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Test - Pandora's Tower : Ekelperle

  • Wii
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Die Oraklon-Kette ist im Kampf ein wertvolles Werkzeug. Fliegende Gegner wickelt ihr einfach mit ihr ein, holt sie zu Boden und fertigt sie mit ein paar Schwerthieben ab. Gelegentlich können spezielle Körperpartien mit der Kette anvisiert werden, um gewisse Schwachpunkte auszunutzen. Schnellen Widersachern fesselt ihr die Beine, bissigen Bestien schnürt ihr das Maul zu oder ihr kettet eure Gegner einfach irgendwo an. Mit der Kette zerrt ihr außerdem Fleisch oder diverse Items aus den Kadavern. Das Spielprinzip in den Türmen gleicht dem in den Dungeons von The Legend of Zelda: In erster Linie kämpft ihr euch durch die verschiedenen Räume und löst dabei unterhaltsame Rätsel, um weitere Räume freizuschalten. Durch die verschiedenen Möglichkeiten, die eure Kette hergibt, erhalten die Kämpfe eine abwechslungsreiche, taktische Komponente.

Kettenreaktion

Eure Kette ist auch außerhalb des Kampfs sehr nützlich, um damit Schalter und Hebel zu betätigen oder um euch über Abgründe zu schwingen. Ihr könnt Pandora’s Tower zwar auch mit dem Classic Controller spielen, durch das häufige Anvisieren hat sich jedoch die Verwendung der Wii-Fernbedienung insbesondere bei den Bosskämpfen als angenehmer bewährt. Leider gibt es keine Option, die das Fixieren von Punkten erleichtert, um den Gebrauch des Pads etwas komfortabeler zu gestalten. Die Primärwaffe kann einerseits aufgerüstet, andererseits aber auch ausgetauscht werden.

Euer Ziel in den Türmen ist es, die Verankerung der monströsen Ketten, die sich durch das Bauwerk ziehen, zu finden. Wird diese gelöst, öffnet sich die Tür zum Wächter. Monster und Umgebungen sind originell und liebevoll gestaltet. Insbesondere die gutmütig erscheinenden Endgegner haben es uns angetan. Ehe wir sie notwendigerweise angreifen, wirken sie verstörend friedlich. Ein Aspekt des Spiels, der moralische Bedenken aufwirft und sich in die Emotionsspirale einfügt, die durch die mysteriöse Hintergrundgeschichte erzeugt wird. Nach und nach entflicht das Spiel seine sagenumwobenen Geheimnisse und bleibt dabei lange Zeit spannend.

Bei Oma schmeckt's am besten

Die runzelige Mawda hat im Observatorium nicht nur einige nützliche Tipps für euch parat, sondern verkauft euch auch allerhand Plunder. Die zahlreichen Funde, die ihr in den Türmen macht, kauft sie euch bereitwillig ab oder ihr nutzt sie, um eure Waffen aufzurüsten. Euer Inventar nimmt nur eine begrenzte Anzahl an Gegenständen auf, daher lagert ihr in eurer heimischen Truhe überschüssige Gegenstände zur späteren Verwendung. Außerdem könnt ihr in eurem sicheren Lager den Spielstand speichern. Da sich je nach Uhrzeit verschiedene Dinge in den Türmen abspielen, könnt ihr durch die Schlaffunktion die gewünschte Anzahl vergehender Stunden auswählen und euch dabei regenerieren.

Die automatische Kamera kann leider nicht manuell justiert werden und ist stellenweise etwas störrisch. Gelegentlich verfolgt sie euren Helden nicht richtig und ihr habt kaum mehr Sicht auf das Geschehen. Wirklich sehenswert ist Pandora’s Tower rein grafisch überhaupt nicht. Insbesondere die Texturen in den Türmen kommen trotz wunderschöner Umgebungsgestaltung sehr kantig und matschig daher. Auf einem HDTV macht der Titel eine unansehnliche Figur und ähnelt beinahe einem PS2-Spiel. Dafür warten hübsch aufgemachte Zwischensequenzen mit sehr überzeugenden Charakteren auf euch.

Fazit

von Nina Schild
Insbesondere weil wir insgeheim mit einem Standard-JRPG gerechnet haben, wurden wir positiv überrascht. Pandora's Tower ist ein Action-Adventure im Stil von The Legend of Zelda, das durch die vielfältige Verwendung der Kettenpeitsche eine abwechslungsreiche taktische Komponente erhalten hat. Die packende emotionale intergrundgeschichte wird spannend und ansehnlich erzählt und mündet in sechs unterschiedlichen Enden. Von den hübschen und gut inszenierten CGI-Sequenzen abgesehen, ist die Grafik insbesondere auf HD-Fernsehern grobkörnig und matschig. Die automatische Kamera hat uns das eine oder andere Mal den letzten Nerv geraubt und das Schwierigkeitsniveau hat es stellenweise in sich. Insgesamt gleicht die vermutlich hässlichste Perle des Jahres ihre technischen Mängel mit originellen Ideen und sehr viel Emotion aus.

Überblick

Pro

  • mysteriöse, außergewöhnliche Hintergrundgeschichte
  • spannende Erzählweise
  • insgesamt sehr liebevolle Aufmachung
  • Taktik statt Button-Mashing
  • hübsche CGI-Sequenzen
  • wechselnde Ereignisse je nach Uhrzeit
  • verschiedene Handlungsverläufe
  • sechs verschiedene Enden

Contra

  • störrische automatische Kamera
  • Grafik wie zu PS2-Zeiten
  • Japano-Optik und Dating-Simulationsaspekte sind nicht jedermanns Sache
  • nur englische Sprachausgabe

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