Special - PlayStation Now : Die Zukunft der PlayStation?
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Die PlayStation 4 ist vollgestopft mit moderner Technik, trotzdem weigert sie sich, ältere Spiele vorheriger Konsolengenerationen abzuspielen. Der Streaming-Dienst PlayStation Now soll das Problem der fehlenden Abwärtskompatibilität lösen, indem ihr PS1- und PS2-Klassiker sowie aktuelle Titel einfach übers Internet auf eure Konsole übertragt. Doch Sony verfolgt mit dem Service noch viel größere Pläne und ein langfristiges Ziel. Was steckt hinter PlayStation Now, wie funktioniert die Technik und was bedeutet das für die Zukunft der Sony-Konsole? Wir haben die Fakten gesammelt und wagen eine Prognose.
PlayStation Now fußt auf einer Cloud-Technologie des Unternehmens Gaikai, das 2008 von David Perry gegründet wurde und neben OnLive zu den führenden Anbietern des Cloud-Gamings zählt. Im Juli 2012 schluckte Sony den Konzern und bastelte zusammen mit den Software-Architekten von Gaikai an seinem eigenen Streaming-Dienst, den der Sony-CEO Andrew House am 7. Januar im Rahmen der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) im Detail vorstellte. Dabei soll PlayStation Now nicht nur über die mangelnde Abwärtskompatibilität der PlayStation 4 hinwegtrösten, sondern eine ganz neue Art des Spielens etablieren.
Notlösung für die fehlende Abwärtskompatibilität
Bisher wurden ältere PS1-Abenteuer auf der PlayStation 3 emuliert. Weil das aufgrund der unterschiedlichen Hardware-Architektur auf dem neuen Flaggschiff aber nicht mehr möglich ist, musste Sony einen anderen Weg finden – und entschied sich dafür, die Inhalte zu streamen. Die „Gaikai-Advanced-Cloud-based“-Technologie ermöglicht es euch in erster Linie, alte PlayStation-Klassiker sowie PS2- und PS3-Titel auf die PlayStation 4 zu übertragen. Dazu sucht ihr euch in einer Bibliothek einen Titel aus, der anschließend durch die Breitbandanbindung geschleust wird. Das Ganze funktioniert auch mit der PlayStation Vita. Die Next-Gen-Konsole soll dadurch in Zukunft eine noch stärkere Symbiose mit dem Handheld eingehen. In Zukunft will Sony den Dienst gar auf Smart-TVs, Smartphones und Tablets ausweiten. Die Konsolentechnik wird damit obsolet.
Dank der Kopplung an die Datenwolke merkt sich PlayStation Now jederzeit euren letzten Speicherstand. Habt ihr euch einmal mit euren Profildaten ins PlayStation Network eingeklinkt, soll euer Fortschritt ständig gespeichert werden. Dementsprechend braucht ihr nur eure PS Vita mit zum Kumpel zu schleppen, meldet euch im WLAN-Netzwerk an und beginnt genau dort, wo ihr daheim auf der Konsole aufgehört habt. Dank Trophäenunterstützung schaltet ihr sogar Erfolge frei. Selbst kompetitive Mehrspielermodi sollen der Streaming-Schere nicht zum Opfer fallen. Am generellen Spielgefühl ändert sich zunächst einmal nichts – vorausgesetzt, die Übertragung flutscht ohne Probleme.
Große Hürden und noch größere Fragen
Damit das alles reibungslos funktioniert, empfiehlt Sony eine Breitbandanbindung mit mindestens 5 Mbit Download-Rate. Das entspricht in etwa einer DSL-16.000-Leitung. Und genau hier dürfte das große Problem im europäischen Raum liegen: Pfeilschnelle Glasfaserkabel gibt es bisher nur in Großstädten, generell sei die Netzinfrastruktur in Europa Sony zufolge zu undurchsichtig – zu viele Provider setzen auf unterschiedliche Technologien. Zudem surft gerade in Deutschland längst nicht jeder Haushalt auf der Highspeed-Welle.
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