Test - Silverfall : Neue Konkurrenz für Diablo 2 & Co.?
- PC
Glücklicherweise könnt ihr euer Ableben zumindest immer wieder ein klein wenig hinausschieben, denn wie in jedem Spiel dieser Art gibt es natürlich nicht nur Heiltränke, sondern vor allem auch tolle Gegenstände, die aus dem Otto Normal-Troll einen Superhelden machen. Die meisten besiegten Gegner lassen das eine oder andere fallen, wenn uns auch manchmal etwas schleierhaft ist, was die Gift spritzende Pflanze wohl mit dem Gold und dem Schwert so mitten im Sumpf anfangen wollte. Kleine Dampfwolken zeigen euch an, wenn mal wieder jemand etwas verloren hat, und mit einem Druck auf die Steuerung- bzw. Control-Taste werden euch Name und Qualität des Gegenstands angezeigt. Da euer Inventar nicht unendlich groß ist, lohnt das Vorsortieren auf jeden Fall. Habt ihr aber genügend Platz, könnt ihr per Tastendruck auch alle Gegenstände automatisch aufsammeln.
Um Ballast loszuwerden und etwas Geld zu machen, das ihr dann wieder in eine bessere Ausrüstung stecken könnt, solltet ihr überflüssiges Zeug natürlich verkaufen. In allen Städten findet ihr Schmiede, Händler und Trankbrauer, die euch gerne zu Diensten sind. Habt ihr zu viele tolle Sachen, könnt ihr aber auch ein Schließfach bei der Goblin-Bank anlegen, um dort eure Ausrüstung zu verstauen, auf die ihr dann in jeder besuchten Stadt Zugriff habt. In den Städten findet ihr übrigens einen Weisen, bei dem ihr verteilte Fähigkeitspunkte wieder zurückkaufen könnt, falls ihr deren Verteilung noch einmal ändern wollt.
Ruckelige ComicsEine tolle Idee in 'Silverfall' ist, dass bei Anwahl eines Gegenstands im Inventar das aktuell getragene Gegenstück angezeigt wird. So könnt ihr problemlos Gegenstände vergleichen und unter Umständen neu zuordnen. Warum es dann allerdings keine Auto-Sortierung gibt, ist uns schleierhaft. Die Menüs sind grafisch eher einfach gehalten, aber dadurch auch übersichtlich. Für die hektischen Momente stehen euch genügend Shortcuts zur Verfügung, um schnell ein Heiltrank zu schlürfen oder den Angriff zu wechseln. Ebenso habt ihr die Anzeigen von Lebensenergie, Kraft und Level immer im Blickfeld. Blöd ist, dass die hinzuschaltbare und zoombare Weltkarte nicht transparent in den Hintergrund gelegt werden darf, das konnte immerhin schon 'Diablo'. So bleibt der Blick auf die Minimap in jedem Fall sinnvoll und übersichtlich.
Atmosphärisch kommt 'Silverfall' etwas unentschlossen daher. Die Grafik ist zwar mit ihrem leichten Comic-Stil – vor allem bei den Figuren – etwas gewöhnungsbedürftig, kann aber durchaus gefallen. Die Landschaften und Dungeons dagegen sind auf Dauer etwas eintönig und verführen zum Dösen, wohingegen die Städte recht lebendig sind. Unerklärlich und im Grunde auch unverzeihlich ist allerdings der Hardware-Hunger des Spiels. Selbst in mittlerer Auflösung mit reduzierten Details ruckelte der Titel heftig, wenn sich mehr als zehn Figuren im Bild befanden. Das wird hoffentlich noch mit einem Patch behoben. Soundtechnisch ist 'Silverfall' Durchschnitt, wenn auch die Sprachausgabe wirklich gelungen ist. Leider kommt der Text viel zu oft nur auf Tafeln daher statt über die Lippen der offensichtlich engagierten Sprecher.
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