Test - Sid Meier's Pirates! : Sid Meier's Pirates!
- PSP
Fast zwei Jahre mussten alle PSP-Freibeuter darauf warten, dass die Neuauflage von ‘Pirates!’ in die Gewässer ihres Handhelds einläuft. Jetzt ist es so weit: Die Handheld-Version inklusive einiger neuer Features ist verfügbar. Wir verraten euch, ob sich der Ausflug auf die hohe PSP-See auch wirklich lohnt.
So etwas ist eigentlich nicht für Kinderaugen bestimmt: Direkt vor der Nase eines Knaben wird die gesamte Familie in Handschellen abgeführt und der gesamte Besitz beschlagnahmt – ziemlich unsanft wohlgemerkt. Der kleine Junge konnte diesem Schicksal in letzter Sekunde entrinnen und schwor ewige Rache gegenüber dem Drahtzieher dieser Aktion. Die nächsten zehn Jahre verschwand besagter Spross in der Versenkung, nur um dann als herangewachsener Jungpirat wieder aufzutauchen, der nicht nur die Weltmeere unsicher macht, sondern auch seine lange gehegten Vergeltungspläne endlich durchführen will. Und wie könnte es anders sein: Ihr seid dieser aufstrebende Freibeuter-Kapitän.
Alles hört auf euer KommandoUm eines gleich vorwegzunehmen: Gegenüber der PC- und Xbox-Version hat sich spielerisch eigentlich so gut wie nichts getan. Hier ein paar Steuerungsanpassungen, dort eine Online-Funktion und ein seichter Multiplayer-Modus ist auch dabei – dazu später mehr. Allerdings gibt es auch einige Kürzungen und Schattenseiten der Handheld-Variante. Ansonsten entfaltet sich ‘Pirates!’ in bekannter Art und Weise vor euren Augen. An Bord einer kleinen Nussschale, die kaum als bedrohliches Piratenschiff zu bezeichnen ist, segelt ihr durch die Karibik und kämpft zunächst darum, euch einen Ruf aufzubauen. Sehr angenehm: Es gibt keinen vorgeschriebenen Missions- oder Handlungsablauf, dem ihr folgen müsstet. Was als Nächstes in Angriff genommen wird, liegt allein in eurer Hand. So besucht ihr zunächst eine der zahlreichen Städte und Kolonien, die mit der jeweiligen Nationalflagge ihrer Gründer gekennzeichnet sind. Engländer, Spanier, Franzosen und Holländer tummeln sich auf der riesigen Karte und greifen alle nach der Vorherrschaft. Die einzelnen Fraktionen befinden sich meist im Krieg miteinander, was ihr natürlich zu euren Gunsten ausnutzen solltet. Die Holländer beharken sich mit den Engländern? Dann schnell zu einem britischen Gouverneur gesegelt, den Kaperbrief eingesackt und dann ein paar holländische Galeonen unter den Nagel gerissen. Das bringt nicht nur jede Menge Gold in die Schatzkammer, sondern lässt euch auch in der Gunst der Engländer steigen.
Ruf ist allesDas ist sehr wichtig, denn mit steigendem Ansehen ergattert ihr nicht nur eine Beförderung nach der anderen, sondern erhaltet gleichzeitig hilfreiche Boni. Ab einem bestimmten Rang verkaufen euch die entsprechenden Händler ihr Waren billiger oder der Schiffsbauer bietet seine Dienste kostenfrei an – sehr angenehm. Netter Nebeneffekt: Hält der Gouverneur große Stücke auf euch, dürft ihr seiner Tochter den Hof machen. Dieser müsst ihr mit euren Taten, schicken Geschenken und vor allem einer gelungenen Tanzeinlage imponieren. Letzteres entpuppt sich als etwas langweiliges Reaktionsspielchen, das ein wenig aufgesetzt wirkt – zudem ist es auf der PSP einen Tick schwerer als auf der Xbox. Allerdings lohnt sich der Aufwand, denn beeindruckte Damen versorgen euch mit wichtigen Informationen. Die erhaltet ihr auch in den hiesigen Kneipen und bringt so z. B. den Aufenthaltsort von großen Piraten oder die Reiseroute einer Schatzflotte in Erfahrung. Gleichzeitig rekrutiert ihr in den Kaschemmen auch neue Männer für euer Schiff. Nur ein voll besetzter Kahn ist wirklich einsatzbereit und entfaltet seine optimale Wirkung. So schippert ihr von den Häfen hinaus aufs Meer und kapert zunächst ein größeres Schiff. Ihr dürft stets mehrere Exemplare in eure Flotte aufnehmen, doch vor allem im Kampf sollte stets der größte Kahn zum Einsatz kommen.
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