ihr praktisch nur zurückzubleiben und Gegner zu markieren. Das Team kümmert sich um alle feindlichen Aktivitäten. Es kann euch auch gern erwischen, den virtuellen Tod werdet ihr nicht erleiden – sofort ist ein Kamerad da und hilft euch wieder auf die Beine. Somit ist für Solospieler Ghost Recon: Future Soldier eher Anfängermaterial.
Ganz anders sieht das im kooperativen Modus aus: Hier müsst ihr euch mit euren Kameraden perfekt absprechen, damit jeder zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Es bleibt kaum Zeit für lange Erklärungen, alles muss militärisch präzise und flott kommuniziert werden. Das macht diesen Modus anspruchsvoll und wirklich befriedigend. Habt ihr jemanden im Team, der nicht perfekt mitarbeitet, sind die Missionen im Koop kaum zu schaffen. Bei unseren Tests sind wir öfters geneigt gewesen, eine Person einfach hinten stehen zu lassen, weil er oder sie nicht lernen wollte. Das macht aus dem kooperativen Modus ein viel realistischeres Szenario als das schnell durchgespielte Einzelspielervergnügen.
Von Profis lernen
Neben der überarbeiteten Grafik-Engine fällt sofort das neue Animationssystem von Ghost Recon: Future Soldier ins Auge. Unter den wachsamen Augen von echten Soldaten der US S.E.A.L.s und Rangers wurden Animationen geschaffen, die flüssig und echt wirken. Während ihr von Deckung zu Deckung hechtet, geht die Kamera dazu noch etwas näher zum Boden, was die Action direkter vermittelt. Auch Spieler, die normalerweise mit diesem Genre nichts zu schaffen haben, waren vom Realismus und dem Gefühl, wirklich dabei zu sein, sehr beeindruckt. So müssen sich Soldaten bewegen.
Lange Diskussionen gab es zum Waffensystem und der Modifizierbarkeit aller 50 Waffen. Nach mehrmaligem Test steht aber fest: Die einzelnen Zusatzmodule sind fast ausschließlich kosmetischer Natur. Natürlich macht es einen Unterschied, wenn man ein Scharfschützengewehr in den Kampf innerhalb von Gebäuden mitnimmt, aber ob der eine oder andere Abzug genutzt wird, ist relativ irrelevant. Wichtig sind einzig die Optik und ob ein Schalldämpfer dabei ist.
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