Test - Salt and Sanctuary : Dauersterben in 2-D
- PS4
Den Schwierigkeitsgrad dürft ihr nicht einstellen. Es gibt also keine Möglichkeit, euch das Spiel auf diese Weise leichter zu machen. Kämpft ihr gerade einmal nicht, erinnert Salt and Sanctuary immer wieder an ein klassisches Jump 'n' Run. Ihr springt über Abgründe, klettert an Seilen und Leitern hoch oder runter, bewegt euch auf Plattformen, die teilweise einstürzen können, und mehr. All das geschieht in klassischer Sidescolling-Manier, mehr als nach links, rechts, oben und unten gibt es in Salt and Sanctuary nicht.
Der Kerzenständer dient nicht nur dazu, bei einem Tod wieder bei ihm aufzutauchen oder im Level zu steigen, sondern auch dazu, eure mitgeführten Tränke aufzufüllen. Das erinnert stark an den Estus-Flakon der Souls-Spiele. Zusätzlich zu diesen Tränken, die sehr begrenzt verfügbar sind, findet ihr hin und wieder Heilmittel. Oft regenerieren die eure Gesundheit aber nicht sofort, sondern sehr langsam über einen längeren Zeitraum. Für Bosskämpfe sind sie daher mehr als ungeeignet.
Deutsches Gebrabbel
Der größte Feind in Salt and Sanctuary sind jedoch nicht die Feinde und auch nicht die Bosse, sondern eher die katastrophale deutsche Übersetzung. Bereits bei der Charaktererstellung fragt ihr euch, was „Wagen Her“ bedeuten soll, bis ihr herausfindet, dass ihr damit euren Charakter bestätigt, um mit ihm zu spielen. Habt ihr diese kleine Hürde genommen, könnt ihr euch über Texte wie „Wir haben in der Nacht bestiegen worden“, „Sie ... sie werden in unseren Lady Lösegeld entführen sie wollen“ oder den Bossnamen „Die Unspeakable Tief“ freuen.
Das sind nur einige Beispiele gleich vom Beginn des Spiels, besser wird es aber leider nicht. Im Gegenteil, denn besonders bei Gegenständen und deren Beschreibung rätselt ihr immer wieder herum, was euch der Entwickler damit sagen will. Einfach auf englische Sprache umzustellen ist übrigens nicht möglich, eine Auswahl der Sprache ist in den Optionen nicht vorhanden. Wollt ihr den Titel dennoch auf Englisch spielen und die dann korrekten Texte genießen, müsst ihr die Spracheinstellung der Konsole ändern, was besonders dann nervt, wenn man mehrere Spiele spielt.
Eine weitere Parallele zur Souls-Reihe sind die Orden, denen ihr euch anschließen könnt. Die könnt ihr euch wie die Eide in Dark Souls vorstellen, nur dass ihr in Salt and Sanctuary diversen Göttern huldigt. Je nach Gottheit erhaltet ihr kleinere Boni oder müsst verstärkt bestimmte Gegner besiegen, um eurem Gott damit zu zeigen, dass ihr nur ihm dient.
Schmiede und Händler stehen nicht einfach in der Gegend herum, sondern müssen von euch quasi angelockt werden. Dazu baut ihr euer „Hauptquartier“ um einen Kerzenleuchter herum aus und zieht sie an. Stellt ihr eine Söldnerfigur auf, könnt ihr zusammen mit einem Freund spielen. Dann werden allerdings auch die Gegner stärker und sind nicht mehr „so leicht“ zu besiegen wie zuvor. Besonders die Bosse werden aber um einiges einfacher, als wenn ihr euch ihnen alleine stellt. Die „wahre“ Herausforderung geht dann jedoch verloren.
Bis ihr das Ende des Spiels zu Gesicht bekommt, vergehen leicht mehr als 30 Stunden. Die Spieldauer hängt allerdings in erster Linie davon ab, wie gut oder schlecht ihr vorankommt. Etwa 20 Bosse, die sehr abwechslungsreich gestaltet wurden, müsst ihr in dieser Zeit besiegen. Die Landschaften sind vielfältig, auch wenn das gesamte Spiel eher in Braun- und Grautönen gehalten wurde. Immer wieder verschmelzen vermeintlich leichte Gegner mit der Umgebung, was aber so gewollt ist und euch leicht in Fallen tappen lässt.
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