Test - The House of the Dead: Overkill – Extended Cut : Spaßiger Trash-Overkill
- PS3
Was macht dieses Spiel eigentlich so unterhaltsam? Es hat eine banale Handlung, einen deftigen Humor und nüchtern betrachtet auch nur ein Ziel: monotones Geballer. Die Präsentation und die Technik bringen aber Leben in das Ganze. Dass es sich bei der PS3-Version um einen ausgearbeiteten Extended Cut handelt, ist dabei eigentlich zweitrangig. In The House of the Dead: Overkill – Extended Cut gilt es, Zombies wegzupusten, und das zelebriert ihr auf der Sony-Konsole in jeder Spielminute.
Mehr Blut, mehr Gewalt, mehr Stripperinnen. Mit diesem Spruch locken euch die Entwickler in ihre bizarre Welt und präsentieren ein Abenteuer, das sich stilistisch großzügig bei legendären Grindhouse-Filmen bedient. Die Geschichte ist dabei recht einfach gehalten: Aufgrund einer mysteriösen Seuche laufen in den Straßen Zombies und Mutanten herum. Schuld an dieser Misere soll der Gangsterboss Papa Caesar mit seinen Experimenten sein. Im Story-Modus steigt ihr direkt ins Geschehen ein und spielt die Handlungsstränge von vier Protagonisten. Allen voran Agent G und Detective Isaac Washington. Die zufällige Zweckgemeinschaft sucht jedoch nicht nur den Auslöser der Seuche, sondern auch den Mörder von Isaacs Vater. Passenderweise ist Papa Caesar beides.
Zudem haben die Stripperinnen Varla und Candy in der Extended-Cut-Version ihren großen Auftritt. Beide müssen ebenfalls eine Rechnung mit dem verrückten Gangster begleichen und stellen somit den weiblichen Teil des schießfreudigen Quartetts. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Isaac und G, die ein großartiges Duo bilden. Während Isaac keinen Satz ohne das berühmte F-Wort herausbringt, bemüht sich G, etwas kultivierter mit den Problemen klarzukommen. Die Dialoge im Spiel sind trotz ihrer Klischees einfach großartig und sorgen neben manchen Lachern auch für viel Sympathie. Allerdings solltet ihr der englischen Sprache mächtig sein, da es keine deutsche Sprachausgabe oder Untertitel gibt.
Beste B-Movie-Unterhaltung
Zwar hat das Spiel keine tiefgründige Geschichte zu bieten, dafür überzeugen die Entwickler mit einer tollen Präsentation. Stilistische Mittel aus der Grindhouse-Ecke lassen einen ansehnlichen Horrortitel entstehen, der auch vor Slasher- und Exploitation-Einflüssen nicht haltmacht. Im Spiel fliegen Körperteile im Sekundentakt zu einem coolen Soundtrack im 70er-Jahre-Stil umher. Unterstützt wird das Ganze von einer verrauschten Optik, die für die Grindhouse-Filme typisch ist. Die teils recht derben Dialoge und Darstellungen kratzen jedoch teilweise hart an der Grenze zur Geschmacklosigkeit. Der überzeichnete Erzählstil lässt allerdings keine Sekunde daran zweifeln, dass Ernsthaftigkeit in diesem Spiel keinen Platz findet. Ein besonderes Lob verdient dabei die Gestaltung der Monster. Diese sind ebenso widerlich wie faszinierend und verführen dazu, sich die freischalbaren 3-D-Modelle genauer zu betrachten.
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