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Test - Steve Jackson’s Sorcery! : Genial: Abenteuer-Spielbuch für die Generation von heute

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Greift zu, wenn...

… ihr früher gerne Abenteuer-Spielbücher gelesen habt oder visionäre narrative Spiele mit vielen Entscheidungen mögt.

Spart es euch, wenn...

… ihr nicht gerne (auf Englisch) lest und Fantasy-Abenteuer lieber mit viel Action und in Top-Grafik konsumiert.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
So aktuell wie nie: der Urahn narrativer Spiele in ganz und gar zeitgemäßer Form

Steve Jackson’s Sorcery! (das Ausrufezeichen im Namen hat sich das Spiel redlich verdient) stellt eine liebevolle Hommage an die analogen Anfänge interaktiver Geschichten dar und bereitet diese mit bemerkenswerter Sorgfalt und hohem Sachverstand für moderne digitale Medien auf. Wenngleich vergleichbare Spiele wie The Life and Suffering of Sir Brante, 80 Days, Overboard und vor allem natürlich Disco Elysium in den letzten Jahren das gleiche zugrundeliegende Konzept in spielerischer Hinsicht gleich mehrere Schritte weiter gedacht haben, hat Sorcery! in den knapp zehn Jahren seit seiner Erstveröffentlichung für Handys auf erstaunliche Weise nichts von seiner Klasse eingebüßt.

Im Gegenteil: Die zahllosen Möglichkeiten und Verzweigungen im Handlungsverlauf sowie die unfassbar vielen kleinen Geschichten, die in einen enormen Umfang von 30 Stunden und mehr resultieren, führen eindrucksvoll vor Augen, wie einerseits zeitlos, aber dennoch zutiefst zeitgemäß, geradezu richtungsweisend dieses Spiel immer noch ist. Die DNA von Sorcery! darf durchaus, aber im besten Sinne als altmodisch gelten, seine Aufbereitung fürs digitale Zeitalter hingegen mutet geradezu visionär an.

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Vieles in diesem Spiel wirkt auf den ersten Blick altbacken: die rein schriftliche Erzählform, das simple Kampfsystem, die bisweilen umständliche Steuerung und die zwar charmante, aber wenig beeindruckende Grafik, selbst die Geschichte macht zu Beginn eher den Eindruck einer simplen Heldenreise statt epischem Abenteuer, auf der man eher Streckenposten auf dem Weg zum Showdown abläuft statt ins historische Gefüge dieser Welt einzugreifen. Doch gerade das Beispiel der Story kann sinnbildlich stehen für so ziemlich alles in diesem Spiel, das erst auf den zweiten Blick eine atemberaubende Tiefe offenbart: Fast unmerklich, ganz nebenbei, entwickelt Sorcery eine Spannung, inhaltliche Breite, Fülle und Vielschichtigkeit, die selbst den meisten, vermeintlich modernen Rollenspielen abgehen, die die gleichen Wesenszüge in austauschbaren Quests, erzählerischem Leerlauf und weitgehend irrelevanten Entscheidungen oftmals nur vortäuschen. Nichts! davon trifft auf Sorcery! zu! Für dieses Spiel kann es nicht genug Ausrufezeichen geben.

Überblick

Pro

  • liebevolle Hommage an die Urahnen narrativer Spiele
  • erstaunlich moderne Umsetzung der Buchvorlage
  • spannende Geschichte, die simpel beginnt, sich aber zusehends steigert
  • unzählig viele kleine Abenteuer
  • massenweise Entscheidungen, die den Verlauf beeinflussen
  • zaubern, kämpfen, würfeln: viele nette Spielmechaniken
  • enormer Umfang mit 30 Stunden und mehr
  • Rückspul-Funktion

Contra

  • bisweilen umständliche Steuerung (v.a. Zaubern und Inventar)
  • charmante, aber unspektakuläre Präsentation
  • nur englische Texte

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