Test - Runaway: A Twist of Fate : Von Untoten und Irrenhäusern
- PC
Ein Schicksal mit Wendungen
Die Erzählstruktur von A Twist of Fate ist auch sonst eher ungewöhnlich. Zwei Kapitel sind Rückblenden, die vor Brians fingiertem Begräbnis stattfinden. Die Kapitel, in denen ihr Gina übernehmt, sind ebenso wie der Schluss in der Jetzt-Zeit angesiedelt. Das hängt damit zusammen, dass hier die Geschichte des letzten Teils fortgeführt, erklärt und zu Ende gebracht wird. Dazu haben sich die Entwickler den einen oder anderen dramaturgischen Trick einfallen lassen. Da diese ziemlich gut und teilweise sehr geschickt eingesetzt werden, verliert das Abenteuer nie an Schwung. Die Geschichte wirkt gerade im Hinblick auf den zweiten Teil der Reihe in sich logisch und wird auch nicht mit einer unnötig komplexen Rahmengeschichte überfrachtet.
Interessant an dieser Erzählweise ist, dass ihr so immer wieder mit alten Bekannten konfrontiert werdet - das wird Fans sicher freuen. Aber auch die neuen Charaktere sind größtenteils gut ausgearbeitet und meistens ziemlich witzig. Ist die Geschichte auch alles andere als ein Schenkelklopfer, kommt doch der berühmte Runaway-Humor keineswegs zu kurz. Neben witzigen Charakteren hat auch A Twist of Fate wieder reichlich witzige Dialoge zu bieten. Und wie gewohnt neigen sie auch hier dazu, manchmal ein wenig ausufernd zu sein. Trotzdem verkommen sie nie zum reinen Selbstzweck, sondern bringen die Geschichte voran und liefern wichtige Hinweise für die Rätsel.
Sieht toll aus und fasst sich gut an
Nichts zu meckern gab es beim zweiten Teil von Runaway an der Optik. Und das ist auch im dritten Teil so geblieben. Die Comic-Grafik, die schon immer wirklich wie ein Comic aussah, ist noch um einiges schöner geworden. Das liegt zum Teil auch an der Fülle der Animationen, mit denen die wunderbar gezeichneten 2D-Hintergründe versehen sind. Die 3D-Charaktere sind flüssig animiert und fügen sich fast nahtlos in den Hintergrund ein. Erwähnenswert sind auch die Zwischensequenzen, die nicht wie in vielen anderen Titeln grafisch einbrechen, sondern die hohe Qualität der Grafik beibehalten.
Das gilt ebenso für den Sound. Wie immer ist die Sprachausgabe exzellent und perfekt auf die Charaktere zugeschnitten, wenn auch an einigen wenigen Stellen nicht immer alles lippensynchron abläuft. Doch vor allem der tolle Soundtrack soll nicht unerwähnt bleiben. Jede Situation und sogar viele Charaktere sind mit einer passenden Hintergrundmusik unterlegt. In dieser Hinsicht hebt sich Runaway: A Twist of Fate wohltuend vom Durchschnitt vieler Adventures ab.
Die Steuerung bleibt der Reihe treu, funktioniert dadurch im Vergleich zu aktuellen Adventures aber etwas anders. Mit der rechten Maustaste werden zum Beispiel die Funktionen wie Ansehen, Nehmen und Reden durchgeschaltet, während die linke Taste diese wie gewohnt auslöst. Die Hotspot-Funktion, das Inventar und das Menü liegen auf den Funktionstasten, was am Anfang häufig dazu führen kann, dass ihr, statt mit der rechten Maustaste das Inventar aufzurufen, euch noch einmal einen Gegenstand anseht. Doch schon nach kurzer Zeit werdet ihr euch an die Steuerung gewöhnt haben. Einige Funktionen, wie das Springen zum nächsten Bild per Doppelklick, funktionieren aber wie gewohnt.
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