Test - Nvidia GeForce GTX285 : GTX-Kannibalismus angesagt?
- PC
Da tut sich was
Zu extrem fallen Hitze und Stromverbrauch aus, um beim besagten doppelten Lottchen Taktraten zu erhöhen. Es bewegt sich daher nur auf dem Level von zwei parallel geschalteten GTX260. Bei der GTX285 sieht das Spielchen anders aus, hier tankt Nvidia nicht den normalen Sprit von der Stange. Ein neues Gemisch braut der Grünling, was dem potenziellen Single-Chip-Spitzenreiter spürbar höhere Taktfrequenzen beschert. Im Gegensatz zu den 602 MHz GPU-Takt einer GTX280 feuert die GTX285 mit 648 MHz aus allen Rohren. Außerdem erhöht sich der Shader-Takt um 180 MHz auf 1.476 MHz – an den 240 Shader-Prozessoren halten die Entwickler fest. Der Speicher kurbelt mit 1.242 statt 1.107 MHz, was umgerechnet effektive 2.484 MHz bedeutet.
Gegenüberstellung
- GeForce GTX285: GT200b (55nm)
- GeForce GTX295: 2 x GT200b (55nm)
- GeForce GTX280: GT200 (65nm)
- GeForce GTX260: GT200 (65nm)
- Radeon HD4870: RV770 (55nm)
Speichertechnisch zeigt sich Nvidia von seiner geizigen Seite. Anstatt auf den pfeilschnellen GDDR5-Gaul zu setzen, dümpeln noch immer GDDR3-Riegel in den Platinenbuchten. Hier verschüttet die Schmiede ein zartes Löffelchen Performance, selbst wenn 1.024 MB GDDR3-Speicher in Kombination mit 512 Bit als Speicherinterface nicht zu verachten sind. Spätestens für die Mitte 2009 vorgesehene neue Generation müsste Nvidia aber auf den neuen Speicherstandard umrüsten, doch wie es aussieht, bleibt nur ATI Abnehmer des teureren Elektrohirns.
GTX-Serie auf Diät
So ganz ohne ein Aha-Erlebnis traut sich die GeForce GTX285 dann doch nicht vom Fließband. Zum Erschrecken aller Stromlieferanten saugt der Bilderschubser weniger Futter als sein Vorgänger aus der Leitung, und das bei wohlgemerkt höheren Taktfrequenzen. Während die TDP der GTX280 stolze 236 Watt erklimmt, beträgt die TDP des Frischlings 183 Watt – die GTX260 schluckt nur ein kleines Watt weniger. Die gesunkenen Unterhaltungskosten bemerkt ihr auch beim Platinen-Layout. Den 8- und 6-pin-Stromanschluss verbannte Nvidia vom Board, nun kleben zwei 6-pin-Häfen auf der schwarzen Kunststoffverkleidung.
Apropos Kunststoff: Äußerlich gibt sich die GTX285 wie ihre Vorfahrin. Noch immer hüllt sich die schwarze Platine in ein dunkles Dual-Slot-Design, dessen Höhepunkt ein 60 mm kleiner Lüfter ist. Nur für ihn fräste man ein Loch ins Gehäuse, davon ab bleibt das gute Stück vollständig geschlossen. >>
Kommentarezum Artikel