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Test - The Witcher 2: Assassins of Kings : Königsmord auf der Konsole

  • X360
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Schon der erste Teil von The Witcher sollte für die Konsolen kommen, doch nach einigen Monaten stampfte CD Project RED die Versuche ein. Beim zweiten Teil allerdings merkte man schon an der neuen Engine, dass Geralts Auftritt auf der Xbox 360 nur eine Frage der Zeit sein würde. Knapp ein Jahr nach Veröffentlichung der PC-Version treibt der Dämonenjäger nun tatsächlich auf der Microsoft-Konsole sein Unwesen. Hat sich die Wartezeit gelohnt? Kann das Meisterwerk der Polen auch mit Controller überzeugen?

Hexer Geralt hat sich einen für seine Zunft als Dämonenjäger einen etwas unkonventionellen Job besorgt. Mehr oder minder als Leibwache für König Foltest fristet er recht unwirsch sein Dasein, begleitet von der hübschen Magierin Triss Merigold. Die ruhigen Zeiten zwischen trauter Zweisamkeit mit Triss und dem Geschwafel von Foltest nehmen allerdings ein schnelles Ende, als ein Attentäter damit beginnt, Könige aus der Welt zu schaffen. Auch auf Foltest wird ein Anschlag verübt und jäh sieht sich Geralt von Riva in der Rolle des Beschuldigten und zu allem Überfluss im Knast, aus dem er nur dank der Mithilfe des Geheimdienstlers Vernon Roche entkommen kann.

Das kann der mutierte Hexer und Dämonenjäger mit den weißen Haaren nicht auf sich sitzen lassen, zumal der tatsächliche Königsmörder sich als Mitglied der Hexerzunft entpuppt. Geralt will seinen Namen reinwaschen und ganz nebenher seine seit der Großen Jagd verlorenen Erinnerungen zurückerlangen. Das Problem ist nur, dass sich Geralt nun mit einem Metier beschäftigen muss, das ihm gar nicht liegt: Politik. Denn der Tod der Könige bringt eine Verschiebung der Machtverhältnisse in den nördlichen Reichen mit sich und nicht wenige ringen darum, in diesem Vakuum die Vorherrschaft zu erlangen. Eine lange und harte Mörderjagd, garniert mit Intrigen und Verrat, wartet auf den Hexer, die viele Entscheidungen mit sich bringt, die das Gesicht der Reiche auf lange Zeit prägen werden.

Einmal durchspielen reicht nicht

Die rund 30 bis 35 Stunden des Spieles führen euch nach einem optionalen Tutorial durch einen recht linearen Prolog, um sich dann in drei Kapiteln nebst Epilog zu verzweigen. Ab etwa der Mitte des ersten Aktes zeigen eure Entscheidungen gravierende Auswirkungen auf die folgenden Akte, von denen vor allem der zweite je nach Wahl völlig unterschiedlich verläuft. Im dritten Akt laufen die Fäden dann auf unterschiedliche Weise wieder zusammen bis zum finalen Showdown, lassen aber auch hier noch Raum für Variationen. War gerade dieser dritte Akt in der PC-Version noch eine Schwäche, wurde dieser durch verschiedene Zusatzinhalte, die bereits auf PC veröffentlicht wurden, sowie durch ganz neue Questreihen, Zwischenszenen und Dialogoptionen kräftig aufgewertet, so dass nunmehr keine nennenswerten offenen Fragen übrig bleiben.

The Witcher 2: Assassins of Kings - Enhanced Edition: 52 And A Half Trailer
CD Projekt RED hat einen weiteren Videoclip zur Enhanced Edition von Witcher 2 veröffentlicht, der euch den Protagonisten Geralt näher vorstellt.

Mehrmaliges Durchspielen lohnt sich also auf jeden Fall, denn je nach euren Aktionen im ersten Akt kann gerade der zweite Akt gänzlich neue Wege beschreiten und führt euch beispielsweise entweder in die Stadt Vergen oder ins Heerlager von König Henselt. Die Geschichte ist insgesamt sehr schlüssig, bietet viele überraschende Wendungen und verzichtet nahezu gänzlich auf flaches Schwarz-Weiß-Denken, denn jede Entscheidung zieht positive oder negative Konsequenzen mit sich. Und das in einer sehr rauen, mittelalterlichen Spielwelt, in der Blutvergießen zur Tagesordnung gehört, Verrat ein gängiges Mittel und Rassismus gegenüber den „Anderlingen“ wie Elfen oder Zwergen alltäglich ist. Und die Charaktere, auf die ihr trefft, haben meist ihre ganz eigenen und nicht gleich ersichtlichen Motive.

Neben der sehr spannenden Haupthandlung erwarten euch zudem etliche Nebenaufgaben, die durch Aktionen und Gespräche mit NPCs erstmal entdeckt werden wollen und nicht selten eigene kleine Minigeschichten erzählen. Hier und da gibt es außerdem in den Umgebungen vieles zu entdecken, auch wenn diese nicht so offen sind, wie in einem Skyrim. Gerade in der alten Elfenstadt Loc Mhuinne im dritten Akt warten nicht wenige versteckte Artefakte auf euch. Und wem das noch nicht genug ist, der kann sich in Questreihen dem Würfelspiel, dem Armdrücken oder den Kneipenschlägereien widmen und damit die Kasse aufbessern.

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